Die Reformation war eine der wichtigsten religiösen Bewegungen in der europäischen Geschichte.
Martin Luthers theologische Lehren und 95 Thesen bildeten den Grundstein für eine neue christliche Glaubensrichtung. Als Augustinermönch und Professor entwickelte Luther eine neue Sichtweise auf den christlichen Glauben. Er war überzeugt, dass der Mensch allein durch den Glauben an Gott gerettet werden könne und nicht durch gute Taten oder den Kauf von Ablassbriefen. Diese Überzeugung führte zu seiner scharfen Kritik an der römisch-katholischen Kirche im 16. Jahrhundert. Luther kritisierte besonders den Ablasshandel, bei dem Menschen Geld bezahlten, um ihre Sünden zu vergeben.
Die Luthers Rechtfertigungslehre und religiöse Orientierung besagt, dass die Erlösung ein Geschenk Gottes ist und nicht durch menschliche Handlungen erreicht werden kann. Luther übersetzte die Bibel ins Deutsche, damit alle Menschen sie lesen und verstehen konnten. Dies war revolutionär, da die Bibel zuvor nur auf Lateinisch verfügbar war und nur von Priestern gelesen werden konnte. Seine Lehren verbreiteten sich schnell in ganz Europa und führten zur Entstehung der protestantischen Kirche. Die Reformation veränderte nicht nur die Religion, sondern auch die Gesellschaft, Bildung und Kultur. Luthers Bibelübersetzung trug zur Entwicklung der deutschen Schriftsprache bei und machte Bildung für mehr Menschen zugänglich. Seine Ideen von religiöser Freiheit und persönlicher Verantwortung vor Gott beeinflussten die Entwicklung der modernen Gesellschaft.