Die Entwicklung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg (1945-1949)
Nach der Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 übernahmen die vier Siegermächte - Frankreich, USA, Großbritannien und die Sowjetunion - die Kontrolle über das besiegte Deutschland. Das Leben in der Nachkriegszeit war von fundamentalen Umbrüchen geprägt. Deutschland wurde in vier Besatzungszonen aufgeteilt, wobei die Sowjetunion den östlichen Teil erhielt, während die westlichen Alliierten die übrigen Gebiete kontrollierten.
Definition: Die Besatzungszonen waren Verwaltungseinheiten, in denen jeweils eine der Siegermächte die oberste Regierungsgewalt ausübte. Ein alliierter Kontrollrat koordinierte gesamtdeutsche Angelegenheiten.
In der sowjetischen Besatzungszone wurde ein grundlegender Systemwandel vollzogen. Die Gesellschaft wurde nach marxistisch-leninistischen Prinzipien umgestaltet, was die Demilitarisierung Deutschland 1945 und die Enteignung von Großgrundbesitzern beinhaltete. Der Nationalsozialismus wurde als Produkt des Kapitalismus interpretiert, weshalb die Entnazifizierung mit der Abschaffung kapitalistischer Strukturen einherging.
Die westlichen Besatzungszonen verfolgten einen anderen Weg. Hier standen die "vier Freiheiten" im Vordergrund: Das Selbstbestimmungsrecht der Völker, die Garantie staatlicher Unabhängigkeit, wirtschaftliche Gleichberechtigung und der Verzicht auf territoriale Expansion. Die Einführung einer sozialen Marktwirtschaft und die Abhaltung freier Wahlen waren zentrale Elemente der westlichen Besatzungspolitik.