Der Weg in den Holocaust
Parallel zur aggressiven Außenpolitik begann in Deutschland die systematische Ausgrenzung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung, die schließlich zum Holocaust führte.
Die Ausgrenzung der Juden von 1933 bis 1938 umfasste:
- Boykotte gegen jüdische Geschäfte, Arzt- und Anwaltspraxen ab April 1933
- Schrittweise Abschaffung der Rechte der Juden
- Die Nürnberger Rassegesetze von 1935 als Höhepunkt der pseudolegalen Maßnahmen
Vocabulary: Der Begriff Holocaust bezeichnet die systematische Vernichtung der europäischen Juden durch die Nationalsozialisten.
Die Phase der Gettoisierung und Deportation der Juden von 1938 bis 1940 wurde eingeleitet durch die Reichspogromnacht am 9./10. November 1938. In dieser Nacht wurden reichsweit Synagogen und jüdische Geschäfte zerstört sowie jüdische Deutsche misshandelt und getötet.
Highlight: Die Reichspogromnacht markierte den Übergang von der Diskriminierung zur offenen Gewalt gegen die jüdische Bevölkerung.
Reinhard Heydrich, Leiter des Reichssicherheitshauptamtes, koordinierte die sogenannte "territoriale Endlösung". Zunächst waren Gettos in Polen geplant, später die Umsiedlung auf die Insel Madeira. Der Überfall auf die Sowjetunion machte diese Pläne jedoch zunichte und führte schließlich zur systematischen Ermordung der europäischen Juden.