Die deutsche Einigung war ein komplexer historischer Prozess, der Deutschland grundlegend veränderte.
Die Zeit zwischen 1840 und 1871 war geprägt von tiefgreifenden politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen. Ludwig Pfau spielte als kritischer Beobachter und Kommentator eine wichtige Rolle bei der Dokumentation dieser historischen Entwicklung Deutschland 1840-1871. In seinen Schriften analysierte er die Spannungen zwischen den Befürwortern einer Zentralisation und den Anhängern einer Föderation. Diese gegensätzlichen Vorstellungen über die künftige Staatsform Deutschlands prägten die politischen Debatten jener Zeit maßgeblich.
Die politischen Vorstellungen dieser Epoche manifestierten sich besonders in den Verfassungen 1848 und 1871. Die Paulskirchenversammlung von 1848 strebte eine konstitutionelle Monarchie mit starken föderalen Elementen an, während die Reichsverfassung von 1871 einen Bundesstaat unter preußischer Führung etablierte. Diese unterschiedlichen Verfassungsentwürfe spiegeln den Wandel der politischen Ideen wider: von einer eher liberal-demokratischen Ausrichtung 1848 hin zu einer stärker monarchisch-konservativen Prägung 1871. Der Prozess der deutschen Einigung wurde letztlich von oben durch Bismarck und die preußische Führung verwirklicht, was zu einem Kompromiss zwischen zentralstaatlichen und föderalen Elementen führte. Diese Entwicklung prägte das Deutsche Reich nachhaltig und wirkt in mancher Hinsicht bis in die heutige Bundesrepublik nach.