Das Parteiensystem: Zwischen Demokratie und Extremismus
Die Weimarer Republik war ein Parteienstaat, obwohl die Verfassung die Rolle der Parteien nicht definierte. Das Parteiensystem spiegelte die tiefe Spaltung der deutschen Gesellschaft wider.
Die MSPD stand für parlamentarische Republik und soziale Demokratie, während die USPD marxistisch-revolutionäre Politik betrieb. Die KPD orientierte sich an der Sowjetunion und bekämpfte das demokratische System grundsätzlich.
Im bürgerlichen Lager unterstützte die linksliberale DDP die Republik, die rechtsliberale DVP akzeptierte sie zumindest. Das Zentrum vertrat katholische Interessen, während die DNVP protestantisch-konservativ und republikfeindlich war.
Am extremen rechten Rand entstand aus der DAP die NSDAP, die einen radikalen Nationalismus vertrat. Sie forderte die Aufhebung des Versailler Vertrages, ein "Groß-Deutschland" und Staatsbürgerschaft nur für Menschen "deutschen Blutes".
Diese Parteienlandschaft zeigt das Grundproblem der Weimarer Republik: Zu viele politische Kräfte bekämpften das demokratische System grundsätzlich, anstatt es zu reformieren.
Denkt daran: Ein Mehrparteiensystem funktioniert nur, wenn die meisten Parteien die demokratischen Spielregeln akzeptieren.