Der Untergang der Demokratie
Die Weltwirtschaftskrise nach dem New Yorker Börsencrash vom Oktober 1929 traf Deutschland besonders hart. Als amerikanische Kredite zurückgefordert wurden, kollabierte die deutsche Wirtschaft. Die Arbeitslosigkeit stieg dramatisch an – bis 1932 waren über 6 Millionen Menschen ohne Arbeit. Diese wirtschaftliche Katastrophe untergrub das Vertrauen in die demokratischen Institutionen und befeuerte den Aufstieg extremistischer Parteien.
Die NSDAP unter Adolf Hitler nutzte geschickt die Verzweiflung der Bevölkerung. Mit einer Mischung aus nationalistischen und sozialistischen Versprechungen sprach sie verschiedene Bevölkerungsgruppen an: den Mittelstand, der seine Ersparnisse verloren hatte, Arbeitslose, die nach Brot und Arbeit verlangten, und Nationalisten, die den Versailler Vertrag ablehnten. Bei den Reichstagswahlen vom Juli 1932 wurde die NSDAP mit 37,3% stärkste Partei.
Die politische Krise eskalierte, als Reichspräsident Hindenburg zunehmend auf präsidiale Notverordnungen zurückgriff und damit das Parlament umging. Die demokratischen Parteien waren durch ideologische Gegensätze gespalten und unfähig, eine gemeinsame Front gegen die antidemokratischen Kräfte zu bilden.
Entscheidender Moment: Am 30. Januar 1933 ernannte Reichspräsident Hindenburg Hitler zum Reichskanzler – ein fataler Fehler! Konservative Politiker glaubten, Hitler "einrahmen" und kontrollieren zu können.
Mit dem "Preußenschlag" 1932, der Absetzung der SPD-geführten preußischen Regierung, verloren die demokratischen Kräfte ihre letzte Machtposition. Nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler folgte die schnelle Errichtung der NS-Diktatur. Das "Ermächtigungsgesetz" vom März 1933 besiegelte das Ende der ersten deutschen Demokratie.