Die Ära Bismarck und das Deutsche Kaiserreich
Die Deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert wurde maßgeblich durch Otto von Bismarck geprägt, der als Reichskanzler eine komplexe Innenpolitik verfolgte. Seine Politik basierte auf dem Prinzip "Zuckerbrot und Peitsche" - eine Strategie, die sowohl Zugeständnisse als auch Repressionen beinhaltete. Die Politik 19 Jahrhundert Deutschland war geprägt von Bismarcks Sozialreformen, die er zwischen 1883 und 1889 einführte: die Krankenversicherung 1883, die Unfallversicherung 1884 und die Rentenversicherung 1889.
Hinweis: Bismarcks Sozialpolitik hatte zwei Ziele: Die Integration der Arbeiterschaft ins Kaiserreich und die Schwächung der Sozialdemokratie.
Die Gesellschaft im Kaiserreich war von starken sozialen Gegensätzen gekennzeichnet. Die Geschichte 19 und 20 Jahrhundert zeigt eine deutliche Umwandlung in eine Klassengesellschaft, wobei der Adel weiterhin eine prägende Rolle spielte. Trotz der fortschreitenden Industrialisierung und sinkender Arbeitslosigkeit blieben die Unterschiede zwischen Arm und Reich bestehen. Minderheiten waren trotz bestehender Gesetze weiterhin benachteiligt.
In der Außenpolitik verfolgte Bismarck zunächst eine kolonialskeptische Haltung, änderte diese jedoch 1884 aus taktischen Gründen und begann mit der Kolonisation in Afrika. Seine Bündnispolitik war zunächst erfolgreich und sicherte einen 28-jährigen Frieden, jedoch führte sein Rücktritt 1890 zu einer Neuorientierung der deutschen Außenpolitik. Die zunehmenden Spannungen zwischen den europäischen Großmächten - England, Frankreich, Russland, Österreich und Deutschland - führten schließlich zur Julikrise 1914 und zum Ausbruch des 1. Weltkrieg.