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28.8.2021

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1. Wiener Kongress 1814/15
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Markstein auf dem Weg zu Parlamentarismus, Demokratie und Nationalstaat?
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1. Wiener Kongress 1814/15 ● Ausgangssituation ● Markstein auf dem Weg zu Parlamentarismus, Demokratie und Nationalstaat? Ziele Q1.1 Die deutsche Revolution von 1848/49 Napoleonische Herrschaft veränderte territoriale und politische Ordnung Mitteleuropas und leitete einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel ein → Säkularisierung: -Aufhebung kirchlicher Institutionen - Verstaatlichung ihres Besitzes - Einverleibung der geistlichen Fürstentümer → Mediatisierung: - Unterstellung bisher reichsunmittelbarer Stände wie Reichsstädte, Grafschaften unter die Landeshoheit eines anderen weltlichen Reichsstandes → Nachhaltiger Einfluss auf deutsche Territorien Rheinbundstaaten: Rechtsgleichheit und bürgerliche Freiheitsrechte Preußen: Gewerbefreiheit; Oktoberedikt 1807 bewirkte Liberalisierung des preußischen Obrigkeitsstaates → Entstehung eines preußischen Nationalbewusstseins → Neuer Geist der Freiheit und Wille zur Veränderung in Europa nach dem Sturz Napoleons versammelten sich Monarchen und Staatsmänner der europäischen Großmächte England, Russland, Österreich, Preußen und Frankreich in Wien um Europa politisch und territorial neu zu ordnen → Vorsitz: österreichischer Staatskanzler Fürst Klemens von Metternich (gegen liberale und nationale Bewegungen) → Wiederherstellung der vorrevolutionären Verhältnisse und Kräftegleichgewicht durch Verhinderung von Krieg und Revolution in Europa bilden Grundprinzipien Restauration: Rückkehr der Königshäuser & politische Zustände vor Napoleon; Volkssouveränität als Ursache für das revolutionäre Chaos Legitimität: Rechtmäßigkeit des Herren durch Gottes Gnaden Solidarität: gegenseitige Unterstützung der Herrscher bei der Sicherung der alten Ordnung und der Wahrung des Friedens → Heilige Allianz als Instrument der Unterdrückung von nationalen und liberalen Bewegungen; Interventionsrecht bei revolutionären Bedrohungen Enttäuschung liberaler Hoffnungen ● Beschlüsse Russland: profitiert am meisten → Erhielt Schweden, Finnland und Großteil Polens in Personalunion (,,Kongresspolen") Frankreich:...

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blieb Großmacht und wurde auf den territorialen Status von 1792 zurückgeworfen Preußen: verliert die meisten seiner polnischen Gebiete an Russland; erhält Teile von Sachsen und die Rheinprovinz → ,,Preußen wächst in Deutschland hinein"; Pufferstaat für Österreich gegen Frankreich Österreich: erhält für die Abtretung seiner Westgebiete Oberitalien → ,Österreich wächst aus Deutschland hinaus" ● Gründung des Deutschen Bundes Gründung eines Nationalstaates würde Mächtegleichgewicht in Europa stören und würde Machtverlust für Fürsten bedeuten ABER: durch Mediatisierung wurde der Nationalgedanke zu stark gestärkt, wodurch völlige Restauration nicht mehr möglich war; Einfluss von Preußen und Russland beschränken Lösung: loser Zusammenschluss von 35 Fürstenstaaten & 4 freien Städten zum Deutschen Bund → Scheitern der Vorstellung vieler Patrioten von einem Nationalstaat und einer Bundesverfassung Bundesversammlung in Frankfurt am Main: Beratungen über gemeinsame Regelungen über innere und äußere Sicherheit → gestört durch Interessenkonflikte Keine einheitliche Exekutivgewalt zur Durchsetzung beschlossener Maßnahmen → Deutscher Bund blieb somit schwach und handlungsunfähig In der Bundesakte war die Verabschiedung von Verfassungen in allen Mitgliedsstaaten vorgesehen →wurden kaum eingelöst Geprägt vom Dualismus zwischen Österreich und Preußen Einfluss anderer Staaten im Bund durch Könige aus England, Dänemark und Niederlande DB als Instrument der Restaurationspolitik Metterbichs Enttäuschung wegen gescheiterter Hoffnung eines Nationalstaates vieler aber dennoch wichtige Etappe zur Gründung des Deutschen Reiches ● ● 2. Etappen des Vormärz 1815-1848 ● Wiener Kongress Sept. 1814-Jun. 1815 Enttäuschung über gescheitertes geeintes Deutschland Idee der Französischen Revolution, die Hoffnung auf individuelle Freiheitsrechte, Volkssouveränität und nationale Selbstbestimmung leben jedoch weiter Ab 1815: Gründung von Burschenschaften (Jenaer Urburschenschaft) → fordern demokratische Reformen und Nationalstaat Wartburgfest 1817 Studenten schlossen sich in Burschenschaften zusammen und forderten Freiheitsrechte und einen deutschen Nationalstaat →Gebildete Elite: Studenten; Professoren → Schwarz-rot-gelb als Nationalfarben ● ● Karlsbader Beschlüsse 1819 Reaktion auf Mord des konservativen Schriftstellers Kotzebues → Verbot von Burschenschaften → Systematische Überwachung → Zensur von Schriften: Einschränkung Presse- und Meinungsfreiheit → Überwachung der Universitäten Revolution in Frankreich 1830 Sturz der Bourbonenherrschaft und Ernennung von Louis Philippe zum gewählten „Bürgerkönig" → Kein Gottesgnadentum mehr Kein Eingriff der Heiligen Allianz: eigene Probleme Unabhängigkeitsbestrebungen Aufstände in Polen und Italien werden niedergeschlagen Belgien erlangt Unabhängigkeit von den Niederlanden Hambacher Fest 1832 Forderungen nach nationaler Freiheit, Einlösung des Verfassungsversprechens 1815, Pressefreiheit, Demokratie → Deutsche Nationalfahne → Verschärfte politische Repression Studenten stürmen Frankfurter Hauptwache 1833 Versuch, Revolution auszulösen, scheitert ● Zollverein 1834 Wirtschaftliche Integration zwischen verschieden Regionen und Länder → Marktwirtschaft ,,Der Hessische Landbote" von Georg Büchner Versuch, mit der Flugschrift die Bauern zur Erhebung gegen den Adel zu bewegen ,,Göttinger Sieben" 1837 Gegen Aufhebung der Verfassung im Königreich Hannover ● Zusätzlich: Wirtschaftliche Krise Traditionelles Handwerk litt unter der Industrialisierung Missernten: Kartoffelfäule → steigende Preise Steigende Arbeitslosigkeit wurde durch enormes Bevölkerungswachstum verschärft Keine guten Arbeitsbedingungen in Fabriken → Keine Unfallversicherung oder Krankenversicherung → Lange Arbeitszeiten; psychische Belastungen Kinderarbeit → Sorgen um das Morgen/ die Basis des Lebens; Angst vor Arbeitsunfähigkeit → Vorteile für Kapitalisten aber nicht für den normalen Arbeiter → Spaltung der Interessen bei Bildungselite (→ Bildung, Fabriken) und Arbeiter (→ soziale Not) Staaten reagierten teilweise mit Reformen, mit Erlass von Verfassungen oder mit verstärkter Repression Mit der Epoche des Vormärz bahnte sich eine neue sozialrevolutionäre Kraft an 3. Märzrevolution 1848/49 Ursachen und Ziele Welthandelskrise, Missernten, Massenentlassungen, Verarmung (→ siehe Vormärz) Bauern: vollständige Beseitigung feudaler Strukturen Liberales Bürgertum: politische Mit- und Selbstbestimmung Handwerker & Arbeiter: Linderung der sozialen Not; bessere Arbeitsbedingungen Märzforderungen →1) Meinungs- und Pressefreiheit, 2) Volksbewaffnung, 3) Verfassung, 4) höhere Löhne, 5) deutscher Nationalstaat, 6) Menschenrechte,7) öffentliche Gerichtsverhandlungen, 8) niedrigere Lebensmittelpreise Unterschiedliche Interessen, Interesse an Revolution erlöscht, wenn Forderungen erfüllt Verweigerung sozialer und politischer Reformen durch aristokratische Regierungen → Entstehen einer revolutionären Situation durch Problemakkumulation Februarrevolution in Frankreich 1848 Bürgerkönig Louise-Phillipe wird gestürzt: Ausrufung der 2. Franz. Republik → Initialzündung für weitere Aufstände in ganz Europa (stützen sich gegenseitig) Erste Revolutionen in Süddeutschland In Baden am frühsten: republikanischer Revolutionsversuch führte zum Schluss zu einer Revolutionsregierung; scheiterte am Ende Sozialrevolutionärer statt politischen Charakters Bundestag hob Karlsbader Beschlüsse auf ,,Märzforderungen" ● Massendemonstrationen März in allen Staaten und Städten März 1848 Einsetzung liberaler Minister und Bildung verfassungsgebender Versammlungen in Einzelstaaten Entwicklung in Preußen und Österreich: Massendemonstrationen und blutige Barrikadenkämpfen Wien 1848 Wien als Zentrum der Restauration und Großstadt mit vielen sozialen Problemen Flucht Metternichs; nationale Selbstbestimmung im Vielvölkerstaat Barrikadenkämpfe 18./19. März 1848 in Berlin Nach Schüssen seitens des Militärs während Großkundgebung vor dem Schloss Über 200 Menschen sterben König Friedrich Wilhelm IV. stellt sich an die Spitze der Revolution und geht auf Forderungen ein → Liberales Ministerium; Einberufung einer Nationalversammlung zur Ausarbeitung einer Verfassung; Bekennung zur Deutschen Einheit Tagung des ,,Vorparlaments" in Frankfurt am Main: Planungen zur Wahl einer verfassungsgebenden Nationalversammlung Nationalversammlung Mai 1848 in der Paulskirche Hauptaufgabe: Ausarbeitung einer Verfassung für ein geeintes Deutschland und Überwindung der Einzelstaatlichkeit ● Besteht überwiegend aus gebildeten Bürgern (Honoratiorenparlament) Fraktionen mit unterschiedlichen Zielen einigen sich auf Grundrechtekatalog Volkshaus: verabschiedet Gesetze Liberale Mehrheit: föderaler Bundesstaat mit erblichen Monarchen an der Spitze → Rechte: Einberufung und Auflösung des Reichstages; Oberbefehl Reichsheer, ernennt Reichsregierung, aufschiebendes Veto-Recht Friedrich Wilhelm IV. lehnt die Krone jedoch ab Ernennung durch Volk unter seiner Würde ● Scheitern der Verfassung der Paulskirche Nationale Frage: kleindeutsche Lösung, da (katholische) habsburgische Dynastie (protestantische) preußische Dynastie gefährden könnte Ab Oktober 1848 (während NV in Paulskirche): Ausarbeitung einer Verfassung <--> Gegenrevolution in Preußen und Österreich ab Okt. 1848 Konsequenter Einsatz des Militärs Ende Oktober 1848: Volksaufstand radikaldemokratischer Kräfte in Wien Besetzung Wiens durch Regierungstruppen und Hinrichtung vieler Aufständischer ● Auflösung des Rumpfparlamentes Juni 1849 Folgen: Widerstandsbewegung gegen die Konterrevolution (,,Reichsverfassungskampagne") wird niedergeschmettert Wiederbelebung des Deutschen Bundes und Aufhebung der Grundrechte Preußisch-österreichischer Dualismus um Vorrangstellung im Deutschen Bund Lösung der deutschen Frage als dringliches Problem → Gründung des Deutschen Kaiserreiches ,,von oben" 1871 Auswanderungen nach Amerika Ziel Konservative Interesse • Vorherrschaft der Monarchen und des Adels bewahren Besteht 4. Kernprobleme der Revolution aus Politische Strömungen Unterschiedliche Ziele der politischen Gruppen führen zu Unstimmigkeiten → Verhandlungen ohne Lösungen Zerstrittenheit der Demokraten/Liberalen Abkehr der Bauern von den Revolutionen: nur soziale Reformen Vorbehalte der Liberalen gegen Revolution Gründung des Nationalstaats verhindern . Existenz der Fürstentümer sichern • Adligen ● Soziale Forderungen ● Politische Forderungen Befreiung der Bauern von der Grundherrschaft Aufhebung feudaler Strukturen; soziale Gerechtigkeit Linderung der sozialen Not Liberale • Politische Mitbestimmung • Streben nach Reformen durch Kompromiss mit Fürsten Gewaltenteilung • Konstitutionelle Monarchie (gemäßigt), parlamentarische (fortschrittlich) Deutscher Nationalstaat → Märzforderungen • Professorenparlament" • Bürgerlich-akademischer Mittelstand • Verfassungsfragen Demokraten Allgemeines Wahlrecht Sozial gerechtere Löhne Beseitigung des „,,Systems Metternich" und Aufhebung der Karlsbader Beschlüsse Politische Mitbestimmung Grundrechte: Meinungs-, Versammlung und Pressefreiheit Schwurgerichte • Radikale Einführung einer parlamentarischen Republik • Volkssouveränität - Ernennung und Entlassung der Regierung - Oberbefehl über Streitkräfte • Vertreten gesellschaftliche Unterschicht (Arbeiter und Bauern) Hauptanliegen der liberalen Mehrheit: Diskussion über Grundrechte Fragen nach Reichsgebiet (kleindeutsch/großdeutsch), Machtverteilung (Tentralismus/ Föderalismus), Staatsform (Monarchie/ Republik), Wahlrecht (Zensuswahlrecht/allgemeines Wahlrecht) und Staatsoberhaupt (Erb-/Wahlkaisertum) → Einigung: föderaler Bundesstaat, gewählter Erb- ,,Kaiser der Deutschen" Rechte des Kaisers: - Aufschiebendes Veto Reichstag mit zwei Kammern: Staatenhaus (Regierungen + Landtage) und Volkshaus (direkt gewählt) →Gesetzgebung, Haushalt → Kontrolle der Reichsregierung Unabhängiges Reichsgericht: Reichsrecht vor Landesrecht Reichsverfassung als Kompromisslösung zwischen Zentralismus und Föderalismus sowie zwischen Demokratie und Monarchie Nationale Frage (kleindeutsch vs. großdeutsch; Polenfrage) Streitfrage: großdeutsche Lösung mit Ö oder kleindeutsche Lösung ohne Ö → Reißt Parlament auseinander ● Gründe Posenfrage: preußische Provinz hat sowohl polnisch- als auch deutschsprachige Einwohner → Zugehörigkeit? fordern Unabhängigkeit in Posen 5. Scheitern der Revolution Überforderung der Revolutionäre mit der Aufgabe Einheit und Freiheit zu erreichen Uneinigkeit zwischen Liberalen und Demokraten → Langandauernde Verhandlungen: Autoritätsverlust der Nationalversammlung → Liberale Mehrheit: Bereitschaft der gemäßigten Liberalen zur Zusammenarbeit mit monarchischen Regierungen (besonders verstärkt durch ,,Gespenst des Kommunismus" durch sozialrevolutionäre Tendenzen) → Radikale Minderheit: radikale Durchsetzung von Demokratie Ziele der Nationalversammlung weichen von Zielen der Bürger ab und Autoritätsverlust durch zu lang andauernde Verhandlungen →Bürger: bessere Arbeitsbedingungen, Hungersnot NV: geeinte Verfassung, geeintes Deutschland Bauern beteiligten sich nicht mehr, weil Erwartungen erfüllt durch Agrarreformen Loyalität des Militärs gegenüber den Regierungen König Wilhelm IV verweigert Krone → Ernennung durch Volk unter seiner Würde Konterrevolution Revolution doch nicht gescheitert? - Errungenschaften Bildung von Vereinen sowie Fraktionen und Parteien: politische Öffentlichkeit (,,Straßenpolitik") Erfahrungen mit Parlamentarismus Verstärktes Streben nach politischer Einigung in Deutschland Kommunikationsraum Europa Reformen, z. B. Abschaffung feudaler Strukturen, Agrarreformen Vernetzung und Organisation der Arbeiterschaft (→Gewerkschaften) Basis für spätere Verfassungen wie Grundrechtekatalog 6. Vergleich 1848 und Reichsgründung 1871 ● Parallelen ● Allgemeines, gleiches und freies Wahlrecht für Männer in beiden Verfassungen Entstehung politischer Fraktionen 1848 und Parteien 1871, um Interessen durchzusetzen Wunsch nach Verwirklichung einer konstitutionellen Monarchie in Teilen der Gesellschaft Zum Teil Skepsis gegenüber Demokratie und Parlamentarismus Kontraste 1848/49 • Versuch, nationale Einheit durch eine Volksbewegung zu erreichen • Ausarbeitung einer demokratischen Verfassung durch die Nationalversammlung • Deutsche Einheit weitestgehend ohne ausländische Mächte herbeiführen • Ablehnung der Kaiserkrone (Wilhelm IV) durch das Volk • Diskussion über Grenzen des deutschen Nationalstaats (großdeutsch oder kleindeutsch) • Parlament hat viele Rechte (auf Grundrechten aufgebaut) z.B. Exekutive mit Kaiser • Wunsch nach Einheit und Freiheit 1871 nationale Einheit durch Reichsgründung ,,von oben" (Bismarck) • Obrigkeitsstaatlicher Charackter der von Bismarck ausgearbeiteten Verfassung • Erreichen der deutschen Einheit durch Einigungskriege • Akzeptanz der Kaiserkrone (Wilhelm I.) nach Kaiserbrief der deutschen Fürsten ● • Kleindeutsche Lösung nach deutsch- französischen Krieg als einzige Mögl. Parlament hat kaum Rechte (nur Haushalt- und Budgetrecht → Finanzierung Imperialismus) → Kaiser hat Exekutive inne • Einheit auf Kosten von Freiheit 1. Begriffsdefinition 2. Motive Imperialismus Zeitalter des Imperialismus von 1880-1914: weltumspannende Intensivierung der europäischen Expansion und Wettlauf der europäischen Mächte um Kolonialbesitz in Afrika (,,Scramble for Afrika") und Asien Export europäischer Zivilisation? → Industrialisierung verschärf Konkurrenz zwischen führenden Industrienationen Sicherung der kolonialen Herrschaft durch militärische, wirtschaftliche und technologische Überlegenheit der europäischen Industriestaaten ● Sendungsbewusstsein/ ideologisch Q1.5 Imperialismus ● Wirtschaftliche Interessen Missionierung, ,,harmlose Erziehung", unterentwickelte Rasse zivilisieren Suche nach Rohstoff für heimische Produktion und Schaffung von Absatzmärkten für hergestellte Güter ● Bevölkerungspolitische Interessen Erschließung neuer Siedlungsgebiete und Arbeitsplätze für wachsende Bevölkerung Machtpolitische Interessen Geostrategische Interessen Kolonialbesitz als Voraussetzung für Großmachtstatus; Prestigestatus Wettlauf um die Aufteilung der Welt Aufbau von Stützpunkten für Handel, Schifffahrt, und militärischen Nachschub → Ziel: weltweite Expansion ,,Sozialimperialismus" Ablenken von inneren Spannungen durch imperialistisches Engagement, z.B. deutsche Weltpolitik gegen Sozialdemokratie zu mobilisieren 3. Legitimation ● Pseudowissenschaftliche Imperialismus-Theorien Sozialdarwinismus mit Rassismus: Übertragung der natürlichen Auslese auf den Menschen: Es gilt das ,,Recht des Stärkeren", der sich im ,,Kampf ums Dasein" behaupten müsse → Unterdrückung dargestellt als Naturgegebenheit Chauvinismus und Sendungsbewusstsein: aggressiv übersteigerter Nationalismus: zivilisatorisches Überlegenheitsgefühl (auch wegen Industrie und milit. Fortschritt) gegenüber den ,,wilden" Kulturen Afrikas und Asiens kulturelle, religiöse und ideologische Beeinflussung des fremden Landes und Missachtung jahrhundertealter kultureller Traditionen Ökonomische Imperialismus-Theorien: Erklärung der Expansion mit wirtschaftlichen Motiven, z. B. Suche nach Rohstoffen und Absatzmärkte für Industrie Theorie des peripheren Imperialismus: ● ● Propaganda Interessen der unmittelbar vor Ort Handelnden als Grund für Durchdringung der Kolonien → Durchsetzung staatlicher Wirtschaftsinteressen oder Machtziele 4. Herrschaftsformen Formelle Herrschaft (Bsp.: Frankreich) 5. Folgen Direkte Verwaltung durch das Mutterland Militärische Besetzung Informelle Herrschaft (Bsp.: England) Indirekte Kontrolle durch Zusammenarbeit mit Stammesführern ,,Herrschaft an der langen Leine" ● Folgen für die kolonisierten Völker Vernichtung der ausgebeuteten Völker Verlust der Souveränität und kulturellen Identität Missionierung und zum Teil Versklavung Auch nach Erlangung der Selbstständigkeit Abhängigkeit von der Industriellen Welt Zerstörung der Lebensweise der Völker durch Einzug von technischen und zivilisatorischen ,,Errungenschaften" Misshandlungen, Hass, Zwangsarbeit bis hin zu Selbstmord Modernisierung? Import eines modernen Staates →Gesetzgebung, Verwaltung, Justiz, Militär und Bildungswesen → harmlose" Erziehung Neue gesellschaftlichen Gruppen wie Arbeiter, Unternehmer, Lehrer, Freiberufler, Beamte Einführung eines Verkehrs- und Kommunikationswesens Schaffung neuer Rollen für die Frauen Naturwissenschaft, Technik, Medizin, Ökonomie 6. Widerstand der Beherrschten ● Herero-Aufstand in Deutsch-Südwestafrika 7. ● 1883: Erwerb eines Küstenstreifens im Südwesten Afrikas durch Kaufmann Adolf Lüderlitz 1884: Erklärung des Landes zum ,,Schutzgebieten" des Reichs →→Geburtsstunde des deutschen Imperialismus Pro: Aus Sicht der Kolonialherren unzivilisierte und unterentwickelte Einheimische (z. B. Herero und Nama) → Hoffnung auf wirtschaftlichen Gewinn mit nationalistischem Sendungsbewusstsein (,,Am deutschen Wesen soll die Welt genesen") Schwere Menschenrechtsverletzungen, Konflikte zwischen Einheimischen und Siedlern → 1904: Reaktion der Herero auf Rinderpest und Verdrängung mit Aufständen →Töten Hunderte → Blutige Niederschlagung durch Vernichtungsfeldzug: Inkaufnahme der völligen Vernichtung der Herero, die man in der Wüste lässt oder in ,,Konzentrationslagern" interniert Insgesamt geringe wirtschaftliche Bedeutung der Kolonien, aber Prestige-Objekt der politischen Führung Kolonialpolitik (Diskussion) - Deutschland als einzige Großmacht keine Kolonien → Recht auf Kolonien, Eifersucht Auswanderung in feindliche Staaten z.B. Amerika - Arbeitskraft verschwindet an andere Staaten - Hohe Zollabgaben - Sicherer Absatzmarkt nötig → keine Abhängigkeit mehr Contra: - Interesse der Kapitalisten, nicht des deutschen Volkes Ausbeutung einer schwächeren Bevölkerung - Gewalttaten, Unterdrückung, Ausrotten, Völkermord Steuerabgaben für die Umsetzung nötig 8. Vergleich Kolonialisierung 3. Reich Gleich Sozialdarwinistisch-rassistische-Elemente: - Darstellung der indigenen Bevölkerung als animalisch, primitive Menschen - Darstellung der Juden als minderwertige Rasse Vernichtungskriege - Völkermord an die Stämme Herero und Nama - Vernichtungsfeldzug zur Eroberung von ,,Lebensraum im Osten", Konzentrationslager (im viel extremeren Ausmaß) →→ Territoriale Anforderungen: - ,,Platz an der Sonne" ,,Lebensraum im Osten" Ungleich → Ideologie - Aufbau einer ideologisch begründeten Drohkulisse, die den Untergang der deutschen Kultur prophezeit, wenn im Existenzkampf nicht gegen die Juden vorgegangen wird → Juden als Aggressoren - kein Bedrohungsszenario im Imperialismus: eher die Notwendigkeit, sich im Konkurrenzkampf mit den anderen europäischen Mächten zu behaupten → kein Aggressor, eher Umstände → Umsetzung - planmäßiger Vernichtungskrieg und von Anfang an ideologisch motivierten Völkermord im Sinn (,,Mein Kampf", Wannsee-Protokoll) - Herrschaft in Afrika und wirtschaftliche Ausbeutung → zwar rassistisch und sozialdarwinistisch gerechtfertigt aber keine direkte Konsequenz zum Völkermord Fazit: im Ansatz legitimierten die deutschen Imperialisten und die Nazis ihr Handeln gleichermaßen rassistisch. Der Vernichtungskrieg im Osten unterschied sich jedoch durch seine kaltblütige Planung, seiner bestialischen Brutalität und seinem unvorstellbaren Ausmaß vom Völkermord and die Hereros und Nama. Bedeutungslosigkeit deutscher Kolonien Geringe ökonomische, wirtschaftliche und finanzielle Erträge Kriege/Kämpfe waren blutig und kostspielig Einstieg in den Imperialismus im Vergleich erst spät: Gebiete bereits ausgebeutet Ureinwohner der Kolonien weigerten sich zu kooperieren Eher nur für Ansehen und Prestige 1. Bismarck 1862-1890 ● 1864: Deutsch-Dänischer-Krieg ● ● ● Q1.6 Der Erste Weltkrieg Zerstörung der alten europäischen Ordnung Schleswig-Holstein-Frage: als Teil von Dänemark zu viel politischer Einfluss →verstößt gegen Londoner Protokoll Militärischer Eingriff aufgrund von verfassungswidrigem Verhalten Dänemark verliert → Schleswig zu Preußen, Holstein zu Österreich 1866: Preußisch-Österreichischer-Krieg ● 1867: Norddeutscher Bund beherrscht von Preußen 1870/71: Deutsch-Französischer-Krieg Streit um spanische Thronfolge: franz. Kaiser will nicht zwei Hohenzollern gegenüberstehen (SP&DE) Bismarck lehnt Forderung ab und veröffentlicht sie in der ,,Emser Depesche" → extreme Demütigung Preußen mit Unterstützung der nord- und süddeutschen Staaten gewinnen F Verliert Elsaß-Lothringen Schlacht von Königgrätz: Preußen siegt über Österreich; Ende des Deutschen Bundes Außenpolitik 1871: Kaiserproklamation und Reichsgründung In Versailles wird das Deutsche Kaiserreich unter dem preußischen König Wilhelm I. ausgerufen Alle deutschen Staaten zum Einheitsstaat mit Bismarck als Reichskanzler Reichsgründung von oben Ausgangslage: Aufstieg des Deutschen Reiches zur stärksten Macht in Mitteleuropa nach Gründung des Kaiserreiches 1871 → Misstrauen der anderen europäischen Großmächte Grundsätze: 1) ,,saturiertes" Reich: Erhaltung des Status quo und Frieden 2) Bismarck zieht Nutzen aus den Gegensätzen der Großmächte → gewinnt sie für gute Beziehungen zu DE Hauptziel: Isolierung Frankreich, um Revanche und Gefahr eines Zweifrontenkrieges auszuschließen → Dreikaiserabkommen 1873 (D-ÖU-R) ,,Kissinger Diktat" von 1877: Einbindung DE in Bündnisse mit anderen Mächten, deren Beziehungen untereinander angespannt sein sollen, um gegen DR gerichtete Koalition zu verhindern → Auftreten Bismarcks als ,,ehrlicher Makler" auf Berliner Kongress 1878 Zweibund mit Ö 1879 1882: Erweiterung mit Italien zum Dreibund 1881-1887: Drei-Kaiser-Vertrag mit R und ÖU → Ab 1887: Verschlechterung des Verhältnisses zu R→ Hinwendung R zu F 1887: Rückversicherungsvertrag mit R → ganz geheimes Zusatzprotokoll": Neutralität bei Inbesitznahme der Meerengen durch Russland Balkaninteressen Österreichs 1887: Förderung der Mittelmeer-Entente zwischen GB-ÖU-It (Mittelmeerabkommen) zur Aufrechterhaltung des Status quo im Mittelmeerraum Zusatzprotokoll mit R 2. Wilhelminismus 1888-1914 Außenpolitische Wende Kolonialpolitik für Bismarck: nur Handelsstützpunkte; später für Erweiterung des deutschen Herrschaftsbereichs Unter Kaiser Wilhelm II. grundsätzliche Umorientierung der deutschen Außenpolitik Nationales Selbstbewusstsein des jungen Landes steigt → Defensive Kolonialpolitik reicht nicht mehr aus → Bülow: ,,Platz an der Sonne": Anspruch als Weltmacht → Sprunghaft aggressive deutsche Außenpolitik ● Außenpolitik GB F 1890: Rücktritt Bismarcks wegen Unstimmigkeiten mit Kaiser Wilhelm II. → ,,persönliches Regiment" Wilhelms II. und ,,Neuer Kurs" in der Außenpolitik: ,,Politik der freien Hand" (keine festen Bündnisse) Unberechenbarkeit der deutschen Außenpolitik für andere Mächte · 1890: Nichtverlängerung des ,,Rückversicherungsvertrags" → 1894: russisch-französisches Militärbündnis =Befreiung Frankreichs aus der Isolation und Realisierung der von Bismarck gefürchteten Zwei-Fronten-Konstellation 1897: Wunsch nach ,,Weltgeltung" und Forderung nach einem ,,Platz an der Sonne" (Reichskanzler Gülow) Teilnahme des Kaiserreichs am ,,Wettlauf um Afrika", Imperialismus → Beginn einer ehrgeizigen Flotten- und Kolonialpolitik Störung des deutsch-britischen Verhältnisses durch undiplomatisches Auftreten Wilhelms II. → ,,Krüger Depesche" 1896, ,,Daily-Telegrapg-Affäre" 1908 → Deutsche Wirtschafts- und Flottenpolitik → Wettrüsten Selbstisolation des Deutschen Reiches durch Ablehnung von Rüstungsbeschränkungen → 1904: kolonialpolitischer Ausgleich zwischen GB und F (Entente cordiale) (später mit Russland zur ,,Tripleentente" 1907) Mittelmeer- Abkommen 1887-1998 Rückversicherungs- Vertrag 1887-1890 DR Dreikaiser- Bündnis 1872-1886 Dreibund 1882 Bündnissystem unter Bismarck 1862-1890 R Ö-U GB Britisch-Russischer Ausgleich 1907 Entente cordiale 1904 F Triple Entente 1907 DR Dreibund 1882-1915 R Ö-U Marinevereinbarung 1912 Militärkonvention 1892, Zweibund 1894, Bündnissystem unter Wilhelm II. 1888-1914 3. Nationalismus und Militarismus ● ● ● ● ● ● ● ● ● Stolz auf den errungenen Aufschwung durch die Einigungskriege Extrem übersteigertes Nationalgefühl (Chauvinismus) durch schnellen Sieg gegen Frankreich Fahnen, Musik, Umzüge, Denkmäler sorgten für national-patriotische Ideologie Militärische Durchdringung der Gesellschaft Kaiser-Wilhelm-Schnurbart ● Dreijährige Dienstpflicht Kinder: Bewunderung für militärische Verhaltensweisen und Denkmuster Militärdienst als Weg zum Eintritt ins Erwachsenenalter → Zeichen der Männlichkeit (Um-)Erziehung durch Militarisierung und Vermittlung von Tugenden: Gehorsam, Pünktlichkeit, Disziplin, 4. Ursachen ● Treue Unterdrückung der Kulturen anderer Staaten → Kulturelle Identitäten sollen durch Zentralisierung verloren gehen (z.B. Dialekt) Gefühl, zu spät zu sein als Rechtfertigung für Militarisierung und Aufrüstung Männliche Jugendliche haben Angst, dass es keinen Krieg gibt → Darstellung als ehrenvolle Tat wie ihrer Vorfahren → Streben nach Anerkennung und Prestige (z. B. einfacher Gruß) → Opferbereitschaft Alldeutscher Verband (1894-1939) Starke politisch ideologische Wirkung → Völkisch, imperialistisch; ,,Lebensraum" nötig → Opferbereitschaft, Gehorsam, Untertanengeist sind hohe Tugenden → Bekämpfung der Sozialdemokratie → Kriege sind lebensnotwendig; für Aufrüstung und Militarisierung → Fredes Volkstum (besonders Juden) gefährden den ,,deutschen Volkskörper" Bildet die Brücke zwischen traditionellen und ,,modernen" sozialdarwinistische motivierten nationalsozialistischen Groß- und Weltmachtpolitik für die Nationalsozialisten ● Wettrüsten ● Feindliche Bündnissysteme Imperialistische Machtinteressen Aggressive Nationalbewegungen Gegenseitige Ängste treiben Wettrüsten an Unflexible und riskante Außenpolitik Deutschlands (z. B. Schliefen-Plan) Allgemeine Kriegsbereitschaft unter der Bevölkerung Politische und militärische Lage gleicht einem Pulverfassein Ereignis reicht zum Ausbruch des Krieges 5. Vorkriegskrisen und -kriege ● ● ● ● ● ● ● Marokkokrisen (1905/06, 1911) 1. Marokkokrise 1905/06 Druck auf Frankreich durch Landung Wilhelms II. in Tanger und Begrüßung des marokkanischen Königs als souveränen Herrscher → Einberufung einer Konferenz zur Unabhängigkeit Marokkos, die mit diplomatischer Niederlage Deutschlands endet 1907: Entstehung der Triple-Entete aus RU, F, und GB → Gefühl der Einkreisung bei Deutschland Gefühl der Einkreisung bei Deutschland → Festigung des Zweibundes (,,Nibelungentreue") 2. Marokkokrise 1911: Entsendung des deutschen Kriegsschiffs ,,Panther" nach Agadir, um Teil des französischen Kongo-Gebiets zu fordern Beilegung der Krise durch Kompromiss Balkankrisen (1908/09, 1912, 1913) Balkankrise 1908/1909: Zerfall des Osmanischen Reiches (,,Kranker Mann am Bosporus") 1. Balkankrieg 1912: Angriff von Balkanstaaten auf europäische Besitzungen der Türkei 2. Balkankrieg 1913: Streit um Kriegsbeute → Schwächung der Türkei und Bulgariens (Verbündet mit D und ÖU), stattdessen Stärkung Serbiens (Verbündeter Russlands) Julikrise 1914 28. Juni 1914: Attentat eines serbischen Nationalisten auf österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau in Sarajevo Juli 1914: ,,Blankoscheck" des Deutschen Reiches an ÖU ÖU stellt Serbien unannehmbares Ultimatum an Serbien Serbien ist verhandlungsbereit, wird jedoch von ÖU abgelehnt → 28. Juli: Österreich-Ungarn erklärt Serbien den Krieg Mobilmachung in Russland und Frankreich Ultimatum Deutschlands an beide 01.08.1914: Kriegserklärung des Deutschen Reiches an Russland 03.08.1914: Kriegserklärung des Deutschen Reiches an Frankreich Einmarsch deutscher Truppen in Belgien (Schlieffen-Plan) → Kriegserklärung Großbritanniens an Deutschland wegen Verletzung der belgischen Neutralität Schlieffen-Plan: schnelle Eroberung Frankreichs über die Ardennen und dann Mobilmachung gegen Russland Geht erst gut aus, scheitert aber kurz vor Paris → Immense Verluste durch Stellungskrieg im Westen (Kampf um Verdun) 6. Die Kriegsschuldfrage ● ● ● ● ,,Kriegsschuldartikel" 231 des Versailler Vertrags: Alleinschuld Deutschlands und seiner Verbündeten am Kriegsausbruch Zurückweisung der deutschen Historiker (während der Weimarer Republik): ,,Hineinschlittern" Europas in den Krieg ohne besonderes Verschulden einer einzelnen Macht ,,Frischer-These" des Historikers Fritz Fischer (1960er-Jahre): bewusste Herbeiführung des Krieges durch deutsche Elite in der Julikrise, um Hegemonialstellung in Europa und Weltmachtposition zu erreichen ,,Theorie des kalkulierten Risikos": Gefühl der Einkreisung bei der deutschen Führung Instrumentalisierung der Julikrise, um Entente zu sprengen Notfall: Präventivkrieg gegen Frankreich und Russland mit der Annahme, dass England sich nicht beteiligt Als diese Haltung der Engländer als unrealistisch gehalten wurde, habe die deutsche Regierung im letzten Moment versucht, die Krise durch Verhandlungen mit England zu entschärfen → Militär war bereits zu kriegswillig → Konsens: Hauptschuld der offensiv agierenden deutschen Führung Krieg war also nicht unausweichlich, seine Ursachen waren vielschichtig und zum Teil schon Jahrzehnte vorher angelegt Bismarcks Geflecht internationaler Bündnisse löste sich auf Abkühlung der deutsch-russischen Beziehungen förderte russisch-französische Annährung Deutschlands Flotten- und Kolonialpolitik als Bedrohung für England Schloss sich dem französisch-russischen Bündnis an Österreich als einziger Bündnispartner und Unterstützung ihrer Balkanpolitik Anlass und Ursachen für den Kriegsausbruch Anlass Kurzfristige Ursachen Mittelfristige Ursachen Langfristige Ursachen Ermordung des österreichischen Thronfolgers - Deutscher Blankoscheck an Österreich Österreichisches Ultimatum an Serbien - Überstürzte Mobilmachung und Ultimaten Verhärtung des Bündnissystems seit 1902 - Internationale Krisen 1905 Wettrüsten, deutsch-englische Flottenrivalität ,,kriegerische" öffentliche Meinung Vorstellung von der Unvermeidbarkeit eines europäischen Krieges - Schwäche des Osmanischen Reiches - Internationale Beziehungen seit 1871 Imperialismus - Probleme des österreichischen Vielvölkerstaats (Autonomiebestrebungen, Panslawismus) ● ● ● ● ● ● ● ● 1. Entstehung ● Q 2.1 Die Weimarer Republik als erste deutsche Demokratie Innenpolitische Entwicklung Verbitterung über das Verlieren des 1. WK und Minderung des nationalen Selbstbewusstseins durch VV Kriegsschuldfrage Entete nutzen diese zur Mobilisierung der Bevölkerung gegen Deutschland und als juristische Grundlage für Reparationszahlungen Bildet politischen Sprengstoff Dolchstoßlegende Zur Schwächung der Sozialdemokraten Führende Militärs übernehmen nicht die Verantwortung für Niederlage Hindenburg und Ludendorff verbreiten das Bild eines unbesiegten Heers an der Front, dass durch Friedensinitiativen, Linke und Streiks geschwächt wurde Novemberrevolution 1918/19 29. September 1918: Forderung der OHL nach Waffenstillstandsverhandlungen = Eingeständnis der militärischen Niederlage Parlamentarisierung des Reiches als Bedingung der Alliierten → 28. Oktober 1918: Erlass der ,,Oktoberverfassung" Oktoberverfassung: Max von Baden dient nicht dem Kaiser, sondern dem Reichstag Kieler Matrosenaufstand Seekriegsleitung gibt erneuten Befehl zu Krieg gegen britische Marine Kieler Matrosen protestieren (Bewusstsein, dass Krieg verloren ist) Regierung bleibt ruhig → Aufstände verbreiten sich im ganzen Reich Bildung von Arbeiter- und Soldatenräten, die sofortiges Kriegsende und Abdankung des Kaisers fordern → Max von Baden überträgt Regierungsverantwortung an Friedrich Ebert (MSPD) und verkündet Abdankung des Kaisers ● 15.01.1919 Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts 18.01.1919 verfassungsgebende NV tritt in Weimar zusammen ● 19.01.1919 Wahlen zur NV beenden die Revolution 13.02.1919 Weimarer Koalition (SPD, Zentrum, SPD) 31.07.1919 Verfassung wird verabschiedet und tritt in Kraft Doppelte Republikausrufung: Proklamierung einer ,,Deutschen Republik" durch Phillip Scheidemann (MSPD) und Ausrufung einer ,,Freien Sozialistischen Republik" durch Karl Liebknecht (USPD) MSPD: parlamentarisches System USPD: Streben nach Räterepublik nach russischem Vorbild Dezember 1918: Entscheidung des Reichsrätekongresses für Wahl einer Nationalversammlung und damit für parlamentarisches System 28. Dezember 1918: Einsatz von Militär gegen aufständische Matrosen in Berlin USPD-Mitglieder verlassen Rat der Volksbeauftragten → 1- Januar 1919: Gründung der KPD Januar 1919: Niederschlagung des „Spartakusaufstands" (initiiert durch KPD) durch Freikorps-Truppen ● ● ● ● Zentrum ● ● Parteien ● KPD (Kommunistische Partei Deutschlands) Sozialismus und Diktatur des Proletariats Wunsch nach Fortsetzung der Revolution SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands) Sozialliberale Partei der Arbeiterschaft Republik, Demokratie DDP (Deutsche Demokratische Partei) linksliberale Partei unterstützt die Republik Christlich liberale Partei Republik DVP (Deutsche Volkspartei) Rechtsliberale Partei, Kaisertum nach Volksbeschluss DNVP (Deutschnationale Volkspartei) rechtskonservative Partei Monarchie NSDAP (Nationalsozialistische Arbeiterpartei) Rechtsradikal ,,Volksgemeinschaft", Führerstaat Verfassung 14. August 1919: Inkrafttreten der Weimarer Reichsverfassung Absage an Rätemodell und Annährung an westlichen Parlamentarismus Reichsrat als föderalistisches Organ beschränkt auf beratende Mitwirkung bei Gesetzgebung beschränkt Reichstag als Legislative Gesetzgebung und Budgetrecht Gewählt vom Volk (Männer und Frauen) für vier Jahre in absoluter Verhältniswahl (keine Sperrklausel) Reichsregierung als Exekutive Aus Reichskanzler und Reichsministern (kann durch einfaches Misstrauensvotum des Reichstags gestürzt werden) Reichspräsident (als Gegengewicht zum Reichstag) Vom Volk für 7 Jahre Gewählt Völkerrechtliche Vertretung, Oberbefehl über die Reichswehr, Berufung und Entlassung der Reichsregierung Artikel 25: Möglichkeiten der Parlamentsauflösung Artikel 48: Reichspräsident als ,,Ersatzkaiser" mit beinahe diktatorischer Gewalt → Erlass von Gesetzen ohne Mitwirkung des Reichstags=Notverordnungen (Reichstag kann Veto einlegen aber Präsident kann Parlament auflösen) ● Volksbegehren und Volksentscheid als weitere Formen unmittelbarer Demokratie Schwächung der Stellung des Reichstags Langer Grundrechtekatalog in Anlehnung an Paulskirchenverfassung, aber nicht einklagbar Gewährung von Freiheiten auch für ,,Republikfeinde", die den Staat unterwandern und von innen heraus zerstören können → Lehre 1949: ,,Wehrhafte" Demokratie Grundsätze und Zielsetzungen ● ● ● ● ● 2. Versailler Vertrag → Letztlich abgeschlossener Vertrag stark von französischen Vorstellungen geprägt ● 18. Januar 1919 Pariser Friedenskonferenz ● ,,Rat der Vier": USA, GB, FR, IT als Hauptentscheidungsträger Ziele der Siegermächte: Frankreich: Gewährleistung der eigenen Sicherheit → Dauerhafte Schwächung Deutschlands → Wiedergutmachung für erlittene Kriegsschäden (z. B. Elsass-Lothringen) USA (Wilson): kollektive Friedenssicherung durch Einrichtung eines Völkerbundes (Teil des 14-Punkte- Plans von Wilson) Großbritannien: ,,Balance of Power" gegen französische Hegemonie → Nur geringe Schwächung Deutschlands, um Gegengewicht zum revolutionären Russland zu bilden 28. April 1919: Gründung des Völkerbunds zur Abrüstung und friedlichen Konfliktlösung Aushandlung des Vertrags von alliierten Siegermächten in Versailles ohne deutsche Beteiligung 28.Juni 1919: Zwang der deutschen Delegation zur Unterzeichnung im Spiegelsaal von Versailles Drohung mit Einmarsch alliierter Truppen und Besetzung ganz Deutschlands bei Weigerung (,,Diktatfrieden") Regelungen und Beschlüsse Territoriale Bestimmungen Gebietsabtretungen: ein Siebtel des Territoriums mit einem Zehntel der Bevölkerung Elsass-Lothringen an Frankreich Posen und Westpreußen an Polen Nordschleswig an Dänemark Verlust sämtlicher Kolonien Unterstellung des Saargebiets für 15 Jahre unter Völkerbundmandat Militärische Bestimmungen ● Beschränkung des Berufsheers auf 100 000 Mann, Marine auf 15 000 ● Verbot der Wehrpflicht Verlust der Luftstreitkräfte, schwerer Waffen, Schiffe, U-Boote Entmilitarisierung des Rheinlandes Vereinigungsverbot mit Österreich Politische und wirtschaftliche Bestimmungen Artikel 231 (,,Kriegsschuldartikel"): Zuweisung der alleinigen Kriegsschuld an Deutschland und seinen Verbündeten Hohe Reparationsforderungen: Sachleistungen (Schiffe, Lokomotiven, ...), Geldzahlungen in Höhe von 269 Milliarden Goldmark (später geändert) → Androhung harter Strafen (z.B. Besetzung des Landes) bei Nichterfüllung der Wiedergutmachungen ● ● ● ● Folgen und Bedeutung Empörung und Ablehnung des Vertrags (v. a. des ,,Kriegsschuldartikels") von weiten Teilen der Bevölkerung sowie der Regierungen wegen Härte der Bestimmungen Verunglimpfung der Unterzeichner von rechten Republikgegnern als ,,Erfüllungspolitiker" Instrumentalisierung für rechte Hetze gegen Weimarer Republik (,,Kriegsschuldlüge") Dolchstoßlegende: OHL schreibt Niederlage den Sozialdemokraten zu, die dem siegreichen deutschen Heer in den Rücken gefallen seien Revisionismus: Revision des Versailler Vertrags als parteiübergreifendes Hauptziel künftiger deutscher Außenpolitik Schwächung der deutschen Wirtschaftskraft Instrumentalisierung für nationalsozialistische Propaganda: Grund für späteres Scheitern der Weimarer Republik Instabilität des Friedensschlusses, keine wirkliche Friedenspause, eher kurze Atempause Deutsche Revisionspolitik Überzeugung, dass der Versailler Vertrag möglichst vollständig aufgehoben werde müsse teile in der WR die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung Nahezu alle Parteien sowie alle Reichsregierungen richteten ihre Außenpolitik an dem Ziel der Revision des Friedensvertrages aus Ähnlich wie im Ersten WK wieder einflussreiche Stellung unter europäischen Mächten und in der Welt einnehmen Für Sozialdemokraten und liberale Politiker waren Wiederherstellung der deutschen Großmachtposition und friedliche Verständigung mit den europäischen Mächten untrennbar miteinander verknüpft Adel, Justiz und Militär sehnen sich zurück ,,in die gute alte Zeit" der wilhelminischen Weltpolitik → Nationalsozialisten und radikal Rechte forderten einen nationalen Alleingang Deutschlands bei der Überwindung der Versailler Friedensordnung (u.a. auch mit Einsatz des Militärs) ● 3. Innenpolitische Entwicklung ● 13.03.1920: Kapp-Lüttwitz-Putsch ● Krisenjahr 1923 Freikorps ,,Lüttwitz" besetzt das Berliner Regierungsviertel und setzt die Reichsregierung ab Wolfgang Kapp wird zum Reichskanzler ernannt Putsch scheitert am Widerstand der Behörden und am Generalstreik der Arbeiterschaft Alle Demokraten (SPD, KPD) Hand in Hand Aufstand der KPD im Ruhrgebiet direkt im Anschluss an den Kapp Lüttwitz-Putsch Wird durch Reichswehr niedergeschlagen Januar 1923: Rückstand Deutschlands bei Reparationszahlungen Besetzung des Ruhrgebiets durch französische und belgische Truppen Aufruf der Reichsregierung zum passiven Widerstand Reichsregierung druckt mehr Geld zur Finanzierung des Ruhrkampf Oktober 1923: Bedrohung der Republik von links durch Aufstände der KPD in Sachsen (Freistaat) und Thüringen Reichsexekution gegen Sachsen Reichswehr darf einmarschieren und Aufstand niederschlagen → SPD und KPD zerstritten Oktober 1923: Separatistengruppen (unterstützt von Frankreich) fordern im Ruhrgebiet Loslösung vom Reich Scheitern am Widerstand der Bevölkerung Nachlassen des Separatismus erst nach Verbesserung der Wirtschaftslage 08./09.11.1923: Hitler-Ludendorff-Putsch in Bayern (Zentrum des Rechtsradikalismus) Ziel: Marsch nach Berlin und Machtergreifung aus eigener Hand nach Vorbild Mussolinis scheitert durch Niederschlagung durch die Bayrische Polizei nur niedrige Haftstrafen für Hitler und seine Unterstützer (Justiz ,,auf dem rechten Auge blind") Hyperinflation 1919-1923 Hohe Kriegskosten und Staatschulden Belastung durch Versailler Vertrag Wiederaufbau der deutschen Zivilgesellschaft Druck von mehr Papiergeld entwertet die Währung Finanzierung des Ruhrkampfs → Sinkendes Vertrauen der Verlierer /Rentner und Mittelstand) in die neue Republik → Weitere Glaubwürdigkeits- und Legitimationsverlust der Demokratie ● 1923: Gustav Stresemann (DVP) wird Reichskanzler und danach Außenminister ● ● ● ● Relative Stabilisierung (Ende 1923-1929) ● Entscheidung zum Abbruch des Ruhrkampfs (September 1923) und zu Währungsreform (November) als Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg Einführung der Rentenmark (1924 zusätzliche Einführung der Reichsmark) und ausländische Investitionen Finanz- und wirtschaftspolitische Stabilisierung Einigung über Reparationen im Dawes-Plan 1924: Verzicht auf Gesamtforderungen zugunsten steigender Ratenzahlungen Deutsches Reich kann wieder als Kreditnehmer auftreten Ab 1924: beschleunigtes Wirtschaftswachstum und Wiederanstieg der Industrieproduktion und verbesserte Sozialpolitik Gesetze für soziale Verbesserungen, z. B. Einführung Arbeitslosenversicherung 1927 Juli/August 1925: Abzug der Besatzungstruppen aus dem Ruhrgebiet Beruhigung des innenpolitischen Klimas mit zwar häufig wechselnden, aber demokratischen Regierungen Hauptsächlich Koalition der bürgerlichen und konservativen Parteien (Zentrum, DDP, DVP, DNVP) 1925: Tod des Reichspräsidenten Friedrich Ebert Monarchist und ehemaliger kaiserlicher Feldmarschall Paul von Hindenburg wird neuer Reichspräsident → Konservativer Wendepunkt Young-Plan 1929: zeitliche Begrenzung der Reparationszahlungen bis 1988 Stimmungsmache der Rechten gegen Young-Plan, aber von ihnen initiierter Volksentscheid scheitert → 1932: Räumung der letzten Besatzungszone im Rheinland und Aufhebung aller noch ausstehenden Reparationszahlungen Präsidialregierungen (19030-1933) 1930: Bruch der großen Koalition und Beginn der Präsidialkabinette unter Reichskanzler Brüning Notverordnung Art. 48: Regierung ohne Parlamentsmehrheit → Bei Widerspruch gegen Notverordnung folgt Reichstagsauflösung Beeinflussung Hindenburgs durch rechtskonservative Berater (,,Kamarilla") ● Reichstagswahl 1930: NSDAP wird zweitstärkste Fraktion ● Tolerierung der Regierung Brüning durch SPD und gemäßigte Bürgerliche 1930: 1. Präsidialkabinett: Brüning Westalliierten mit Zahlungsfähigkeit überzeugen und Ende der Reparationen erzwingen → Verschärfung der Massenverelendung durch haushaltspolitische Sparmaßnahmen und Deflationspolitik Verbot der SA [garantiert Wiederwahl Hindenburgs durch Stimmen der Sozialdemokraten → kränkte Hindenburg: Auswechslung des Kanzlers] 1932: 2. Präsidialkabinett: Franz von Papen Diktatorische Lösung, Parlament ganz ausschalten Preußenschlag: gewaltsame Absetzung der in Preußen amtierenden Weimarer Koalition → Schwächung der föderalistischen Verfassung der WR → Erleichterung der späteren Zentralisierung des Reiches unter Hitler Stabilisation der Macht durch NSDAP scheiterte, da Hitler ganze Macht für sich forderte (,,Alles oder Nichts") 2. Lösung: Reichstagsauflösung ohne anschließende Neuwahlen → Faktische Präsidialdiktatur Kurt von Schleicher, starker Mann im 2. Präsidialkabinett zwang von Papen zum Rücktritt, um selbst Reichskanzler zu werden 1932: 3. Präsidialkabinett: Kurt von Schleicher Ziel: auch monarchistische Staatsform aber auf Grundlage einer parlamentarischen Mehrheit Konzept: ,,Querfront": Teil der NSDAP durch Angebote in Regierungsbeteiligungen für sich gewinnen → Hitler konnte Zersplitterung der Partei verhindern → NSDAP befand sich in einer tiefen Krise, weil Hitler kein RK wurde; Enttäuschung der SA und Mitglieder → überlegt Selbstmord zu begehen Papen führte mit Hitler Gespräche über eine neue Regierung, in der Hitler als Kanzler und von Papen ans gleichgestellter Vize-Kanzler hervorgehen sollte (wollen Hitler im Kabinett ,,zähmen") → Unterstützung durch bedeutende Ökonomen → Hindenburg zwingt Schleicher zum Rücktritt → 30. Januar 1933: Hitler wird Reichskanzler ● Wird in seiner Skrupellosigkeit und Hartnäckigkeit unterschätzt ● ● 4. Weimarer Außenpolitik Allgemeine Prinzipien, Voraussetzungen, Ziele Politische und wirtschaftliche Isolation des Deutschen Reiches durch Versailler Vertrag Annährung an ebenfalls isoliertes Russland →Gemeinsame Interessen: Erweiterung des eigenen außenpolitischen Handlungs-spielraums und Rückkehr in den Kreis der Großmächte als gleichberechtigter Partner Revisionismus: Überzeugung, dass der Versailler Vertrag möglichst vollständig aufgehoben werde müsse teile in der WR die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung Nahezu alle Parteien sowie alle Reichsregierungen richteten ihre Außenpolitik an dem Ziel der Revision des Friedensvertrages aus Ähnlich wie im Ersten WK wieder einflussreiche Stellung unter europäischen Mächten und in der Welt einnehmen Für Sozialdemokraten und liberale Politiker waren Wiederherstellung der deutschen Großmachtposition und friedliche Verständigung mit den europäischen Mächten untrennbar miteinander verknüpft Adel, Justiz und Militär sehnen sich zurück ,,in die gute alte Zeit" der wilhelminischen Weltpolitik → Nationalsozialisten und radikal Rechte forderten einen nationalen Alleingang Deutschlands bei der Überwindung der Versailler Friedensordnung (u.a. auch mit Einsatz des Militärs) West- vs. Ostorientierung: ,,Schaukelspiel" zwischen West und Ost, um sich verschiedene Optionen offenzuhalten Berücksichtigung des Sicherheitsbedürfnisses von Frankreich sowie der polnischen Sicherheitsinteressen gegenüber Deutschland und Sowjetunion Britisches Interesse an Stabilisierung Deutschlands, um eigene Probleme zu überwinden und Bollwerk gegen SU zu schaffen West 1919 Versailler Vertrag 1921 Londoner Reparationskonferenz 1922 Rapallo-Vertrag Ost Aufnahme diplomatischer Beziehungen Gegenseitiger Verzicht auf Wiedergutmachung Intensivierung wirtschaftlicher und militärischer Zusammenarbeit → Zurückgewinnung von außenpolitischem Handlungsspielraum für D und SU → Angst der Westmächte vor deutsch-russischer Zusammenarbeit und vor revisionistischem Militärbündnis gegen Versailler Friedensordnung → Verschärfung der franz. Außenpolitik gegenüber D. (z. B. Ruhrbesetzung) 1923 Ruhrbesetzung, ,,Ruhrkampf", Hyperinflation 1924 1925 Stresemann wird Reichskanzler und danach Außenminister 1928 → Streben nach Überwindung der ,,Erbfeindschaft" mit FR und nach friedlicher Zusammenarbeit mit Westmächten Dawes-Plan Erholungspause: Zahlungen beginnen später, damit DE nicht zahlungsunfähig wird Alliierte Reparationskommission entwickeln günstigere Bedingungen für Reparationen Vertrag von Locarno → Position DE verbessert Garantiepakt: deutsche Westgrenze ist unverletzlich (England/Italien als Garantiemächte) Zusicherung der dauerhaften Entmilitarisierung des Rheinlands vonseiten Deutschlands Abzug der französischen Truppen aus linksrheinischen deutschen Gebieten → Schaffung eines vertrauensvollen Klimas 1926 Deutschland wird in den Völkerbund (als Schlichter) aufgenommen Rückkehr in den Kreis der Großmächte Rückkehr Deutschlands als gleichberechtigter Partner in die internationale Gemeinschaft ABER: Stresemann wird wegen Anerkennung der Westgrenzen von Rechten als ,,Erfüllungspolitiker" diffamiert; angeblicher Ausverkauf nationaler Interessen Berliner Vertrag Briand-Kellogg-Pakt Vertrag von Locarno Internationale Ächtung des Krieges als Mittel der Politik Verzicht Deutschlands auf gewaltsame Wiederherstellung seiner alten Ostgrenzen, aber Offenhalten der Möglichkeit einer friedlichen Revision → Polen als Verlierer, da Ostgrenze nicht festgelegt wird Als Freundschaftsvertrag zw. SU und Deutschland 1926 Bestätigung des Rapallo-Vertrags 1922 Gegenseitige Neutralität im Kriegsfall Soll nach Hinwendung zu den Westmächten die SU beruhigen 1929 ,,Young-Plan" 1930 1932 Reparationen überfordern deutsche. Zahlungsfähigkeit → Regierung drängt auf Regelung zu erträglichen Bedingungen Zahlungen begrenzt, Räumung des Rheinlandes durch Alliierte (deutliche Verbesserung) Konferenz von Lausanne Faktische Aufhebung der Reparationszahlungen ● ● ● 5. Machtergreifung" ,,Machtergreifung" als Begriff der Nachkriegszeit, um aggressiven Charakter des NS-Regimes zu betonen und breite Zustimmung des Volkes zu verschleiern Machtübertragung in Tradition der Präsidialkabinette und formal im Rahmen der Verfassung Regierung der ,,nationalen Konzentration" mit Hitler, Frick, Göring und später Göbbels (NSDAP) und Konservativen, die Nazis ,,zähmen" sollen → Sprengung des Zähmungskonzepts durch Hitler mithilfe von Reichstagsauflösung und Neuwahlen Doppelstrategie für Erlangen der Mehrheit bei den Reichstagswahlen am 5. März 1933 1) Propaganda und Rundfunk und Presse unter Joseph Goebbels 2) NSDAP nutzte alle staatlichen Mittel für die Bekämpfung und Ausschaltung ihrer politischen Gegner 4. Februar 1933: ,,Verordnung zum Schutze des deutschen Volkes" Einschränkungen von Presse- und Versammlungsfreiheit → Angeblich, um Volk vor kommunistischem Umsturz zu schützen Reichstagsbrand am 27. Februar 1933 ,,Reichstagsbrandverordnung" vom 28. Februar → Einschränkung der Grundrechte → Verhaftung von über 10.000 politischen Gegnern 5. März 1933: Reichstagswahlen; NSDAP erreicht trotz Terror gegen linke Parteien keine absolute Mehrheit 21.03.1933: Tag von Potsdam: Propagandaspektakel zu Eröffnung des neuen Reichstags Erbringt notwendige Zustimmung → Schlüsselereignis, das den Weg ebnete 23.03.1933: ,,Ermächtigungsgesetz" Regierung kann ohne Mitwirkung von Reichstag und Reichsrat Gesetze Erlassen = Ausschaltung des Parlaments und der Weimarer Verfassung Erreichen der 2/3-Mehrheit, indem die verhafteten Abgeordneten als ,,unentschuldigt fehlend", aber als anwesend gewertet werden; SPD als einzige Partei, die trotz Drohungen gegen das Gesetz stimmt Haltung der Siegermächte und der UdSSR ● Frankreich ● Großbritannien ● USA UdSSR Zuerst: Revanchismus (kompromisslose Haltung) Schwächung DE's und Stärkung der eigenen Position Erheben hohe Forderungen und plädieren für hartes Durchgreifen Wollen Kontrolle über Industriegebiete → treibende Kraft bei Ruhrbesetzung Danach: Briand für Verständigung mit Deutschland (Volk will trzt. Hartes Durchgreifen) DE als Schutz gegen Kommunismus Europäisches Mächtegleichgewicht Brauchen Reparationen um Kriegsgebiete zurückzuzahlen VV in GB abgelehnt →Ruhrbesetzung wird als Vertragsbruch angesehen Wollen DE als Bollwerk gegen Kommunismus im Osten Frieden in Europa → 14-Punkte-Programm Wollen Rückzahlung von Kriegskrediten durch europäische Siegermächte →finanziert durch Reparationszahlungen DE's Geben Kredite an Deutschland (Dawes-Plan) Kritisieren Versailler Vertrag, aber gehen nicht dagegen vor Von den Westmächten nicht anerkannt Wirtschaftsaufschwung Genau wie Deutschland isolierte Position Wiederherstellung der gutnachbarschaftlichen Verhältnisse (Rapallo Vertrag) Zusammenarbeit mit der Roten Armee Zusammenarbeit in Rüstungsindustrie Währungsreform 1923 als Voraussetzung für wirtschaftliche Erholung ● Wirtschaftliches Wachstum durch ausländische Investitionen und steigenden Bedarf an Konsumgütern ,,Goldene Zwanzigerjahre" (1924-1929) Rückgang der Arbeitslosigkeit, die aber weiterhin hoch bleibt Dawes-Plan 1924: Reintegration Deutschlands in die Wirtschaft, aber Abhängigkeit von ausländischem Kapital 6. Wirtschaftlicher Aufschwung/ Goldene Zwanziger Im internationalen Wettbewerb verliert Deutschland an Bedeutung (vor allem im Export) Young-Plan 1929: zeitliche Begrenzung der Reparationsverpflichtungen bis 1988, aber bereits 1932 Erlass der gesamtem Reparationsschuld Moderne Sozialfrage Einführung der Arbeitslosenversicherung 1927, Verstärkung des Bildungswesens und des sozialen Wohnungsbaus ● Lebensgefühl ● Amerikanisierung Vermittlung eines scheinbar sorglosen Lebensgefühls durch Rundfunk, Fernsehen und Kino (u.a. Hollywood-Produktionen) → Versprechen einer Teilhabe am ,,American Way of Life" Übernahme amerikanischer Musik, Sport- und Modetrends, z. B. Swing, Jazz, Boxen, Motorsport ,,Jugendschutzgesetze" des Staats, um Jugend vor ,,Amerikanisierung" (sexuelle Freiheit, Auflösung traditioneller Werte) zu schützen Wandlung des Geschlechterverhältnisses Politisierung der Frau durch Einführung des Frauenwahlrechts 1918 Frauenerwerbstätigkeit zur Sicherung des Familieneinkommens → Frauenberufe": Sekretärinnen, Verkäuferinnen ,,Entdeckung der modernen Frau" mit anderen Rollen. → Wunsch nach Emanzipation und Selbstbestimmung → Oft provozierendes Styling der ,,neuen Frau" Entstehung einer Massengesellschaft: Möglichkeiten des Konsums und der Teilhabe n Wohlstand und Kultur für zunehmend breitere Bevölkerungsschichten Einerseits Begeisterung für Modernität (Städte), andererseits Streben nach alten konservativen Traditionen (Dorf) Berlin als kulturelles Blütezentrum von internationaler Bedeutung ABER: ● Amerikanischer Einfluss beschränkt auf Großstädte Landbevölkerung vom Fortschrittsglauben ausgeschlossen →Gegenreaktion ,,Zurück zur Natur" Zeit des Aufschwungs: Oberschicht und Arbeiter profitierten, Mittelschicht eher nicht Goldene Zwanziger nur für bestimmte Gesellschaftsteile Im Vergleich mit Elend und Chaos der Nachkriegszeit sowie mit Weltwirtschaftskrise und Nationalsozialismus Eindruck von ,,Goldenen Zwanzigern" Nur relative, aber nicht absolute Phase der Stabilität → Nacht wird zum Tag: Ku'-Damm, Kino, Theater, Massenmedien Gründung neuer Universitäten verstärkte Forschung in Chemie, Medizin, Physik 1. Entstehung und Entwicklung der NSDAP Aufstieg der NSDAP 1919: Eintritt Hitlers in die Deutsche Arbeiterpartei (DAP) 1920: Umbenennung in Nationalsozialistische Arbeiterpartei (NSDAP) und Veröffentlichung des 25-Punkte- Programms (u. a. Aufhebung des Versailler Vertrags, Ablehnung der deutschen Staatsbürgerschaft für Jeden, Propagierung eines autoritären Staats) ● ● ● ● ● Q2.2 Aushöhlung der Demokratie und Errichtung der Diktatur in Deutschland ● ● 1921: Übernahme des Parteivorsitzes durch Hitler und Durchsetzung des Führerprinzips Wachsende Anhängerschaft durch aggressive Propaganda, Straßenterror der SA, Hitlers rhetorische Begabung und Unterstützung durch einflussreiche bayrische Kreise Scheitern des Hitler-Putsches am 9. November 1923 Festungshaft, in der er Mein Kampf schreibt Übergang zur ,,Legalitätstaktik" = Erlangung der Macht auf legalem Weg 1929: Aufbegehren gegen den Young-Plan, Bündnis mit DNVP (,,Harzburger Front") und Folgen der Weltwirtschaftskrise als entscheidender Durchbruch der NSDAÖP 1930 zweitstärkste und 1923 stärkste Partei Wähler und Mitglieder der NSDAP: Vom Abstieg bedrohtes Bürgertum, v. a. Selbstständige, Beamte, Rentner Ländliche Bevölkerung in protestantischen Gebieten Strategie Nutzung neuer Medien (Radio, Film, Funk, ...) ● Auffangbecken für aller Gegner und Enttäuschungen ● Wollen breite Wählerschichten integrieren ● Legalitätstaktik Junge Neuwähler mit besonderer Empfänglichkeit für einfache Parolen der Nazis Teile der Arbeiterschaft → NSDAP als erste deutsche klassen- und milieuübergreifende Volkspartei Äußere Erscheinungsbild (Symbole etc.) → Zusammengehörigkeitsgefühl Ständige Aktivität (z. B. Wahlkampf) Weltwirtschaftskrise 1930: Einläuten politischer und gesellschaftlicher Umsturz nach kultureller Erholung Extrem ansteigende Arbeitslosenzahl: Armut, Hunger, Elend → Misstrauen, Hoffnungslosigkeit und Protest gegenüber der regierenden, demokratischen Koalition → Zunehmende Polarisierung in der Gesellschaft zugunsten der NSDAP → NSDAP konnte Glaubwürdigkeit bewahren und durch geschickte Propaganda als einzige Partei darstellen, die auf die Bedürfnisse der Bürger angebliche Lösungen wusste, um die Notlage zu stoppen ● ● ● ● ● ● Gründe für das Scheitern der Weimarer Republik Ablehnung der Republik durch ,,alte Eliten" des Kaiserreichs, die in Machtpositionen geblieben sind (z. B. Hindenburg) Kein Zwang zur Ernennung Hitlers zum Kanzler, sondern Nachgeben gegenüber Drängen einflussreicher Ökonomen Destabilisierung durch Kommunisten (KPD) Gegnerschaft zur SPD: keine gemeinsame Arbeiterschaft gegen die Nazis Hemmendes Verhalten im Parlament Gewalt in Straßenkämpfen →→Furcht vor bolschewistischer Revolution → Zunahme der NSDAP-Wähler Fortbestehen obrigkeitsstaatlicher und antidemokratischer Denkmuster bei einem Großteil der Bevölkerung Ideologie Hitlers findet großen Anklang Lasten des Versailler Vertrags (große Belastungen für die Republik) Reparationslast Selbstmitleid der Deutschen Fehlende Bereitschaft der Parteien zur Zusammenarbeit Schwächen der Verfassung z. B. Zulassen von Splitterparteien, Starke Rolle des Reichspräsidenten Allerding nicht die Verfassung an sich keine Ursache, sondern deren Umsetzung durch Hindenburg Folgen der Weltwirtschaftskrise: keine Möglichkeit zur Verankerung republikanischer Strukturen, Radikalisierung der von Elend betroffenen Bevölkerung Geschick Hitlers, der konsequente Fehler und Schwächen der Demokraten ausnutzt Einfache Ideologie, die auf Unzufriedenheit des Volkes abgestimmt ist Moderne Propagandamittel Hitler als begabter Reder und charismatischer Führer Unterstützung durch Ökonomen Politische Fehlentscheidungen Übergang zum Präsidialregime Mangelnder Föderalismus Ernennung Hitler zum Reichskanzler Ideologie ● Führerprinzip Unterordnung der ,,Volksgemeinschaft" unter den Willen eines Einzelnen: absoluter Gehorsam gegenüber den Befehlen des ,,Führers" Opposition als Verbrechen Ablehnung jeglicher Form von Machtaufteilung und Mehrheitsbeschlüssen = Antiparlamentarismus Ablehnung der Parteiendemokratie Führerprinzip auf alle Ebenen: Autorität nach unten, Gehorsam nach oben Rechtfertigung des absoluten Machtanspruchs mit angeblicher Unfehlbarkeit Hitlers (,,Der Führer hat immer recht.) und mit Führermythos (Hitler als vom Schicksal gesandter Retter") ,,Volksgemeinschaft" Gemeinschaft (Inklusion) derjenigen, die laut der NS-Ideologie zum deutschen Volk gehören (,,Volksgemeinschaft" als ,,Blutsgemeinschaft") → Ausschluss (Exklusion") und radikale Ausgrenzung von Bevölkerungsgruppen, die nach nationalsozialistischem Verständnis ,,nicht arisch" oder ,,entlarvt" waren von (Juden, Zigeuner, Behinderte, Oppositionelle, Homosexuelle, ...) Feindbilder zur Stärkung des Zusammenhalts und Aufwertung der zur Gemeinschaft Gehörenden Streben nach Aufhebung der Klassenunterschiede sowie jeglicher Individualität innerhalb der ,,Volksgemeinschaft" (,,Du bist nichts, dein Volk ist alles") Appel an Opferwillen des Einzelnen für die Gemeinschaft, aber keinerlei Solidarität für Schwache und Hilfsbedürftige (,,Ethik der Mitleidslosigkeit") Rassenlehre und Antisemitismus Glaube an Existenz biologisch unterschiedlicher Rassen als Ausgangspunkt → Einteilung der Menschen in höher- und minderwertigen Rassen: Arische Rasse als wertvollste Rasse mit Recht aus Herrschaft über die Erde Jüdische Rasse als Feindbild und Bedrohung → ,,Überlebenskampf" gegen ,,jüdische Weltverschwörung" Internationales Judentum als personifiziertes Böse, das für alles verantwortlich gemacht wird, was die Nationalsozialisten ablehnen ● → Marxismus, Liberalismus, Demokratie, Pazifismus, Parlamentarismus, Versailler Vertrag → Vernichtung der Juden im Sinne von Hitlers wahrhaftem Denken als logische Konsequenz Antisemitismus: Lebensraumpolitik und Sozialdarwinismus Ziel Hitlers: rassisch reines germanisch-deutsches Großreich durch Eroberung von Lebensraum im Osten für das deutsche Herrenvolk → ,,Umvolkungspläne": Umsiedlung von ,,Deutschblutigen" auf russischen Boden, aber auch Ausbeutung von Landwirtschaft und Rohstoffvorkommen Begründung: ,,germanische Rasse" über der der ,,Slaven", die in Gebieten lebten, die zum ,,natürlichen Lebensraum" der deutschen Bevölkerung gehörten Antisozialismus und Antibolschewismus Ablehnung von Liberalismus und Sozialismus als Verstoß gegen nationale Grundwerte Vorwurf an Judentum, mithilfe von Marxismus und uneingeschränktem Kapitalismus die Weltherrschaft erlangen zu wollen →→Kommunismus als Feindbild des Nationalsozialismus Propaganda vom ,,nationalen Sozialismus": Aufhebung der Klassengegensätze und Entproletarisierung der Arbeiter Nationalsozialistischer Sprachgebrauch Abkürzungen, um Bekanntheit der Organisation zu suggerieren Verwendung technischer Begriffe → Darstellung der Gleichschaltung und Arisierung als objektiv-nüchtern empfundene Vorgänge Entmenschlichung durch Metaphern aus der Tier- und Pflanzenwelt z. B. Juden als Schmarotzer, Parasiten Verschleierung von Verbrechen durch Euphemismen z. B. Reichskristallnacht Überhöhung des Nationalismus bzw. Erniedrigung von Gegnern durch Verwendung von Superlativen z. B. heiligste Empörung Anleihen aus dem religiösen Sprachgebrauch z. B. Glaube, Opfer Entindividualisieren z. B. Jude für alle Juden, Menschenmaterial Ständige Wiederholung von positiv besetzen Begriffen z. B. Volk 2. Etablierung des NS-Systems ● ● ● ● ● ● Machtergreifung ,,Machtergreifung" als Begriff der Nachkriegszeit, um aggressiven Charakter des NS-Regimes zu betonen und breite Zustimmung des Volkes zu verschleiern Machtübertragung in Tradition der Präsidialkabinette und formal im Rahmen der Verfassung Regierung der ,,nationalen Konzentration" mit Hitler, Frick, Göring und später Göbbels (NSDAP) und Konservativen, die Nazis ,,zähmen" sollen → Sprengung des Zähmungskonzepts durch Hitler mithilfe von Reichstagsauflösung und Neuwahlen Doppelstrategie für Erlangen der Mehrheit bei den Reichstagswahlen am 5. März 1933 1) Propaganda und Rundfunk und Presse unter Joseph Goebbels 2) NSDAP nutzte alle staatlichen Mittel für die Bekämpfung und Ausschaltung ihrer politischen Gegner 4. Februar 1933: ,,Verordnung zum Schutze des deutschen Volkes" Einschränkungen von Presse- und Versammlungsfreiheit →Angeblich, um Volk vor kommunistischem Umsturz zu schützen Reichstagsbrand am 27. Februar 1933 28. Februar 1933: ,,Notverordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat" (,,Reichstagsbrandverordnung") Grundrechte (Freiheit der Person, Unverletzlichkeit der Wohnung, Briefegeheimnis, ...) werden außer Kraft gesetzt → Gegner dürfen willkürlich und massenweise verhaftet werden → Rechtliche Basis für nationalsozialistische Herrschaft wurde gelegt 5. März 1933: Reichstagswahlen; NSDAP erreicht trotz Terror gegen linke Parteien keine absolute Mehrheit 21.03.1933: Tag von Potsdam: Propagandaspektakel zu Eröffnung des neuen Reichstags Versöhnung der national-konservativen mit den Nationalsozialisten → Erbringt notwendige Zustimmung → Schlüsselereignis, das den Weg ebnete 23.03.1933: ,,Ermächtigungsgesetz" Regierung kann ohne Mitwirkung von Reichstag und Reichsrat Gesetze Erlassen = Ausschaltung des ParlameÄÄÄnts und der Weimarer Verfassung Erreichen der 2/3-Mehrheit, indem die verhafteten Abgeordneten als ,,unentschuldigt fehlend", aber als anwesend gewertet werden; SPD als einzige Partei, die trotz Drohungen gegen das Gesetz stimmt ● ● ● ● ● ● ● ● Gleichschaltung/Machtsicherung = Vereinheitlichung des gesamten gesellschaftlichen und politischen Lebens im Sinne der NS-Ideologie Politische Ebene 31. März 1933: ,,Erstes Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich" Auflösung der Landtage und Neuzusammensetzung nach dem Ergebnis der Reichstagswahl Aufhebung des Föderalismus 7. April 1933: Auflösung der Landesregierungen + Einsetzung von Reichsstatthaltern ,,Arierparagraph": Entlassung von Beamten ,,nichtarischer" Herkunft 1. Mai 1933: Tag der Arbeit Nazis wollen sich als Arbeiterpartei verkaufen und die Arbeiterschaft für sich einnehmen 02. Mai 1933: freie Gewerkschaften werden zerschlagen und Deutsche Arbeiterfront (DAF) gegründet 22. Juni 1933: Auflösungen von Parteien: SPD wird verboten und die restlichen zur Selbstauflösung gezwungen → nur die NSDAP bleibt übrig 14. Juli 1933: ,,Gesetz gegen die Neubildung von Parteien" → Einparteienstaat 2. August 1933: Paul von Hindenburg stirbt Hitler wird ,,Führer und Kanzler" Reichswehr schwört Hitler die Treue = uneingeschränkte NS-Diktatur Gesellschaftliche Ebene Ziel: totale Erfassung jedes Einzelnen (totalitäre Diktatur) → Durchdringung aller Lebensbereiche mithilfe von NS-Organisationen, Propaganda und Terror Beispiele für NS-Massenorganisationen: Jugendorganisationen: Hitlerjugend HJ, Bund Deutscher Mädel (BDM) → Ziel: Vereinnahmung der Jugendlichen für den Staat durch Erziehung der Jungen zu zukünftigen Soldaten und Mädchen zu ,,gebärfreudigen" Müttern NS-Frauenschaft für alle Frauen, die als Mütter nationalsozialistisches Idealbild der Frau verkörpern sollen Deutsche Arbeitsfront (DAF): Ersatz für zerschlagene Gewerkschaften zur Erfassung aller Arbeitgeber und Arbeitnehmer, denen Streikrecht genommen wird Beispiele für Propagandamaßnahmen und -einrichtungen: Reichspropagandaministerium unter Joseph Goebbels: Kontrolle der Massenmedien durch ,,Gleichschaltung" der Presse sowie von Rundfunk und Fernsehen Masseninszenierungen, z.B. Reichsparteitage Selbstdarstellung in den Medien: Propagandafilme → Beeinflussung durch Mischung aus Unterhaltung und politischer Indoktrination Beispiele für Terrormaßnahmen und -einrichtungen Gestapo, SS und SD als Terror- und Verfolgungsorgane → Entstehung eines Systems aus Bespitzelung und Denunziationen Errichtung von KZS → Folter und Vernichtung Andersdenkender 3. Grundzüge des NS-Staats ● ● ● ● ● ● ● ● Terror ● Einschränkung der Grundrechte durch ,,Reichstagsbrandverordnung" Gefangennahme politischer Gegner mit Demütigungen, Folter und Mord März 1933: Eröffnung des ersten KZ in Dachau zur Ausschaltung der politischen Opposition (Sozialdemokraten, Kommunisten) + Verfolgung aus rassistischen und weltanschaulichen Gründen Einrichtung weiterer KZs mit schlechter Ernährung, mangelnde Hygiene, Zwangsarbeit bis zu Krankheit und Tod SS (Schutzstaffel), Gestapo (Geheime Staatspolizei) und SD (Sicherheitsdienst) als Terrororganisationen unter Heinrich Himmler (u. a. Planung und Durchführung des Holocausts) Sondergerichte und ,,Volksgerichtshof": drastische Strafen bei geringem Vergehen Verurteilungen ohne fairen Prozess; keine Möglichkeit Revision einzulegen - Ziel: Ausschaltung politischer Gegner, Einschüchterung der gesamten Bevölkerung durch demonstrative Härte → kaum offene Kritik, sondern Anpassung Terror unter dem Deckmantel der Propaganda (Reichsparteitage, Hitler-Kult, Gleichschaltung von Rundfunk, Film, Radio) Arbeiterschaft ● Arbeiterschaft distanzierte sich vom Nationalsozialismus Doppelstrategie: a) freie Gewerkschaften wurden zerschlagen Propaganda Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda unter Joseph Goebbels Lenkung aller öffentlichen Informationen und Beeinflussung der Bevölkerung im Sinne der NS- Ideologie: neue Massenmedien (Rundfunk, Film) Ansprache des Gefühls anstelle des Verstandes: Erzeugung eines Gemeinschaftsgefühls durch quasireligiöse Propagandainszenierungen (z. B. Reichsparteitage) Kontrolle und Lenkung des gesamten kulturellen Lebens, z. B. Bücherverbrennungen, Verfolgung von Schriftsellern und Künstlern Propagierung der ,,Volksgemeinschaft" als fiktive Schicksalsgemeinschaft ohne Klassenunterschiede zur Inklusion aller ,,Deutschblutigen" und Exklusion von ,,Gemeinschaftsfremden" Erschaffung des Führ thos: Hitler als vom Schicksal gesandter Führer und Retter b) Gründung von Arbeitsbeschaffungsprogrammen zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit und Beschließung sozialpolitischer Maßnahmen 2. Mai 1933: Gründung der Deutschen Arbeiterfront DAF Soll Machtvakuum in den Betrieben verhindern Funktionen: a) Kontrollfunktion b) Zusammenführung von Unternehmern, Angestellten, Arbeitern zur Aufhebung alter Klassengegensätze c) Verbesserung der Arbeitsbedingungen ● ● Erziehung und Jugend Erziehungsideale: ,,heranzüchten" von Jungen zu opferwilligen zukünftigen Soldaten sowie von Mädchen zu ,,gebärfreudigen Müttern" Gründung oppositioneller Gruppierungen innerhalb des Krieges ,,Edelweißpiraten", ,,Swingjugend" → Werden vom Staat bekämpft und sind in der Minderheit ● Angehörige der HJ werden innerhalb der letzten Kriegsmonate zum Kriegsdienst verpflichtetet (,,Volkssturm") ● → Vernachlässigung von Individualität, humanistischen Werten und wissenschaftliche Bildung Gründung der Hitler-Jugend (HJ) und Bund deutscher Mädel (BDM) 1936: HJ wird zur Staatsjugend erklärt und bildet neben dem Elternhaus und Schule Sozialisationsinstanz 1939: gesetzlich verpflichtender Beitritt der Kinder in das ,,Jungvolk" oder dem ,,Jungmädelbund" → Erzeugung eines Gemeinschaftsgefühls sowie Beeinflussung im Sinne der NS-Ideologie bei Erlebnisfahrten, Sportveranstaltungen, Militärübungen ● ● Patriarchalische Gesellschaft → keine gleichberechtigte Stellung von Frauen Führungspositionen in Staat und Gesellschaft nur für Männer Frauen: vom Mutterkult geprägt: ,,der Wert der Frauen" sei allein im Hinblick auf ihrer Gebärdenleistungen und ihren Einsatz für die Familie abhängig Geschlechterbeziehungen Ideologische Ehrung durch Mutterkreuz; materiell mit Kindergeld, Steuererleichterungen Organisation von Mädchen und Frauen im BDM und in der NS-Frauenschaft zur Vorbereitung auf die Mutterrolle Ziel: Ausschluss von Frauen aus gewerblicher Arbeit Unterschied zwischen ideologischem Anspruch und politischer Realität: Anstieg der Geburtenrate, aber keine generelle Abnahme der Frauenerwerbstätigkeit → Ausweitung der Rüstungsproduktion nach Kriegsbeginn erforderte den verstärkten Einsatz von Frauen in der Wirtschaft Teilwiese durchaus verantwortungsvolle Aufgaben mit Aufstiegschancen für Frauen in NS- Organisation → Frauen sowohl Opfer als auch Täterinnen Exklusion von „Gemeinschaftsfremden" Volksgemeinschaft im NS-Regime gleichermaßen durch Integration der ,,Volksgenossen" und durch Ausgrenzung der ,,Gemeinschaftsfremden" gekennzeichnet Juden, alte und kranke Menschen und ,,Volksschädlinge", die herrschenden Moralvorstellungen nicht entsprachen: Meschen ohne festen Wohnsitz (,,Asoziale"), Prostituierte, Homosexuelle, Kriminelle Verfolgungen von Menschen, die nicht zur ,,nordisch-germanischen Herrenrasse" gehörten: Sinti und Roma, slawische Minderheiten 4. Anpassung, Unterstützung und Widerstand Unterstützung und Anpassung März 1933: Erlass der ,,Heimtücke-Verordnung" ● ● ● Bestrafung jeglicher Kritik an NS-Politik mit Gefängnis → Verstummen kritischer Stimmen und weitestgehende Anpassung an die deutsche Situation aus Furcht vor Repression 1933-1939: wachsende Zustimmung in der Bevölkerung Wirtschaftlicher Aufschwung und Gewährleistung von Ordnung und Stabilität Vorteile durch Entrechtung der jüdischen Bevölkerung (,,Arisierung") Außenpolitische Erfolge Hitlers: Revision des Versailler Vertrags Weite Verbreitung eines latenten Antisemitismus → Stillschweigende Akzeptanz der Judenverfolgung, auch wenn Ausschreitungen teilweise auf Missbilligung stoßen Nach Wehler: übersteigerter Nationalsozialismus mit Wurzeln im 19. Jhd. (Auserwähltheitsglaube, Glorifizierung der Vergangenheit, Überzeugung von welthistorischer Bedeutung Deutschlands → Glaube an charismatische Führerpersönlichkeit Hitlers) Versprechen eines egalitären ,,Volksstaats" (,,Wohlfühl-Diktatur") Bereicherung der gesamten Bevölkerung an Judenvernichtung Kriegsausbruch 1939 und Kriegswende 1941/42: Zäsuren in der Popularität des Regimes Aber dennoch kaum Widerstand im engeren Sinn gegen NS-Herrschaft wegen Verschärfung der Gesetze gegen Kritiker Erklärungsversuche für aktive Unterstützung und Beteiligung an NS-Verbrechen Holocaust als bürokratische Vernichtungsmaschinerie mit großer Anzahl an Schreibtischtätern → Behauptung, nur Befehlsempfänger gewesen zu sein und seine Arbeit ohne Wissen von dem großen Ganzen getan zu haben Psychologische Erklärungsmuster, z. B. Umwertung von Werten aufgrund von Gruppendruck → ABER: keine war Verpflichtet z. B. Juden umzubringen Kirchlicher Widerstand kein Widerstand der Amtskirchen wegen Gleichschaltung der evangelischen Kirche und politische Ruhigstellung durch Konkordat mit dem Vatikan Widerstand einzelner Katholiken z. B. gegen ,,Euthanasie"-Programm Anklagen der Judenverfolgung durch einzelne Geistliche, aber kein öffentlicher Protest der Amtskirche gegen Judenverfolgung ● Widerstand auf Protestantischer Seite: ,,Bekennende Kirche": Bekenntnis zu Grundsätzen der Bibel Erfolg: Wiedereinsetzung von vorher aus dem Amt enthobenen Bischöfen, aber kein aktiver politischer Widerstand Zerschlagung durch Gestapo und HJ; Verhaftungen und Hinrichtungen ,,Edelweißpiraten": Tragen einer eigenen Kluft, Treffen und Fahrten außerhalb der HJ ,,Swing-Jugend": amerikanisierter Lebensstil; Verwendung von Anglizismen; Swingmusik; amerikanische/englische Mode ● ,,Weiße Rose" (u. a. Hans und Sophie Scholl) Verteilung von Flugblättern ● ● Jugendopposition und studentischer Widerstand Jugendopposition: Flucht vor totalitärem Erziehungsanspruch des NS-Regimes durch Gründung oppositioneller Gruppen (,,Nonkonformität, ,,Verweigerung") ● - - Militärischer Widerstand Reichswehr als eine der Stützen des NS-Regimes Moralisches Dilemma: Vereidigung der Soldaten auf Hitler →Rebellion gegen Hitler als Widerspruch zu Ehrauffassung und Pflichtgefühl eines Offiziers 1944: Sprengstoffattentat auf Hitler durch Claus Graf Schenk von Stauffenberg Ziel: Staatsstreich durchführen, um neue deutsche Regierung zu bilden; keine Kapitulation DES → Überleben Hitlers: Erschießung und Hinrichtung der zusammengestellten Regierung Bürgerlicher Widerstand Kreisauer Kreis: grundlegende geistige, gesellschaftliche und politische Reformen Goerdeler Kreis: zahlreiche Kontakte zu anderen Widerstandgruppen und zum Militär Widerstand aus der Arbeiterbewegung: Verteilung von Flugblättern, Verbreitung von Nachrichten über den tatsächlichen Kriegsverlauf (auch ins Ausland) aber keine einheitliche Abwehrfront, wegen großen Gegensätzen zwischen Kommunisten und Sozialdemokraten 5. NS-Wirtschafts- und Außenpolitik ● ● Überwindung der Wirtschaftskrise Langfristige Zielsetzung der NS-Wirtschaftspolitik: Kriegsfähigkeit des Deutschen Reiches Setzt verstärkte Aufrüstung voraus Verringerung der Arbeitslosigkeit in Mitter der 1930er-Jahre v. a. durch Arbeitsbeschaffungsprogramme ● Investitionsprogramme Steuerentlastungen und Förderung der maschinellen Rüstungsindustrie UNGLEICH WAHLVERSPRECHEN DER NSDAP (→ Partei für Unternehmer statt Arbeiter) Bekämpfung der Arbeitslosigkeit durch Entzug von Bevölkerungsgruppen aus dem Arbeitsmarkt Zweijährige Wehrpflicht Reichsarbeitsdienst (RAD) wirkte gegen Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen bei und sorgte für Zufriedenheit Anregung der Konjunktur durch Steuererleichterungen und -befreiungen Der Vierjahresplan Ziel, ab 1936 binnen vier Jahren die wirtschaftliche und militärische Kriegsfähigkeit durch Autarkie und forcierte Aufrüstung zu erreichen Verstoß gegen Versailler Vertrag Wohlstand des eigenen Volkes nur durch Versklavung und Ausrottung anderer Völker zu erreichen → Nur durch Lebensraum-Kriege möglich Wirtschaft auf Kriegsproduktion umgestellt Autark: unabhängig von Importen, um im Kriegsfall produktionsfähig zu bleiben Einführung des Wehrdienstes Finanzierung der Aufrüstung Eingriffe in die privatwirtschaftliche Struktur Lohnstopp 1933, Ausbeutung von Juden Reparationszahlungen abgebrochen Hauptfinanzierung über Kredite → Hochverschuldung aufgrund vieler Kredite führte zu frühzeitigen Beginn des Krieges Appeasement-Politik (Beschwichtigung): Verstöße des VV wurden v. a. von England toleriert, um militärische Auseinandersetzungen zu verhindern und das DR zu ,,sättigen" FR reagiert mit Maginot-Linie 6. Der Weg in den Krieg ● Hitlers Ziele Revision des Versailler Vertrags ,,Lebensraum im Osten" Erobern ,,Zusammenschluss aller Deutschen" zu einem ,,Großdeutschland" (Zweigleisige) NS-Außenpolitik 1933-36 → Verfolgen einer Doppelstrategie: einerseits gezielte Vertragsbrüche, andererseits Friedenbeteuerungen ● Friedensbeteuerungen Nichtangriffspakt mit Polen 1934 Flottenabkommen mit England 1935 Olympische Spiele in Berlin und Friedenspropaganda 1936 Weg in den Krieg - Austritt aus dem Völkerbund 1933 Einführung der allgemeinen Wehrpflicht 1935 Militärische Besetzung des Rheinlandes 1936 Eingliederung des Saarlandes in das DR nach Volksabstimmung Teilnahme am spanischen Bürgerkrieg 1936-39 ,,Achse Berlin-Rom": ideologische Nähe und gemeinsamer Kampf gegen Kommunismus ,,Antikominterpakt" 1936: D-Jap+It (1937) Aufrüstung & Ausbau der Wehrmacht → Verstöße des Versailler Vertrags wurden im Rahmen der ,,Appeasement-Politik" toleriert Aggressive und expansive NS-Außenpolitik 1937 als Wendejahr: ,,Hoßbach-Protokoll" Geheime und konkrete Kriegspläne 1934 versuchte Österreichische NSDAP, das autoritäre Dollfuß-Regime zu beseitigen Dollfuß wurde ermordet und der Nationalsozialist Arthur Seyß-Inquart wurde zum Reichskanzler ernannt Trotz Machtwechsel führte Hilferuf Österreichs zum Einmarsch deutscher Truppen und zum ,,Ostmark Gesetz" → Führte zum ,,Anschluss" Österreichs, welcher durch eine Volksabstimmung legitimiert wurde Sudetenkrise 1938: Ähnlich wie in Österreich provozierte die sudetendeutsche Partei Spannungen in der Tschechoslowakei ,,Münchner Abkommen" 1938: D-Fr-Gb-It beschließen ohne Mitspreche der Tschechoslowakei Abtretung des Sudetenlands ans Deutschland, um zu stabilisieren und Krieg zu verhindern → Höhepunkt der Appeasement-Politik März 1939: Bruch des ,,Münchner Abkommen" durch Besetzung der ,,Rest-Tschechoslowakei", wodurch klar wurde, dass es Hitler um die rücksichtlose Eroberung nichtdeutscher Gebiete im Rahmen seiner Rassen- und Lebensraumideologie ging → Reaktion: Garantieerklärung Englands und Frankreichs für den Bestand Polens 31. März → Appeasement-Politik endgültig gescheitert ● April 1939: Kündigung des Flottenabkommens und des Nichtangriffspaktes mit Polen August 1939: Hitler-Stalin-Pakt mit geheimen Zusatzprotokoll (Verständigung über die Aufteilung Polens) Im Falle eines Angriffes gegen Polen soll ein Zweifronten-Krieg durch das Eingreifen der Sowjetunion verhindert werden Wechselseitige Neutralität + Teilung Polens 1. September 1939: Überfall auf Polen nach fingierten Grenzzwischenfällen → Fr+Gb erklären zwei Tage später Deutschland den Krieg 7. Der Zweite Weltkrieg (1939-1945) ● ● ● ● ● Ursachen und Anlass NS-Rassenideologie: Wunsch nach Hitler nach Eroberung von ,,Lebensraum" im Osten für ,,arische Herrenrasse" → Vertreibung, Ausbeutung und Vernichtung der dort lebenden, von den Nationalsozialisten als ,,minderwertig" angesehenen Bevölkerung Sozialdarwinismus mit ,,Kampf ums Dasein" und ,,Recht des Stärkeren" Krieg als natürliches Mittel der Politik Ab 1933: Kriegsvorbereitungen (Wiedereinführung der Wehrpflicht 1935 und Aufrüstung) und Expansionspolitik ab 1938 (,,Anschluss" Österreichs und des Sudetenlandes, Zerschlagung der ,,Rest- Tschechei") → Appeasement-Politik der Wehrmächte → Ermutigung Hitlers zu weiteren Eroberungen Anlass: deutscher Überfall auf Polen am 1. September 1939 nach fingierten Grenzzwischenfällen → Kriegserklärungen Frankreichs und Großbritanniens an das Deutsche Reich (3. September 1939), zunächst ohne Eröffnung einer Westfront (,,Sitzkrieg") Grund: Erfahrungen aus dem 1. WK; wer angreift, muss viele Verluste hinnehmen Angst vor Bündnis zwischen D-Rus (eigentlich Erzfeinde: Kommunismus-Diktatur; Lebensraum im Osten) Verlauf und globale Dimension des Krieges ,,Blitzkriege" der ersten Kriegsphase (1939-1941) 1.09.1939: Überfall auf Polen Blitzkrieg: Gegner durch Überraschungsangriff mit massiver Panzerkraft + Luftunterstützung möglichst schnell militärisch besiegen → Stuka: Sturzkampfflieger Am 17.09.1939 greift SU Polen an Sieg der Wehrmacht über Polen innerhalb von nur drei Wochen Aufteilung Polens zwischen Hitler und Stalin gemäß Pakt April 1940: Überfall auf Dänemark (Uran) und Norwegen (Marinestützpunkte) Frankreich wurde nicht als erstes angegriffen, da man dachte, dass der Krieg gegen den größten Gegner mehrere Jahre dauern wird (1. WK) Dän + Nor als militärische Leichtgewichte Juni 1940: Angriff auf FR durch die Ardennen Neutrale Staaten Niederlande, Belgien, Luxemburg werden überfallen Das 3. Mal in der Geschichte Krieg über die Ardennen → Maginot-Linie wurde umgangen Machtprobe in der militärischen Führung zwischen Hitler und Generälen ermöglichten, dass mehr als 300.000 Soldaten aus Dünenkirchen mit Fischerbooten fliehen konnten Waffenstillstandsabkommen in Compiègne nach 6 Wochen Errichtung einer eigenständigen, aber von Deutschland abhängigen Marionettenregierung im Süden (,,Vichy-Frankreich") Besetzung Nordfrankreichs durch die Wehrmacht ● ● ● Herbst 1940: ,,Luftschlacht" an England Ca. ein halbes Jahr Konzept des ,,Blitzkrieges" gegen England untauglich Bomben und Brandbomben, um Zivilbevölkerung zu terrorisieren Frühjahr 1941: Luftwaffe beendet Angriffe auf England Industrie konnte nicht genug nachproduzieren Vorteile der Engländer: Radarsysteme + Entschlüsselung der Enigma Februar 1941: Afrikafeldzug zur Unterstützung der italienischen Verbündeten April 1941: Balkanfeldzug: Eroberung von Griechenland und Jugoslawien Grund: missglückter Feldzug Italiens auf dem Balkan und Besetzung Kretas durch britische Truppen → Gefährdung der für Hitler unentbehrlichen Erdölfelder Rumäniens Kriegswende (1941-1943) 22. Juni 1941: Überfall auf die Sowjetunion (,,Unternehmen Barbarossa") Ohne Kriegserklärung und trotz Pakt In den ersten Monaten erlitten die sowjetischen Armeen ungeheure Verluste Dezember 1941: Stopp des deutschen Vormarschs vor Moskau Harter Winter: Tod durch Erfrierung Lange Frontlinie: keine Konzentration der Truppen möglich Wenig Nachschub und schlechte Versorgung durch lange, schlammige Wege 7. Dezember1941: japanischer Angriff auf US- Flottenstützpunkt in Pearl Harbor Kriegserklärung an die USA: Kräfte der US-Armee auf Europa und Asien spalten scheitert → Ausdehnung des Seekrieges auf den Atlantik und des Kriegsgeschehens über den gesamten Globus Winter 1941: Winteroffensive der SU Soldaten werden aus Sibirien entzogen, da Japan Angriff auf USA plant November 1942: Kapitulation der Deutschen in Nordafrika Durch Eröffnung einer zweiten Front der Alliierten Januar 1943: Kriegswende durch Kapitulation der 6. Armee im Kampf um Stalingrad mit Verlust von 300.000 Soldaten Symbol der Kriegswende im 2. WK Krieg im Prinzip gescheitert Ausrufung des ,,totalen Krieges" Junge (HJ) + alte Personen zogen in den Krieg ● ● Juli 1943: größte Panzerschlacht der Geschichte in Kursk Wehrmacht verliert materielle Überlegenheit ● Vernichtungskrieg im Osten + Zwangsarbeiter Entsprechend der ideologischen Herrenrassenvorstellung wurden die Soldaten und Zivilisten als ,,Untermenschen" angesehen → Personen, die sich gegen die Anordnungen widersetzten, wurden direkt erschossen → ,,Kommissarbefehl" 1941: Anweisung an das Heer, Kommissare der Roten Armee ohne Gerichtsverhandlung zu ermorden ● → Terror der Zivilbevölkerung durch Zwangsarbeit, Vertreibung, systematische Ermordung Zwangsarbeiter glichen den Mangel an Arbeitskräften während dem Krieg aus → Sicherten Fortführung der Rüstungsproduktion + Ernährung der deutschen Bevölkerung → Litten unter gesundheitsgefährdende Arbeit, katastrophale hygienischen Bedingungen und Mangelernährung 13 Mio. Soldaten und 14 Mio. Zivilisten sterben in der SU Totale Niederlage 1944/45 6. Juni 1944: Landung der Alliierten in der Normandie Eröffnung einer Zweiten Front in Europa → Deutsche Niederlage nur noch eine Frage der Zeit Flächenbombardierungen in deutschen Städten Hohe Anzahl an Zivilopfer und furchtbare Zerstörungen Sollte Volk entmoralisieren, führte aber zum Gegenteil Januar 1945: Vordringen feindlicher Truppen auf deutsches Gebiet Scheitern der vorherigen letzten Ardennenoffensive Großoffensive der SU gelingt April 1945: Einnahme Berlins (,,Schlacht um Berlin") 30. April 1945: Selbstmord Hitlers im ,,Führerbunker" 8./9. Mail 1945: bedingungslose Kapitulation der deutschen Streitkräfte 2. September 1945: endgültiges Ende des 2. WK durch Kapitulation Japans nach Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki ● ● ● Begleiterscheinungen des Kriegs neue Dimension der Kriegsführung in der Sowjetunion (,,Weltanschauungskrieg"): Vernichtungskrieg mit brutalem Vorgehen gegen Zivilbevölkerung Ausbeutung der besetzen Länder sowie Pogrome und Massaker gegen Juden (Völkermord) ,,totaler Krieg": Einbeziehung der Zivilbevölkerung in vorher unbekanntem Maß Rassisch begründete Vernichtungspolitik, Umsiedlungs- und Vertreibungsaktionen, Zwangsarbeit, Bombenangriffe, Kriegsverbrechen (,,totaler Krieg" nach Goebbels: Mobilisierung sämtlicher personeller und materieller Ressourcen für den ,,Endsieg") Enorme Opferzahlen: weltweit insgesamt zwischen 60 und 70 Millionen Kriegstote Aufstieg der USA und der Sowjetunion zu globalen Supermächten 8. Völkermord und Vernichtungspolitik ● ● ● ● ● PHASE 1: Boykottaktion und antisemitische Gesetze 1933-1935 Rassismus und Antisemitismus als Grundlage für die Unterdrückung und Vernichtung als ,,minderwertig" angesehener Bevölkerungsgruppen (Juden, Sinti und Roma, Behinderte, Homosexuelle) → Isolierung und Diffamierung der unerwünschten Personengruppen 1. April 1933: Boykottaktion jüdischer Geschäfte Boykottierung und Zerstörung jüdischer Geschäfte Jüdische Richter und Staatsanwälte wurden aus den Gerichten vertrieben 7. April: ,,Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" mit ,,Arierparagraph" Verdrängung der Juden aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben Entlassung von Beamten ,,nicht-arischer Abstammung" Verbot von jüdischen Anwälten und Richtern ihrer Berufsausbildung Enteignung der Juden durch den ,,billigen" Verkauf jüdischer Geschäfte und Eigentums an Arier Ausschluss aus dem öffentlichen und kulturellen Leben; z. B. in Bildung Juni 1933: Anordnung Görings, Gewaltakte und Mord an Juden nicht mehr zu bestrafen →Fehlender Rechtsschutz für Juden September 1933: Reichskulturkammergesetz: Berufsverbot jüdischer Künstler und Schriftsteller PHASE 2: Nürnberger Gesetze und systematische Ausgrenzung 15. September 1935: ,,Nürnberger Gesetze" → Völkisch-ideologische Ideenansätze erhalten gesetzliche Aussagekraft → Systematische Ausgrenzung der Juden aus der ,,Volksgemeinschaft" ,,Reichsbürgergesetz" → Juden verlieren ihren Status als Reichsbürger; verlieren ihre Rechte und werden zu Bürgern zweiter Klasse degradiert ,,Abstammungsnachweis" → Einteilung von Juden in rassistische Untergruppen (,,Volljude", ,,Halbjude", ,,Milchlingen") ,,Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre" (,,Blutschutzgesetz") → Verbot von Ehe und intimen Beziehungen zwischen Juden und Ariern → Starker Anstieg von Denunziation (,,volksgemeinschaftliche Schnüffelei", Wildt) 14. November 1935: ,,Verordnung zum Reichsbürgergesetz" Aberkennung des Wahlrechts und der öffentlichen Ämter für Juden Entlassung aller jüdischen Beamten - ohne Ausnahme Entzug der wirtschaftlichen Grundlagen und Verdrängung aus dem öffentlichen Leben Ausgangsverbote oder Besuchsverbote für öffentliche Einrichtungen ● ● ● ● ● ● ● ● PHASE 3: Enteignung und Reichspogrom 1938-1941 Seit Sommer 1938: Vertreibung von Juden durch Pogrome und systematische Zerstörung der jüdischen Kultur ● 9./10. November 1938: Reichspogromnacht (,,Reichskristallnacht") Zerstörung von Synagogen sowie von jüdischen Geschäfts- und Wohnhäusern; Misshandlungen, Verhaftungen und Ermordungen von Juden Schließung sämtlicher jüdischer Geschäfte und ,,Arisierung" jüdischen Besitzes Zwang der Juden zu Zahlung 1 Mrd. Reichsmark als Sühneleistung für entstandene Schäden → Ausgrenzung aus dem Wirtschaftsleben = Ruin für viele Familien Überfall auf Polen: seit Beginn zahlreiche Pogrome und Massaker (Massenerschießungen) in Polen durch SS, Polizeieinheiten und Wehrmacht Zweiter WK als Weltanschauungs- und Vernichtungskrieg → Unterschiedlicher Umgang mit Bevölkerung in eroberten Ländern West- und Nordeuropa: Einbindung der ,,germanischen" Bevölkerung in NS-Herrschaft Osteuropa: gnadenlose Unterwerfung, Ausbeutung und Vernichtung der als ,,minderwertig" betrachteten Zivilbevölkerung Ab Mai 1940: Massenhafte Deportationen von Sinti und Roma in besetztes Polen Ab Juni 1941: Überfall auf Sowjetunion und Massenerschießungen sowie Tötungen von Juden, Sinti und Roma, Kriegsgefangenen und Kommunisten durch Autoabgase in LKWs Öffentliche Stigmatisierung durch Tragen des ,,Judensterns" Ab Oktober 1941: Massendeportationen deutscher Juden sowie von Juden aus besetzen Gebieten nach Polen Ghettoisierung, z. B. in Warschau oder Lodz November 1941: Auswanderungsverbot für Juden, die damit letzte Chance verlieren, der Ermordung zu entkommen PHASE 4: Systematische Vernichtung Ausgangslage: Krise in den Ghettos Katastrophale Ernährung und Hygiene, Epidemien 20. Januar 1942: Wannsee-Konferenz Beratung über die ,,Endlösung der Judenfrage" in Berlin Beschluss: systematisch betriebene Vernichtung der Juden mit Gas, aber auch durch gefährliche Zwangsarbeit (,,Vernichtung durch Arbeit"), Folter, medizinische Experimente und unmenschliche Lebensbedingungen in KZs → Vollzug der Vernichtung außerhalb Deutschlands, um Völkermord möglichst geheim zuhalten ● April 1943: bewaffneter Aufstand im Warschauer Ghetto Brutale Niederschlagung und Vernichtung aller Beteiligten durch die SS 27. Januar 1945: Befreiung des KZs Auschwitz durch sowjetische Truppen als Ende des Massenmordes an ca. 6 Millionen Juden (,,Holocaust", in jüdischer Tradition ,,Shoa") ■ ■ ■ ▪ Rolle von SS und Wehrmacht Schutzstaffel Schutzstaffel entwickelt sich von Hitlers Leibgarde zur mächtigsten Organisation des Nazi-Regimes → Totenkopfverbände" entstehen aus den ,,SS-Sonderkommandos" SS übernimmt Polizeigewalt: wichtigstes Machtinstrument Maßstab sind keine Gesetzesnormen, sondern der ,,Wille des Führers" Totenkopfverbände bewachen Konzentrationslager ➜ Verantwortlich für Massenmorde →Gelten als besonders menschenverachtend innerhalb der SS KZ Dachau als erstes unter der Kontrolle der SS (Vorbild für restliche KZ) ➜ Danach Stück für Stück werden alle KZ in Deutschland übernommen → Unbeschränkte Gewaltherrschaft in Dachau unter Eicke Zu Beginn Zwangsarbeit als Form des Terrors, danach wirtschaftlicher Gewinn durch SS ➜ In SS-Fabrikationsstätten arbeiten Häftlinge für die Bedürfnisse der SS ➜SS-Verwaltungsamt kontrolliert diese Verantwortlich für die Organisation und Durchführung der ,,Endlösung der Jugendfrage" Wehrmacht Militärische Stützmacht des Nationalsozialismus Durch Vereidigung unter Hitler trägt die Wehrmacht zur Brutalisierung der deutschen Kriegsführung in der SU bei → Militärführung willig den Vernichtungskrieg rassenideologisch zu führen Programm der Wehrmacht: 1) WM ist der einzige Waffenträger der Nation; eine Verschmelzung mit der SA kommt nicht in Frage 2) mit der überparteilichen und unpolitischen Institution haben dem Schutz des Schutz des Reiches zu dienen 3) Wer sich nicht bekehren will, muss gebeugt werden. Ausrottung Marxismus." 4) langfristiges Ziel ist die Eroberung neuen Lebensraums und dessen rücksichtslose Germanisierung Kriegsverbrechen → Erschießung von russischen Zivilisten und Mitschuld am Hungertod von sowjetischen Kriegsgefangenen → Juden und ,,Bandenangehörige" werden als ,,Minensuchgerät" missbraucht ● ● ● ,,Flügelmächte" USA und Sowjetunion entwickelten sich zu weltpolitischen Führungsmächten Große politische, wirtschaftliche und militärische Fähigkeiten Anti-Hitler-Koalition: ,,unnatürliches Bündnis" basierte auf der Überzeugung, dass das NS-Regime unter Hitler für beide Staaten die größere Gefahr darstelle Wichtigster gemeinsame Nenner der ungleichen Bündnispartner Führungsmächte versprachen zwar engere Zusammenarbeit, jedoch endete diese in einer immer größer werdenden Konfrontation - Q3.1 Der Kalte Krieg - stabile oder labile Weltordnung? Vorstellungen von Staat, Gesellschaft und Wirtschaft waren zu gravierend, um gemeinsame Positionen zu vertreten USA Parlamentarische Demokratie 1. Ziele der Alliierten sind Pluralistisch-freiheitlich Marktwirtschaftlich-kapitalistisch Angst vor kommunistischer Expansion Bipolare Weltordnung 1945-1990/91 Zwei aneinander feindlich gegenüberstehende Machtzentren bzw. Führungsmächte Amerikanische Politik: Überzeugung, dass Demokratie und Freihandel die besten Garanten für Weltfrieden UdSSR Einparteienstaat Kommunistisch Planwirtschaftlich-sozialistisch Angst vor kapitalistischer Einkreisung Ziel: einheitlicher freier Weltmarkt in einer demokratischen Welt Atlantik-Charta: Vier Freiheiten (Roosevelt und Churchill 1941) → Selbstbestimmungsrecht der Völker (alle Formen in der Theorie möglich: Verstoß in Korea) → Garantie der Unabhängigkeit und Souveränität (Marionettenregierungen verhindern) Wirtschaftliche Gleichberechtigung → Verzicht auf Gebietserweiterungen ● Keine Rückkehr in den Isolationismus der USA: Kampf für eine gemeinsame Weltordnung (,,one world") Sowjetunion: ausgeprägtes Sicherheitsgefühl Durch Krieg geschwächte Wirtschaft regenerieren Stalin: Weltmachtstellung festigen und weiter ausbauen → Sowjetisierung von durch der Roten Armee besetzen osteuropäischen Staaten 2. Alliierte Kriegskonferenzen ● Februar 1945: Konferenz von Jalta Beschlüsse: Entmilitarisierung, Entnazifizierung, Gründung der UNO, Einteilung Deutschlands in Besatzungszonen, Aufnahme Frankreichs in den Kreis der Siegermächte Anbindung Polens an SU blieb verboten Prinzip des Selbstbestimmungsrechts der Völker gelingt nicht: Umsiedlung von Deutschen aus Polen April 1945: Konferenz von Potsdam Demilitarisierung, Dezentralisierung (Föderalismus), Demokratisierung, Entnazifizierung Neuer US-Präsident Truman geht in Konfrontationskurs gegen SU →Atomwaffentest in New Mexico → Lieferungen an die SU nach dem Pacht- und Leihgesetz wurden eingestellt →SU verhärtet Fronten durch Vertreibung der Deutschen aus Polen Ziel der ,,Großen Drei", einen „gerechten dauerhaften Frieden" zu schaffen wurde immer schwieriger Konflikte verstärkten sich durch gegenseitige Fehlwahrnehmungen 3. Konflikte und Entspannung im Kalten Krieg ● ● ● ● ● Entstehung Zweckbündnis zwischen USA und UdSSR zur Bekämpfung des ,,Dritten Reiches", danach aber schwere Differenzen beider Staaten → Verschärfung des Gegensatzes zwischen kapitalistischem und kommunistischem System → Wettlauf der Siegermächte um Einflusssphären 1945-1948: Einrichtung kommunistischer Regime in allen durch die Rote Armee besetzten Staaten Osteuropas (Sowjetisierung) Truman-Doktrin (März 1947): Ablehnung einer weiteren Ausdehnung des sowjetischen Machtbereichs durch die USA, die die Politik der ,,Eindämmung" (Containment) des Kommunismus begründete → Militärische Drohungen der damals alleinigen Atommacht USA → Wirtschaftshilfe zur Stabilisierung der europäischen Staaten (Marshallplan 1948) Stalin betrachtete die amerikanische Politik zunehmend als globalen Klassenkampf gegen die kommunistischen Staaten SU lehnt Beteiligung der osteuropäischen Staaten am Marshallplan ab →→ Mittel zur Verbreitung des Kapitalismus → Antiwestliche Propaganda der SU, die auf der ,,Zwei-Lager-Theorie" von Shdanow: imperialistisches, antidemokratisches Lager (USA) vs. antiimperialistisches, demokratisches Lager (UdSSR): verbale Konfrontation 1947: Gründung der ,,Kominform": fester Zusammenschluss aller kommunistischen Parteien unter Führung der SU Berlin-Blockade (1948): Blockierung aller Zufahrtswege nach Westberlin durch sowjetische Truppen, um Westmächte zur Aufgabe der Stadt zur zwingen Einrichtung einer Luftbrücke zur Versorgung der Westberliner Bevölkerung (,,Rosinenbomber") → 1949: Ende der Blockade Gründung der NATO 1949 und des Warschauer Pakts 1955 als Gegenstück, nachdem die BRD der NATO beitrat Feindliche Militärbündnisse verstärkten die Blockbildung → Unversöhnliche Frontstellung der beiden Machtblöcke (,,Eiserner Vorhang"). Aber keine unmittelbaren militärischen Auseinandersetzungen (Kalter Krieg) → Stattdessen Wettrüsten, Propaganda und Stellvertreterkriege Ausrufung der ,,Volksrepublik China" und Atombombe in SU ab 1949 ließen die Furcht des vor dem Kommunismus drastisch ansteigen Stabile Lage innerhalb der aufgeteilten Welt durch ,,Gleichgewicht des Schreckens": atomares Patt zwischen USA und UdSSR Internationale Krisen und Kriege Koreakrieg (1950-1953): Kampf der kommunistischen Volksrepublik im Norden gegen vom Westen unterstützten Südkorea Eingreifen der UN mit internationalen Truppen unter Führung der USA Unterstützung des Nordens durch Truppen des kommunistischen Chinas 1953: Waffenstillstand und Wiederherstellung der ursprünglichen Teilung → Atomares Eingreifen wurde abgelehnt, um keinen Dritten Weltkrieg zu erschaffen (Koreakrieg als Präzedenzfall für die ,,Begrenzten Kriege") → Koreakrieg verdeutlicht, dass die USA überall den Vormarsch des Kommunismus verhindern wird stationieren Truppen in Europa → Politik des ,,Roll Back": sowjetische Expansion soll nicht nur aufgehalten, sondern auch zurückgedrängt werden → Aufrüstung Niederschlagung von Aufständen im Ostblock durch Truppen des Warschauer Pakts 17. Juni 1953: Volksaufstand in der DDR 1956: Ungarn-Aufstand mit versuchter Einführung der Demokratie 1968: Propagierung eines ,,Sozialismus mit menschlichem Antlitz" durch Reformkommunisten in der Tschechoslowakei (,,Prager Frühling") → Weltweiten Proteste gegen die Verletzung des Selbstbestimmungsrechts in der Tschechoslowakei beantwortete die SU mit der Breschnew-Doktrin: beschränkte Souveränität sozialistischer Staaten und Recht der UdSSR zum Eingreifen → Kein Eingreifen des Westens, aber weitere Verschärfung der antikommunistischen Politik der USA (Aufrüstung) Berlin-Krise (1958): ultimative Forderung Chruschtschows nach Aufhebung des bisherigen Status Westberlins → Bestandgarantie der USA für Westberlin → Viermächteabkommen (1971) Bau der Berliner Mauer (1961)→ Zementierung des Ost-West-Konflikts Beispiel für ,,Gleichgewicht des Schreckens": amerikanischer Protest durch Aufmarsch von Panzern aber kein militärischer Eingriff → Atomares Patt: jeder strategische militärische Zug hat immer die Gefahr, dass der Staat sich dadurch selbst vernichtet ● Kuba-Krise (1962): Stationierung sowjetischer Atomraketen auf Kuba nach Stationierung von Atomwaffen der USA in der Türkei Gefahr des Ausbruchs eines Dritten Weltkriegs: Seeblockade des US-Präsidenten Kennedy, Drohung mit Krieg bei Durchbrechung Beide Seiten lenkten ein Vietnamkrieg (1946-1975): Vietnamesische Unabhängigkeit und Teilung in zwei Staaten (kommunistischer Norden und von USA geduldete Diktatur im Süden) → Angst der USA vor der Entstehung eines kommunistischen Gesamtvietnams, das zur Bildung weiterer kommunistischer Staaten führt (,,Dominotheorie"), daher militärischer Einsatz für Südvietnam → Scheitern des Einsatzes → massiver Verlust an Soldaten → Rückzug der Amerikaner Mitte der 1970er-Jahre: Modernisierung der atomaren Mittelstreckenraketen in Osteuropa durch die Sowjetunion → ,,Gleichgewichts des Schreckens" geriet ins Schwanken → Forderung nach erneuter Aufrüstung (,,Neue Eiszeit") ● ● ● ● ● ● ● Dezember 1979: Einmarsch russischer Truppen in Afghanistan → bei den USA Befürchtung einer Verschiebung der Einflusssphären 1980: verstärkte Aufrüstung in den USA unter Präsident Ronald Reagan, u. a. umstrittene Pläne zum Aufbau einer strategischen Verteidigung im Weltall (SDI), um USA vor atomaren Langstreckenraketen zu schützen → Scheitern der Pläne aus technischen Gründen 1983: trotz Protesten der Friedensbewegung Stationierung atomarer Mittelstreckenraketen in Europa wegen Weigerung der Sowjetunion abzurüsten (NATO-Doppelbeschluss 1979) Entspannung Kuba-Krise (1962): Möglichkeit einer globalen Katastrophe → Entspannungsbemühungen wie die Errichtung des ,,Heißen Drahts" zwischen USA und UdSSR Ab 1969: neue Ostpolitik (,,Wandel durch Annäherung") der BRD unter Bundeskanzler Willy Brandt Ostverträge mit Polen, der UdSSR und der Tschechoslowakei (faktische Anerkennung der Oder-Neiße- Grenze) Grundlagenvertrag mit der DDR → Normalisierung der zwischenstaatlichen Verhältnisse SALT-I-/SALT-II-Vertrag (1972/1979): Rüstungsbegrenzungen für atomare Systeme Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) in Helsinki (1973-1975) Anerkennung von Menschen- und Bürgerrechten Bekenntnis zu Gewaltverzicht und Selbstbestimmungsrecht der Völker Verstärkung der internationalen Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen 1980: Reformbewegungen in Polen werden nicht niedergeschlagen Verbote und Unterdrückung stoppen die Reformbewegung in Polen nicht → Sowjetunion ist in Afghanistan aktiv und hat keine Ressourcen, um in Polen aktiv zu werden Papst Johannes Paul II. unterstützt als Pole die Protestbewegung Ab 1985: Wende durch Gorbatschow (wird Staatschef) mit Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umbau der wirtschaftlichen und politischen Strukturen) im Inneren Statt Konfrontation Zusammenarbeit mit dem Westen 1987: echte Abrüstung durch INF-Vertrag → 1988/89 Rückzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan 1988: ,,Revolution" in Ungarn mit demokratischen Reformen; Ungarn öffnet die Grenze zu Österreich und löst eine Massenflucht aus der DDR aus Ab 1989: gewaltfreier Sturz der kommunistischen Regierungen zahlreichen Ostblockstaaten wie in Polen oder in der CSSR Entstehung von Staaten orientiert am westlichen Gesellschafts-, Staats-, und Wirtschaftsmodell 9.11.1989: Fall der Berliner Mauer Auflösung des Warschauer Paktes und der Sowjetunion 1991 als Ende des Kalten Krieges 2+4 Vertrag regelt Neuordnung Deutschlands und löst die Nachkriegsordnung ab 4. Auswirkungen des Ost-West-Konfliktes auf Deutschland ● Mai 1945: bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht → Aufteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen (Besatzungsmächte: USA, Frankreich, England, UdSSR) Unterschiedliche Vorstellungen der Besatzungsmächte in Bezug auf Deutschland USA: Schaffung eines starken Weststaats als Bollwerk gegen sowjetische Expansion Sowjetunion: Streben nach einem neutralen Gesamtdeutschland Wirtschaftliche Auseinanderentwicklung: Umfangreiche Demontagen in französischer und sowjetischer Besatzungszone <--> Streben nach raschem Wiederaufbau in britischer und amerikanischer Besatzungszone 1. Januar 1947: Zusammenschluss zur Bizone Unterstützung der Westzonen durch Marshallplan zum Wiederaufbau Europas Angebot an Geldern an die SBZ, aber Ablehnung von Unterstützungsgeldern durch die SU → Stattdessen Sozialisierungspolitik (Enteignung von Großgrundbesitz und Schwerindustrie) und Austritt der SU aus dem Alliierten Kontrollrat Endgültiges Scheitern einer gemeinsamen Deutschland-Politik durch Währungsreform mit Einführung der D- Mark in den Westzonen (20. Juni 1948): Trizone (Beitritt Frankreichs zur Bizone) → Einführung der Ostmark in der SBZ (23. Juni 1948) und Berlin-Blockade 1.Juli 1948: Überreichung der Frankfurter Dokumente an westdeutsche Ministerpräsidenten durch westliche Militärgouverneure, die zur Wahl einer verfassungsgebenden Versammlung und Gründung eines demokratischen Bundesstaats → 23. Mai 1949: Ausarbeitung eines Grundgesetzes als Provisorium durch den Parlamentarischen Rat, um deutsche Spaltung nicht durch Verfassung zu zementieren: Gründung der Bundesrepublik Deutschland 7. Oktober 1949: Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) als Reaktion auf die Weststaatsgründung 5. Innerdeutsche Beziehungen ● Die 1950er-Jahre Selbstverständnis der Bundesrepublik: Verfassungspatriotismus (Sternberger) statt Nationalismus Basis für politische Teilhabe und staatliches Handeln: Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung anstelle von Volkszugehörigkeit und Abstammung, da Identifikation mit Gesamtdeutschland nicht möglich ist → Primat von verfassungsmäßig garantierter Freiheit vor nationaler Einheit Ära Adenauer (1949-1963) in der Bundesrepublik: Streben nach Wiedererlangung der vollständigen Souveränität durch Wiederbewaffnung und Westintegration ,,Politik der Stärke": die BRD als starker und starker Weststaat könne das von der SU gestützte System der DDR destabilisieren → Entweder Zusammenbruch von alleine oder durch Druck des Westens Damit verbunden: Ablehnung des DDR-Regimes →Grund: demokratische Legitimation durch freie und geheime Wahlen fehlen in der DDR Alleinvertretungsanspruch für Gesamtdeutschland: alleinige Befugnis der BRD, für deutsches Volk zu sprechen → Hallstein-Doktrin: Ablehnung von Beziehungen zu Drittstaaten, die DDR anerkennen; Ziel: Isolierung der DDR → Regierung Adenauer verbot jeden formellen Kontakt zwischen Bonn und Ost-Berlin ab, da die DDR nicht über eine völlige innen- und außenpolitische Handlungsfreiheit besäße, die aus freien Wahlen hervorgegangen ist ● Westintegration Aufnahme in die Ruhrbehörde und Petersberger Abkommen 1949 → Aufhebung der deutsch-französischen Erbfeindschaft; Einsicht Frankreichs, dass Wiederholung des Krieges Völker und Staaten vernichten würde Grundstein der EU: nie wieder Krieg und Diplomatie 1951: Beitritt zum Europarat Ablehnung der Stalin-Note von 1952: vermeintliches Angebot Stalins, Wiedervereinigung eines neutralen Gesamtdeutschlands zu akzeptieren → Von Adenauer und Westmächten nur als Störmanöver gegen Westintegration und als Wunsch nach Machtausweitung der SU auf ganz Deutschland interpretiert Deutschlandvertrag über Wiedergewinnung der Souveränität (Ende des Besatzungsstatuts) in Bezug auf Außen- und Innenpolitik (1952) sowie Pariser Verträge (1955) NATO-Beitritt und Wiederbewaffnung <--> enge Anbindung der DDR an die SU, z. B. durch Warschauer Pakt (1955) → Kritik an Westintegration in der BRD wegen Abrücken von einer raschen Wiedervereinigung Deutschlandpolitik der DDR: Grundwiderspruch Bekannte sich zur Wiedervereinigung und forderte gesamtdeutsche Beratungen auf Regierungsebene (Ablehnung von Adenauer wegen faktischer Anerkennung der DDR als Folge) <--> aber Vertiefung der Spaltung durch Festigung des eigenen Herrschaftssystems Z. B.: Zwangsvereinigung der Parteien 1949, Gründung der Stasi 1950, Warschauer Pakt 1955, Gründung der NVA und Wiederbewaffnung 1956 Wiedervereinigungsrhetorik der SED sollte vorwiegend aber die Stabilisierung und Konsolidierung der DDR vorantreiben → Nach Aufstand vom 17. Juni 1953 wusste die DDR, dass sie über keine Massenbasis verfügt ● ● ● Selbstverständnis der DDR: ,,antifaschistisches Bollwerk" und sozialistischer Friedensstaat in Abgrenzung zur BRD Ziel: völkerrechtliche Anerkennung Zementierung der Teilung durch Mauerbau 1961 Flüchtlingsstrom ausgebildeter Facharbeiter verhindern Die 1960er-Jahre Ziel der DDR: völkerrechtliche Aufwertung der DDR vorantreiben Regelungen, die Kontakte zwischen beiden deutschen Staaten erschwerten, sollte verdeutlichen, dass nur völkerrechtliche Anerkennung der DDR die Folgen der Teilung mindern könnte Festhalten der BRD am Alleinvertretungsanspruch aber Frage, ob nicht Intensivierung der innerdeutschen Beziehungen nationale Zusammenarbeit garantieren könne ,,Alleinvertretung ohne Bevormundung" unter Kanzler Kiesinger Verstärkte wirtschaftliche und verkehrspolitische Zusammenarbeit und kultureller, wissenschaftlicher, technischer Austausch Abnehmende Forderung nach Vereinigung der beiden deutschen Staaten in der BRD, stattdessen Aufkommen des europäischen Gedenkens: Streben nach politischer Einheit Europas → BRD als ,,postnationale Demokratie" 1960er-Jahre: Annährung von SPD und FDP und gemeinsamer Bundestagswahlkampf 21. Oktober 1969: Wahl Willy Brandts (SPF) zum Bundeskanzler und Ernennung Walter Scheels (FDP) zum Außenminister → ,,mehr Demokratie wagen" → mehr Interesse der Bürger an Politik → Sozialpolitische Reformen, die Wohlstand steigerten (z. B. Mindestrente) Die 1970er-Jahre Neue Ost- und Deutschlandpolitik unter Willy Brandt (,,Wandel durch Annäherung"): Aufgabe des Alleinvertretungsanspruchs und Anerkennung der DDR, aber Festhalten am Ziel der Wiedervereinigung gesamtdeutscher Nationalstaat weiterhin politisches Fernziel, jedoch kaum mehr ernsthafte Versuche zur Umsetzung der Politik Moskauer Vertrag (12. August 1970) Abkommen mit der SU als Voraussetzung für Verträge mit Polen, der Tschechoslowakei und der DDR Vertragspartner: BRD, UdSSR Achtung der territorialen Integrität aller Staaten in Europa und Erklärung von Gewaltverzicht Unverletzlichkeit der Grenzen aller Staaten in Europa mit ausdrücklicher Nennung der Oder-Neiße- Grenze und der Grenze zwischen BRD und DDR ,,Brief zur deutschen Einheit" der Bundesregierung an die Sowjetunion: Vertrag kein Widerspruch zu langfristigem Ziel einer deutschen Wiedervereinigung ,,in freier Selbstbestimmung" Probleme: Andauern des politisch-ideologischen Gegensatzes, kein Ende des Rüstungswettlaufs arschauer Vertrag (7. Vertragspartner: BRD, Polen per 1970) Achtung der gegenwärtigen Grenzen (Oder-Neiße-Linie), aber endgültige Regelung soll Friedensvertrag mit Gesamtdeutschland vorbehalten bleiben Kniefall Willy Brandts am Ghetto-Denkmal in Warschau (symbolische Entschuldigungsgeste) ● ● ● ● Viermächteabkommen über Berlin (3. September 1971) Vertragspartner: USA, GB, FR, UdSSR Freier Transitverkehr nach Berlin und Gewaltverzicht Westberlin weiterhin kein Bestandteil der BRD, aber Akzeptanz seiner engen Bindung an Westdeutschland ● Problem: Status der Berliner Westsektoren weiterhin nicht eindeutig geklärt Transitabkommen (17./20. Dezember 1971) / Verkehrsvertrag (26. Mai 1972) Vertragspartner: BRD, DDR Regelungen des Personen- und Güterreiseverkehrs zwischen BRD und Westberlin Reiseerleichterungen und erweiterte Besuchsmöglichkeiten von West nach Ost Problem: weiterhin nur eingeschränkte Besuche Von Ost nach West Grundlagenvertrag (21. Dezember 1972) Vertragspartner: BRD, DDR Vereinbarung gutnachbarlicher Beziehungen auf der Grundlage der Gleichberechtigung Aufgabe des Alleinvertretungsanspruchs, aber keine völkerrechtliche Anerkennung der DDR → Einrichtung von ,,Ständigen Vertretungen" anstelle von Botschaften Aus Sicht der BRD existiert keine DDR-Staatsbürgerschaft Probleme: Weiterbestehen der Berliner Mauer und des Schießbefehls, noch ausstehende Wiedervereinigung, fehlende Respektierung der Menschenrechte in der DDR Prager Vertrag (17. Dezember 1973) Vertragspartner: BRD, Tschechoslowakei Verzicht auf Gebietsansprüche und Bekenntnis zur Unverletzlichkeit der Grenzen Vereinbarung zukünftiger Zusammenarbeit und Aufnahme diplomatischer Beziehungen Problem: Widerstand und Enttäuschung bei Sudetendeutschen wegen Verzicht auf Sudetenland Die DDR passte ihre Deutschlandpolitik der internationalen Politik an Aufnahme beider Staaten in die UNO 1973 und Auftreten als gleichberechtigter Partner (z. B. in Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit KSZE in Europa in Helsinki Auswirkungen Anerkennen der bestehenden Grenzen und der DDR → Reiseerleichterungen Hoffnung der DDR-Bevölkerung auf Liberalisierung und Freizügigkeit (etwa Reisemöglichkeit oder Übersiedlung), stattdessen Ausbau des Überwachungsapparates der Stasi und Verschärfung der Grenzsicherung → Ernüchterung, die während der zweiten sozial-liberalen Koalition unter Schmidt zur Stagnation der deutsch-deutschen Beziehungen führte → Unzufriedenheit bei der Bevölkerung und langfristige Destabilisierung des Staats Kritik in der BRD Die 1980er-Jahre Die christlich-liberale Koalition (seit 1982) unter Kohl garantierte Vertragstreue, warnte aber vor dem erneuten Aufrollen von ungeklärten Fragen wie die völkerrechtliche Anerkennung ● Milliardenkredite westlicher Banken an die DDR zur Stabilisierung der DDR-Wirtschaft Dennoch Betonung der grundlegenden Unterschiede durch die Bundesregierung Freiheit und Menschenrechte im Westen <--> Unfreiheit und fehlende Umsetzung der MR im Osten Stabilisierung der DDR durch Anerkennung → Zementierung der deutschen Teilung Aufgabe wesentlicher Rechtspositionen, z. B. in Bezug auf die Oder-Neiße-Grenze → Erfolglose Versuche der Vertriebenverbände, Neue Ostpolitik zu verhindern → Misstrauensvotum gegen Brandt, das aber scheitert 6. „68er-Bewegung" Entstehung ● 1960er-Jahre: stärker werdende Unzufriedenheit der jungen Genration mit Politik und Gesellschaft → Auflehnung gegen die Elterngenration und das ,,Establishment" → Ruf nach moralischer Aufarbeitung der Vergangenheit ● ● ● Gründung der Ostermarschbewegung gegen atomare Aufrüstung ,,Spiegel-Affäre" 1962: Vorgehen der Regierung gegen Redaktion des Nachrichtenmagazins Der Spiegel wegen kritischer Berichterstattung über NATO-Manöver Ansehensverlust Adenauers ( auch durch mangelnde Solidarität mit Westberlinern) ^ → Stimmengewinne der SPD durch Verabschiedung des Godesberger Programms (Loslösung von marxistischer Vergangenheit und Umstrukturierung zur Volkspartei) Landesweite Proteste gegen Eingriffe der Regierung in die Pressefreiheit → Liberalisierungsschub in der Gesellschaft (Normen und Werte verloren an Bedeutung, während Ideale (Emanzipation, Mitbestimmung) das Leben zunehmend bestimmten 1965: Entstehung der Studentenbewegung unter Führung des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) → richtet sich gegen verkrustete Bildungsstrukturen und fordert Reformen im Bildungsbereich und Demokratisierung ● Ausweitung des Protests gegen Vietnamkrieg der USA, hierarchische Strukturen der Universitäten und der Gesellschaft, Verdrängung der NS-Vergangenheit durch die Elterngeneration, bürgerliche Reformen und das kapitalistische Wirtschaftssystem ● Bildung einer großen Koalition aus SPD und CDU/CSU Beeinflussung der Studentenbewegung durch kritisches Gedankengut der Frankfurter Schule: Kritik an kapitalistischer Überdrussgesellschaft → Nur noch schwache Opposition (FDP) im Parlament → Entstehung einer außerparlamentarischen Opposition (APO) bzw. Studentenrebellion, die Abbau demokratischer Prinzipien befürchtet Aktionen, Lebensformen und Entwicklung Mai 1968: Höhepunkt der Demonstrationswelle vor Verabschiedung der Notstandgesetze (Einschränkung einzelner Grundrechte in Krisensituationen, um Handlungsfähigkeit des Staats zu gewährleisten) Widerstand der APO wegen Furcht vor unkontrolliertem Einfluss des Staats Formen des Protests: Demonstrationen, Straßenschlachten, Sitzblockaden (,,Sit-ins"), Diskussionsveranstaltungen, bewusste Provokationen durch unangepasstes Verhalten und Aussehen (lange Haare, ,,Hippie-Kleidung") Alternative Lebensformen jenseits bürgerlicher Moralvorstellungen: Leben in Wohngemeinschaften Sexuelle Freizügigkeit, z. B. Zusammenleben unverheirateter Paare, gleichgeschlechtliche Beziehungen Antiautoritäre Erziehung 1969: zunehmende Resignation der Studentenschaft, da Solidarisierung mit Bevölkerung nicht gelungen ist Entweder Abwendung von Studentenbewegung oder Versuch, in Parteien und parlamentarischen Gremien etwas zu erreichen (,,langer Marsch durch die Institutionen") 1970: Hervorgehen der RAF (Rote-Armee-Fraktion) aus radikalem Teil der Studentenbewegung Gewaltsames Vorgehen gegen Repräsentanten des westdeutschen Systems und terroristische Aktionen, z. B. Entführung des Arbeitspräsidenten Hanns Martin Schleyer ● ● ● Auswirkungen und Folgen Bundestagswahl 1969: Bildung einer sozialliberalen Koalition unter Willy Brandt (SPD) und Vizekanzler Walter Scheel (FDP) Reformpolitik nach dem Motto ,,Mehr Demokratie wagen", um für mehr Mitbestimmung, Chancengleichheit und Emanzipation der Bürger zu sorgen Reformierung des Bildungswesens (Verbot der körperlichen Bestrafung, Einführung des BAföG) Erweiterung der Mitbestimmung der Arbeitnehmer in Betrieben und Lohnsteigerungen Senkung von Volljährigkeit und Wahlrecht von 21 auf 18 Jahre, um rebellierende Jugend an den Staat heranzuführen Reformierung des Sexualstrafrechts (Aufhebung des Verbots unehelichen Zusammenlebens und Strafbarkeit von Homosexualität) Vertiefte Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit Politisierung der Gesellschaft: verstärkte Aktivität von Bürgerinitiativen in den 1970er- und 1980er-Jahren Anti-Atomkraft- und Umweltbewegung → Entstehung der Partei Die Grünen (1980) Neue Frauenbewegung: Einsatz für Gleichberechtigung der Frau, z. B. Protest gegen Strafbarkeit von Abtreibung Friedensbewegung: Protest gegen NATO-Doppelbeschluss (Stationierung von Atomraketen in der Bundesrepublik) 7. Überwindung der Deutschen Teilung ● Auswirkungen der Reformen in anderen Ostblockstaaten: vorsichtiger Reformkommunismus in Ungarn 2. Mai 1989: Beginn mit Abbau der Grenzbefestigung zu Österreich Besetzung der bundesrepublikanischen Botschaften in Prag, Budapest und Warschau sowie der Ständigen Vertretung der BRD in Ostberlin durch ausreisewillige DDR-Bürger Führungslosigkeit der DDR wegen Krankheit des Parteichefs Erich Honecker Zunehmende Unruhe im Land ● ● ● ● ● ● Friedliche Revolution und Mauerfall 1989 11. März 1985: Wahl Gorbatschows zum Generalsekretär der KPDSU Reformversuche in der Sowjetunion (Glasnost: Offenheit und Transparenz sowie Perestroika: Umbau der wirtschaftlichen und politischen Strukturen des Landes) und internationale Friedenspolitik → Auftrieb der oppositionellen Gruppen im gesamten Ostblock Weigerung der DDR-Führung, Gorbatschows Reformen zu übernehmen ● 4. September 1989: erste Montagsdemonstrationen in Leipzig (Forderungen nach Reformen) und Formierung der Oppositionsbewegung ,,Neues Forum" 30. September 1989: Erlaubnis zur Ausreise von Botschaftsflüchtlingen wegen unhaltbarer Zustände in überfüllten Botschaften und wegen bevorstehender Feierlichkeiten zum 40-jährigen Staatsjubiläum der DDR, aber weiterhin Ablehnung von Reformen durch die DDR-Regierung Ab 9. Oktober 1989: friedliche Massendemonstrationen in Leipzig und anderen ostdeutschen Städten für demokratische Reformen → 18.Oktober 1989: Rücktritt Honeckers (Nachfolger: Eon Krenz) → Ausbleiben der von Krenz angekündigten Wende 4. November 1989: Öffnung der tschechoslowakischen Grenzen für DDR-Bürger und Großdemonstrationen auf dem Alexanderplatz in Ostberlin → 7./8. November 1989: Rücktritt der DDR-Regierung und des gesamten Politbüros 9. November 1989: irrtümliche Verkündigung der vollständigen Reisefreiheit durch Politbüromitglied Günter Schabowski auf einer Pressekonferenz → massenhafte Ausreise aus der DDR und Fall der Berliner Mauer Weg zur Wiedervereinigung Verlust der Glaubwürdigkeit des antiimperialistischen und antifaschistischen Selbstverständnisses der DDR durch Grenzeröffnung fehlende staatliche Legitimation → Forderung aus dem Volk nach Bildung eines Nationalstaats durch Wiedervereinigung Pläne zur langfristigen Realisierung einer deutschen Wiedervereinigung: Zehn-Punkte-Plan von Helmut Kohl und Vorstellung der SED von einer ,,Vertragsgemeinschaft" → Niederlegung der bereits überholten Pläne unter dem Druck der Bevölkerung Diskussion von Reformen innerhalb der DDR, aber zu wenig konkret, um Übersiedlungswelle aufzuhalten ab Februar 1990: Konferenzen der Außenminister der vier Siegermächte und der beiden deutschen Staaten (,,Zwei-plus-Vier") zur Regelung der außenpolitischen Aspekte der deutschen Einheit →nach anfänglichen Bedenken internationale Akzeptanz der Wiedervereinigung 18. März 1990: vorgezogene Volkskammerwahlen → schwere Niederlage für umbenannte PDS (Partei des Demokratischen Sozialismus) als Nachfolgepartei der SED und für ,,Neues Forum" (Konzept einer demokratischen, aber weiterhin unabhängigen DDR) Wahlsieg der ,,Allianz für Deutschland": Legitimation der Wiedervereinigung durch die DDR- Bevölkerung 18. Mai 1990: Festlegung der Details zur Wiedervereinigung im Staatsvertrag, z. B. Währungs-, Wirtschafts-, und Sozialunion → Aufgabe der staatlichen Souveränität der DDR 31. August 1990: Abschluss der Wiedervereinigung durch Einigungsvertrag → Beschluss zum Beitritt der DDR zur Bundesrepublik am 3. Oktober 1990: DDR als Teil der BRD ● ● 12. September 1990: Unterzeichnung des ,,Zwei-plus-Vier"-Vertrags als Ersatz für Friedensvertrag des Zweiten Weltkriegs: volle Souveränität für Deutschland und Bestätigung der deutschen Grenzen → weitere Entspannung zwischen Ost und West Interessen und Konflikte November 1989: Ablehnung einer Wiedervereinigung durch die Mehrheit der politischen Handlungsträger in Deutschland sowie durch die ehemaligen Siegermächte Stattdessen Forderungen nach Demokratisierung innerhalb der DDR Verstärktes Aufkommen der Parole ,,Wir sind ein Volk!" → Streben nach Wiedervereinigung in der DDR- Bevölkerung, v. a. wegen Wunsch nach Befriedigung materieller Bedürfnisse Bitte der DDR-Regierung um Finanzhilfen an Regierung Kohl → Unterstützung der Einheitsbestrebungen durch Helmut Kohl; ABER Widerstand der ehemaligen Kriegsgegner: USA: Zustimmung zum Prinzip der nationalen Selbstbestimmung, aber Forderung von Zugehörigkeit des wiedervereinten Deutschlands zur NATO <--> Ablehnung durch die Sowjetunion Frankreich: Furcht vor Verzögerung der (west-)europäischen Wirtschaftsintegration und vor Übermacht Deutschlands durch Wiedervereinigung Großbritannien: Befürchtung einer deutschen Hegemonie in Europa und Gefährdung der eigenen ,,special relationship" zu den USA Polen: Furcht vor Revision der Ostgrenzen → endgültiger Verzicht Deutschlands auf Gebiete östlich der Oder-Neiße-Linie als Bedingung für Wiedervereinigung → Zusicherung Helmut Kohls, einen Grenzvertrag mit Polen abzuschließen Sowjetunion: Angst vor Wegfall eines Bündnispartners (DDR) und Widerstand gegen Zugehörigkeit Gesamtdeutschlands zu westlichem Verteidigungsbündnis →wirtschaftliche und finanzielle Hilfszusagen der Bundesregierung für ehemalige Ostblockstaaten (Solidaritätszuschlag) → Umstimmung Gorbatschows → Abschluss des ,,Zwei-plus-Viert"-Vertrags 8. Dekolonisation Indiens ● ● ● ● ● ● Allgemeines und Begrifflichkeiten Dekolonisation: Ablösung der Kolonien vom jeweiligen Mutterland durch Verhandlungen, Aufstände oder Kriege Erste antikoloniale Protest- und Nationalbewegung in der Zwischenkriegszeit: Kolonien verlangen im Gegenzug für Kampfbereitschaft im Ersten Weltkrieg Unabhängigkeit Voraussetzungen für Auflösung der Kolonialreiche: Schwächung und Prestigeverlust vieler Kolonialmächte im Zweiten Weltkrieg Emanzipationswelle vonseiten der einheimischen Bevölkerung Zunehmende internationale Ablehnung von Kolonialherrschaft Durch Kolonialherrschaft geschaffene moderne Eliten und geopolitische Einheiten den nach Unabhängigkeit strebenden Ländern Vorgeschichte (1885-1941) 1885: Gründung des indischen Nationalkongress (INC), der nach Beteiligung am britischen Herrschaftssystem strebt <--> 1906: Organisation der muslimischen Minderheit in Muslimliga ab 1916: Aufstieg Mahatma Gandhis zur Führungsfigur der indischen Unabhängigkeitsbewegung mit Strategie des gewaltfreien Widerstands, die von INC übernommen wird → Entwicklung des INC von elitärem Zirkel zu Massenbewegung 1919: Protestkampagne (gemeinsam mit Muslimliga) gegen Aufrechterhaltung des Kriegsnotstands → Massaker an unbewaffnete Demonstranten durch Kolonialherren 1920-1922: Aufruf des Kongresses zur Nichtzusammenarbeit mit der staatlichen Verwaltung und zum Boykott britischer Waren → Abbruch der Kampagne aufgrund gewaltsamer Unruhen 1928/29: Forderung des INC nach Status eines Dominions für Indien (innenpolitische Eigenständigkeit), aber Vertagung auf unbestimmte Zeit durch Großbritannien 1930: Übernahme des Vorsitzes des INC durch Jawaharlal Nehru → Kampagne des bürgerlichen Ungehorsams mit Ghandi (Salzmarsch) → 1931: Teilnahme Gandhis an Konferenz am Runden Tisch in London = Anerkennung des INC als Verhandlungspartner ABER: keine Ergebnisse bezüglich Indiens Unabhängigkeit 1935: Verfassungsreform mit INC als Sieger der Wahlen für Regionalparlamente Vergrößerung der Kluft zwischen INC und Muslimliga → Entstehung der Idee einer besonderen Nation der Muslime Ab 1939: Indien als Operationsbasis für Großbritannien im Zweiten Weltkrieg Ca. 2,5 Millionen Inder kämpfen aktiv auf britischer Seite Der Weg zur Unabhängigkeit (1942-1947) 1942: Besetzung Burmas durch Japan → unterbrochene Reisimporte nach Indien → Hungersnöte mit zahlreichen Toten Kampagne des zivilen Ungehorsams des INC → Ziel: Etablierung einer nationalen Regierung und Erlangung der Unabhängigkeit (auch um Lage im Krieg für Indien zu verbessern) Halbherziges Entgegenkommen Großbritanniens (auf Drängen der USA) mit Vorschlägen für Indiens Unabhängigkeit nach dem Krieg → Ablehnung der Vorschläge von INC und Muslimliga ● 1942: ,,Quit India" -Kampagne Mahatma Gandhis, mit der Großbritannien aufgefordert wird, Indien zu verlassen → Ziel: sofortige Unabhängigkeit Indiens von Großbritannien Revolten im ganzen Land (August-Revolution) → Niederschlagung durch britische Truppen du Verhaftung der Kongressführung, u. a. Gandhis und Jawaharlal Nehrus ● ● ● ● ● ● 1945: Großbritannien vom Krieg geschwächt und unter Druck der USA → Hoffnung Indiens auf Unterstützung der Unabhängigkeitsbestrebungen Entsendung einer britischen Kabinettmission nach Indien Keine Einigung über gerechte Verteilung der Kabinettsitze in Interimsregierung wegen Kompromisslosigkeit der Muslimliga, die Teilung Pakistan in Indien bezwingen will Religiös motivierte Konflikte und Gewaltorgien mit zahlreichen hinduistischen und muslimischen Opfern Reise Gandhis durch weite Teile Indiens, um Frieden zu stiften und geeinte Unabhängigkeit zu erreichen 1947: Lord Mountbatten wird Vizekanzler, als Teilung bereits unvermeidlich ist → Zunächst Widerstand Gandhis gegen Teilung, dann Zustimmung, um weitere Konflikte zu vermeiden 15. August 1947: Erklärung der Unabhängigkeit Pakistans und Indiens als Dominions Auswirkungen Folgen und Probleme in Indien Welle der Gewalt gegen jeweilige Minderheit in Indien und Pakistan → Ca. eine Million Todesopfer, ca. 15 Millionen Menschen auf der Flucht Streitigkeiten um Aufteilung der Staatskasse → Einsatz Gandhis für gerechte Verteilung → 30. Januar 1948: Erschießung Gandhis durch Hindu-Nationalisten Noch heute ethnische und religiöse Konflikte zwischen Hindus und Muslimen sowie Streit der Atommächte Pakistan und Indien über Zugehörigkeit Kaschmirs ABER: Beibehaltung demokratischer Institutionen in Indien zumindest aus wesentlicher Sicht ein Erfolg Allgemeine Folgen und Probleme der Dekolonisation Wirtschaftliche und soziale Defizite in dekolonisierten Ländern: Armut großer Bevölkerungssteile Teilweise Instabile innenpolitische Verhältnisse in dekolonisierten Staaten Bestehenbleiben imperialistischer Strukturen im Welthandel: Entwicklungsländer als Lieferanten von Rohstoffen und billigen Arbeitskräften (,,Neokolonialismus")