Davies Revolutionstheorie
Die Davies Revolutionstheorie bietet einen Erklärungsansatz für die Entstehung von Revolutionen. Sie konzentriert sich auf die Diskrepanz zwischen den Erwartungen der Menschen hinsichtlich ihrer Bedürfnisbefriedigung und der tatsächlichen Erfüllung dieser Bedürfnisse.
Laut Davies' Theorie entsteht eine Revolution, wenn die Lücke zwischen erwarteter und realer Bedürfnisbefriedigung ein nicht mehr tolerierbares Ausmaß erreicht. Dies wird im Diagramm durch zwei Kurven dargestellt:
- Die obere Kurve zeigt die erwartete Bedürfnisbefriedigung, die im Laufe der Zeit steigt.
- Die untere Kurve repräsentiert die tatsächliche Bedürfnisbefriedigung.
Definition: Bedürfnisbefriedigung bezieht sich auf die Erfüllung grundlegender menschlicher Bedürfnisse, sowohl materieller als auch immaterieller Art.
Solange der Abstand zwischen diesen beiden Kurven tolerierbar bleibt, herrscht relative Stabilität. Wenn jedoch die Kluft zu groß wird, entsteht eine nicht tolerierbare Lücke, die den Beginn einer Revolution markieren kann.
Highlight: Der kritische Punkt für den Ausbruch einer Revolution ist erreicht, wenn die Diskrepanz zwischen Erwartungen und Realität nicht mehr hinnehmbar ist.
Diese Theorie bietet eine interessante Perspektive auf die Revolutionstheorien Geschichte, indem sie psychologische und soziale Faktoren in den Vordergrund stellt. Sie unterscheidet sich von anderen Ansätzen wie der Revolutionstheorie Marx und Engels, die stärker auf ökonomische Faktoren fokussiert.
Example: Die Novemberrevolution 1918 in Deutschland könnte aus dieser Perspektive als Resultat einer wachsenden Kluft zwischen den Erwartungen der Bevölkerung (z.B. Frieden, bessere Lebensbedingungen) und der tatsächlichen Situation (Kriegsmüdigkeit, wirtschaftliche Not) verstanden werden.
Die Davies Theorie bietet somit einen wertvollen Beitrag zum Revolutionstheorien Überblick und ergänzt andere Ansätze wie die Revolutionstheorie Hannah Arendt oder die Revolutionstheorie Lenin.