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Berlin Blockade, Ära Brandt und Adenauer

31.3.2021

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Geschichte Klausur 12-2
(Ergänzungen der Lehrkraft in rot)
Aufgabe 1 a) - Stelle die Berlinblockade dar.
Im folgenden Text werde ich die Ber
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(Ergänzungen der Lehrkraft in rot)
Aufgabe 1 a) - Stelle die Berlinblockade dar.
Im folgenden Text werde ich die Ber
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(Ergänzungen der Lehrkraft in rot)
Aufgabe 1 a) - Stelle die Berlinblockade dar.
Im folgenden Text werde ich die Ber
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(Ergänzungen der Lehrkraft in rot)
Aufgabe 1 a) - Stelle die Berlinblockade dar.
Im folgenden Text werde ich die Ber
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(Ergänzungen der Lehrkraft in rot)
Aufgabe 1 a) - Stelle die Berlinblockade dar.
Im folgenden Text werde ich die Ber

Geschichte Klausur 12-2 (Ergänzungen der Lehrkraft in rot) Aufgabe 1 a) - Stelle die Berlinblockade dar. Im folgenden Text werde ich die Berlinblockade darstellen. Ursprünglich waren die vier Alliierten darauf aus, Deutschland als geeintes Land wieder aufzubauen. Dazu gehörte die auf der Potsdamer Konferenz ausgearbeitete Idee, Deutschland wirtschaftlich einheitlich zu leiten. Nachdem sich jedoch die verschiedenen Weltanschauungen der Westalliierten und der Sowjetunion (SU) nach dem Niederringen des Faschismus wieder herauskristallisierten, war das Scheitern dieses Plans vorprogrammiert. Während die drei Westalliierten (W.a.) eine Marktwirtschaft gemäß westlicher Ideologie im Auge hatten, setzte sich die SU dafür ein, in Deutschland eine Planwirtschaft einzurichten. Als früh nach Ende des Zweiten Weltkrieges bereits klar wurde, dass eine Zusammenarbeit der vier Alliierten nicht funktionieren würde, begannen die W.a. bereits im Januar 1947 eine wirtschaftliche Zusammenarbeit unter sich. Zunächst wurde die Wirtschaft der amerikanischen und der britischen Besatzungszone in der sog. Bi-Zone vereint, ab Januar 1948 kam auch die französische Besatzungszone hinzu, die Tri-Zone wurde gegründet. Bereits hier bahnte sich eine Weststaatgründung an. Die SU wollte dies immer verhindern und fühlte sich demnach bedroht. Als im Februar 1948 aufgrund der drohenden Teilung die Londoner Sechs- Mächte-Konferenz (6-M-K), zu welcher die SU nicht geladen war, die Gründung eines Weststaates in Planung stellte, war das Ende der Zusammenarbeit der W.a. mit der SU besiegelt. Als Reaktion auf diese...

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Alternativer Bildtext:

Beleidigung, wie die SU den Ausschluss aus der 6-M-K empfand, trat diese im folgenden Monat März aus dem Alliierten Kontrollrat (AK) aus. Um Deutschlands Wirtschaft wiederzubeleben, beschlossen die W.a. eine Währungsreform in den Westzonen und Westberlin durchzuführen. Hierfür wurden neue Banknoten in der USA gedruckt und im Mai '48 nach Deutschland geschafft. Die Einführung der Deutschen Mark geschah mit dem Missfallen der SU, die die Weststaatgründung immer näherkommen sah. Aus Protest wollte sie zunächst die von ihr eingeführte Ost-Mark in Gesamtberlin behalten, dem die W.a. jedoch nicht zustimmten, da das Ziel der SU, Westberlin in ihre Zone einzugliedern, nicht ihren Vorstellungen entsprach. Als der Plan der SU somit scheiterte, verschloss sie alle Land-, Schienen- und Wasserwege, welche von den Westzonen durch die sowjetische Besatzungszone (SBZ) nach Westberlin führten. Dadurch war es Westberlin als Insel in sowjetischem Gebiet nicht mehr möglich, vom Westen mit Gütern versorgt zu werden. Somit begann ab dem 21. Juni 1948 die Berlinblockade. Zwar lautete der offizielle Grund der SU für die Berlinblockade, dass sie nicht mit der Währungsreform einverstanden war, aber der wahre Grund bestand darin, dass die SU die damit verbundene Weststaatgründung verhindern wollte. Die W.a. aber wollten Westberlin nicht aufgeben und begann bereits Tage später, die Teilstadt über Flugzeugfrachter zu versorgen. Ab dem 26. Juni 1948 begann die sog. Luftbrücke. Bis zum 12. Mai 1949 flogen die ,,Rosinenbomber", wie sie auch genannt wurden, im Minutentakt in Westberlin ein. Als die SU bemerkte, dass die W.a. die Berlinblockade nicht als Hindernis wahrnahmen, gab sie diese von selbst auf. Die Berlinblockade stellte die erste Konfrontation im Kalten Krieg dar und Deutschland an der Nahtstelle des Eisernen Vorhangs wurde Handlungsort dieser ersten Anspannung zwischen Ost und West. Zusammenfassend lässt sich nennen, dass die Berlinblockade als Protest-Aktion der SU gegen eine Weststaatbildung zu sehen ist, die allerdings scheiterte. Nicht nur die Berlinblockade scheiterte, sondern auch der Plan, die Gründung eines westdeutschen Staates, denn mit Übergabe der Frankfurter Dokumente und der Inkraftsetzung des neu ausgearbeiteten Grundgesetzes ist die Gründung der Bundesrepublik Deutschland auf den 23. Mai 1949 zu datieren. In der westdeutschen Bevölkerung hatte die Berlinblockade auch einen gesellschaftlichen Effekt. Das Bild der W.a. wandelte sich von dem der Besetzer in das der Beschützer. Die SU im Gegensatz dazu wird für die immer mehr durch den Antikommunismus beeinflusste Bevölkerung der BRD zum bedrohlichen Feind. Aufgabe 2 - Analysiere die Textquelle. Im Folgenden werde ich Konrad Adenauers Wahlwerbeschreiben vom August 1957 analysieren. Allgemein lässt sich der Text in drei große Abschnitte einteilen. Im ersten Teil blickt Adenauer auf die letzten acht Jahre seiner Amtszeit zurück. Dabei geht er auf ausschließlich positive Aspekte ein. Mitunter erwähnt er die wirtschaftliche Besserung, und wie Deutschland von einem ,,verarmte[n] und rechtlose[n] Volk" (Z.6) zu einem Land mit einer der ,,beste[n] Währung[en] der Welt." (Z.15) aufstieg. Auch spricht er in diesem Teil von der wiedererlangten Souveränität Deutschlands, dass die BRD mit vielen ,,Mächte[n] der freien Welt" (Z.10) befreundet sei und Unterstützung aus dem Ausland erhalte. Auch würden sich diese Verbündeten um die Wiedervereinigung mit dem Westen bemühen, die die BRD ,,aus eigener Kraft nicht durchsetzen könne [...]." (Z.12). Zuletzt in diesem Abschnitt nennt Adenauer den verbesserten Lebensstandard in der BRD, u.a. auch ermöglicht durch die Rentenreform. Im zweiten Abschnitt bedient sich Adenauer der Kritik am Osten. Er beschreibt die in seinen Augen unglücklichen und nicht freiheitlichen Bedingungen, unter welchen die Bürger der DDR leben. Die SU nehme ,,keine Rücksicht" (Z.23) auf,,den Menschen und seine Bedürfnisse" (Z.23). Zuletzt nennt Adenauer die Befürchtung, dass dies auch der BRD im Falle einer Wahl für andere Parteien passieren könnte (Vgl. Z. 25 ff.) Als abschließenden Satz, und somit dritten Teil von Adenauers Schreiben appelliert er an die Wähler und ihre Verantwortung. Zur sprachlich-rhetorischen Gestaltung des Wahlwerbeschreibens Konrad Adenauers lassen sich viele Aspekte anführen. Durch die wiederholte Anrede ,,Meine lieben Landsleute" (Z. 1, 32) weckt er ein Gefühl von Zusammenhalt und Patriotismus, was auch ein gemeinsames Ziel der deutschen Bevölkerung impliziert. Zusätzlich dazu verwendet er weitere sprachliche Mittel, um das Gemeinschaftsgefühl der Deutschen zu wecken. Beispielsweise beginnt er sein Schreiben damit, sich ,,für das Vertrauen zu [be]danken" (Z.4) und er verwendet die Pronomen ,,wir" (Z. 6,8,10,16, etc.), was die Leser als Verantwortliche für die gute Lebenslage in der BRD lobt und ihnen schmeichelt. Auch auffallend ist, dass Adenauer in seinem Werbeschreiben viele Bevölkerungsgruppen anzusprechen versucht. Er wendet sich an die Rentner, für die durch die Rentenreform gesorgt sei, die Bürger, welche ,,Brüder und Schwestern" (Z.20) im Osten haben und die Wiedervereinigung wünschen, aber auch an die Erwerbstätigen, welche ,,über [i]hre Kräfte hinaus gearbeitet" (Z.20) haben. Allgemein verwendet Adenauer im ersten Abschnitt eher positiv konnotierte Wörter, bspw. ,,frei" (Z.10), ,,Freunde" (Z.10), ,,stabil" (Z.14), ,,sorgenfrei[...]" (Z.18), etc. Im Gegensatz dazu sind die Begriffe im zweiten Abschnitt des Schreibens negativ behaftet. Hier z. B. verwendet Adenauer Worte wie ,,unbarmherziges System" (Z.23), ,,keine Rücksicht" (Z.23), ,,Unheil" (Z.27), ,,Opfer" (Z.29), etc. Trotzdem erkennt er die ,,fleißig[e]" (Z.21) Arbeit der DDR-Bürger an, um deren Verbündete im Westen nicht abzuschrecken. Was sich als letzter wesentlicher Punkt in Sachen Rhetorik nennen lässt, ist Adenauers Apell an die Eigenverantwortung der Wähler. Er spricht davon, dass es ,,bei [i]hnen" (Z.32) liege und bringt die Leser damit dazu ihre potentielle Wahl zu reflektieren. Außerdem lässt Adenauer in seinem Schreiben durch Unterstreichungen die Kernaspekte hervorstehen und leitet den Fokus des Lesers damit bewusst auf die Aspekte, welche er für am wichtigsten befindet. Allein der Titel ,,Wahlwerbeschreiben" macht klar, welches Ziel Adenauer mit diesem Text verfolgt. Er wirbt für die eigene Wiederwahl. Nicht nur gesundes Machtinteresse wird aus dem Text deutlich, auch seine politische Position lässt sich anlässlich der Wahl wiederfinden. Sein berühmter Slogan ,,Keine Experimente" (Z.34) macht deutlich, dass Adenauer seinen bestehenden wertekonservativen politischen Kurs, welcher sich als erfolgreich erwies, weiterführen zu versucht. Dabei hat die Westbindung und der Ausbau der westdeutschen Souveränität ganz klar Priorität. Auch der Antikommunismus und die Ablehnung der östlichen Ideologie kommt besonders in Zeile 30f. klar zum Ausdruck, was seine Rolle als überzeugter Patriot mit westlichen Werten klar widerspiegelt. Das Schreiben erschien im Jahr 1957. Zu dieser Zeit war Adenauer bereits seit acht Jahren (Vgl. Z.3) Bundeskanzler der BRD, und mit heutigem Wissen kann man getrost sagen, dass er es auch für weitere sechs blieb. Somit ist der Erfolg deines Wahlwerbeschreibens bereits festzuhalten. In den 50er Jahren genoss die BRD dank der von Ludwig Erhard, Wirtschaftsminister unter Adenauers Kanzlerschaft, eingeführten Marktwirtschaft eine lange Phase der Hochkonjunktur. Vor allem durch den 1950 begonnen Koreakrieg verbesserte sich Deutschlands wirtschaftliche Lage immer weiter du entwickelte sich zum sog. Wirtschaftswunder. Wie Adenauer auch in seinem nennt, erwies sich die D- Mark als stabile Währung. Auch in punkto Souveränität hatte Westdeutschland 1957 bereits einige Schritte vorwärts getan. Mit der Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) 1951 und der Aufnahme in die EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) wurde die BRD gut in die westliche Wirtschaft integriert. Auch die Unterzeichnung der Pariser Verträge 1954 und die dadurch eingeleitete Wiederbewaffnung der BRD sowie ihr NATO-Beitritt verhalfen ihr zu mehr Souveränität. Mitunter durch die Veröffentlichung der Hallsteindoktrin, sowie des Alleinvertretungsanspruches entfernte sich die Bevölkerung allmählich vom Osten. Der Antikommunismus wuchs, auch anlässlich des 1953 brutal niedergeschlagenen Aufstandes in der DDR, was das Gewaltregime der SED immer deutlicher zum Vorscheinbrachte. Neben der gesellschaftlichen und politischen Abgrenzung von der DDR, wurde auch der wirtschaftliche Unterschied der beiden deutschen Staaten immer größer. Durch das Wirtschaftswunder konnte man ein immer größer werdendes Wohlstandsgefälle zwischen Ost und West erkennbar. Dennoch fand sich auch einige Kritik an Adenauers Führungsstil, wie z. B. seine Priorität der Westintegration, welche die Wiedervereinigung deutlich in den Hintergrund stellte. Auch die Ablehnung der Stalinnote 1952, auf welche er zwar keinen direkten Einfluss hatte, zu welcher er sich aber dennoch klar bekannte, sowie sein Drang auf Wiederbewaffnung der BRD trafen in der westdeutschen Bevölkerung vermehrt auf Unverständnis und Widerstand. Zusammenfassend kann man dennoch zu dem Schluss kommen, dass Adenauers Wahlwerbeschreiben eine realistische Anreihung seiner politischen Erfolge und die westdeutschen Lebensverhältnisse darstellt, wenn man die rhetorische Beeinflussung der Leserschaft außer Acht lässt. Sein Erfolg mit dem Schreiben zeigte sich im gleichen Jahr, als Adenauer mit absoluter Mehrheit wiedergewählt wurde. Die Kritikpunkte, welche sich bereits unterschwellig zeigten, wurden jedoch nicht erwähnt, was jedoch hinsichtlich seiner Intention, wiedergewählt zu werden, nachvollziehbar ist. Aufgabe 3 - Beurteile, ob es gerechtfertigt ist, die Kanzlerschaft Willy Brandts als die ,,zweite Gründung" der BRD zu bezeichnen. Im folgenden Text werde ich die Behauptung, Willy Brandts Kanzlerschaft sei eine zweite Gründung" der Bundesrepublik Deutschland (BRD) beurteilen. Ein Argument, welches die Behauptung stützt, wäre, dass Willy Brandts Innen- sowohl als auch Außenpolitik von der der vorangegangenen 20-jährigen CDU-Ära stark abwich. Zum einen zeichnete sich die erste sozialliberale Koalition durch ihre reformreiche Politik aus. Adenauers Slogan ,,Keine Experimente!", dem auch seine Nachfolger Erhard und Kiesinger gefolgt sind, musste dem neuen Motto Brandts ,,Mehr Demokratie wagen!" weichen. Innenpolitisch wurden viele Sozialleistungen eingeführt, mit dem Ziel, für soziale Gerechtigkeit zu sorgen. Brandt galt als Visionär und seine Politik ähnelte der vorigen kaum. Neben den Sozialleistungen wie z.B. Sozialwohnungsbau und Arbeitslosenversicherungen, kam Brandt einigen Forderunge der 68-er Studentenbewegung nach. Er setzte das Wahlalter auf 18 Jahre herab und setzte ich für sozialgerechte Schulausbildungen ein. Mitunter das Schüler-Förderungsprogramm BAföG wurde währen seiner Amtszeit eingeführt. Nicht nur innenpolitisch, sondern auch außenpolitisch machte Brandts Politik eine Kehrtwende. Die neue Ostpolitik setzt sich für eine bessere Beziehung zu den Ostblock-Staaten ein, besonders der zur DDR. Dafür schloss er über 100 Verträge und Abkommen ab, welche hauptsächlich die Anerkennung der neuen Ostgrenzen, die Bemühung um Zusammenarbeit, ein Transitabkommen, für erleichterten Reiseverkehr zwischen Ost und West und die staatsrechtliche Anerkennung der DDR als legitimen zweiten deutschen Staat beinhaltete. Für diese Bemühungen mit Erfolg erhielt Brandt im Nachhinein sogar den Friedensnobelpreis. Meiner Meinung nach war diese Anerkennung seiner Bemühungen um Frieden gerechtfertigt und verdient. Trotz seiner Abkehr vom vorigen politischen Kurs der CDU ist zu nennen, dass Willy Brandt während seiner Kanzlerschaft keine Reformen durchführte, welche die Grundstruktur der westdeutschen Demokratie verändert haben. Die BRD blieb als demokratischer Staat mit seinem Grundgesetz bestehen, was der Aussage, Willy Brandts Kanzlerschaft sei eine ,,zweite Gründung" der BRD, widerspricht. Der westdeutsche Rechtsstaat blieb bestehen. Wie sich in Schmidts und Kohls Kanzlerschaft nach Brandt zeigte, waren Brandts innenpolitische Reformen nicht irreversibel. Viele seiner Reformen und viele der Sozialleistungen wurden nach Brandts Kanzlerschaft teilweise wieder abgebaut, was zeigt, dass eine Rückkehr zu früheren Verhältnissen möglich war. Somit ist hier zu erwähnen, dass unter diesem Gesichtspunkt keine Neugründung der BRD stattgefunden hat. Ein weiteres Argument, welches der Aussage, die es zu beurteilen gilt, widerspricht, ist, dass Brandt während seiner Kanzlerschaft auch einige der vorherigen Pfade der CDU-Politik weitergegangen ist. Beispielsweise hat Brandt die diplomatischen Beziehungen zu den Westblockstaaten erhalten. Zwar hat er gleichzeitig die Beziehungen in den Osten verbessert, die Westbeziehungen haben darunter jedoch keinesfalls gelitten. Wenn, dann wurden diese sogar dadurch verbessert, da die Aussöhnung mit seitens der BRD mit der DDR und dem Ostblock die Spannungen des Kalten Krieges etwas lockern konnte. Die Westmächte zeigten sich somit auch erleichtert und vermutlich auch dankbar. Die ab den 1960ern eingeleitete internationale Entspannungspolitik hat ihren Anfang eventuell teilweise durch Brandts neue Ostpolitik als Vorbild gefunden. Ein weiteres Beispiel für Brandts Fortführung der CDU-Politik ist der Erhalt der Reformen zu Zeiten der CDU-Regierungen. Die Rentenreform von 1956 und die westdeutsche Wirtschaftsstruktur der sozialen Marktwirtschaft beispielsweise waren Einführungen unter Adenauer und Co., welche Brandt weiterführte und sogar mit seinen sozialpolitischen Reformen ausbaute. Vor allem die letzten beiden Argumente lassen mich zu dem Schluss kommen, dass Brandts Kanzlerschaft trotz 180-Grad Drehung in einigen politischen Kursen nicht als Neugründung oder zweite Gründung der BRD einzuschätzen ist. Zwar wurden viele Bereiche revolutioniert bzw. geändert, doch das grundlegende Wesen des westdeutschen Staates blieb erhalten. Deswegen würde meiner Meinung nach, die Bezeichnung ,,Neuerfindung" der BRD z.B. besser passen, da sie eben diese Umgestaltung der BRD mit ihrer Innen- und Außenpolitik impliziert anstatt der Bildung eines ganz neuen Staates. (Mentalitätswandel fehlt und wäre zu ergänzen.)