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Deutschland nach 1945: Was war die Besatzungszeit und wie kam es zur Wiedervereinigung?

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Deutschland nach 1945: Was war die Besatzungszeit und wie kam es zur Wiedervereinigung?
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Hanuta

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Die Besatzungszeit in Deutschland nach 1945 war eine Zeit großer Umwälzungen und Herausforderungen. Nach der totalen Niederlage im Zweiten Weltkrieg stand Deutschland unter der Kontrolle der Siegermächte und war in Besatzungszonen aufgeteilt. Die Bevölkerung litt unter Hunger, Zerstörung und den psychischen Folgen des Krieges. Trotz der schwierigen Umstände begann der Wiederaufbau, der schließlich zur Gründung der BRD und DDR sowie später zur Wiedervereinigung Deutschlands führte.

• Die Nachkriegszeit war geprägt von Hunger, Wohnungsnot und der Rückkehr von Millionen Kriegsgefangenen und Vertriebenen.
• Die Alliierten übernahmen die Kontrolle und leiteten Maßnahmen wie Entnazifizierung und Demokratisierung ein.
• Der Wiederaufbau und die wirtschaftliche Erholung begannen, unterstützt durch Hilfsmaßnahmen wie den Marshall-Plan.
• Die Teilung Deutschlands in Ost und West manifestierte sich mit der Gründung von BRD und DDR 1949.
• Der Kalte Krieg prägte die folgenden Jahrzehnte bis zum Fall der Berliner Mauer 1989 und der Wiedervereinigung 1990.

16.7.2022

5753

1945 Gründung
●
●
●
Teilung u Wiedervereinigung DES
●
1949 Gründung der NATO,
.
Gründung der BRD/DOR
1953 DDR-Volksaufstand
am 17. Juni
1956

Situation nach dem Zusammenbruch Deutschlands 1945

Die Lage in Deutschland nach der Kapitulation 1945 war äußerst prekär. Für viele Deutsche stellte sich die Frage, ob das Kriegsende eine Niederlage oder eine Befreiung darstellte. Während die nationalsozialistische Führung und die Wehrmacht eine totale Niederlage erlitten hatten, bedeutete das Kriegsende für Gefangene in Konzentrationslagern und Oppositionelle tatsächlich eine Befreiung.

Für den Großteil der Bevölkerung überwog die Erleichterung darüber, dass das Töten und die Verluste durch den Bombenkrieg ein Ende hatten. Viele deutsche Soldaten waren froh, von der "Pflicht" zum Töten befreit zu sein, zu der sie durch ihren Eid auf Hitler gezwungen worden waren.

Highlight: Es ist wichtig zu verstehen, dass es nicht das primäre Ziel der Sowjetunion war, Deutschland von irgendetwas zu befreien, sondern das Deutsche Reich zu besiegen.

Die Not der Bevölkerung war immens. Etwa 25% des Wohnraums waren zerstört, in den großen Städten sogar noch mehr. Infrastruktur wie Gleisanlagen, Brücken und Produktionsanlagen lagen in Trümmern. Die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Heizmaterial war zusammengebrochen.

Beispiel: Der strenge Winter 1946/47 ging als "Hungerwinter" in die Geschichte ein. Viele Stadtbewohner fuhren zum "Hamstern" aufs Land, wo die Versorgungslage etwas besser war.

Die Siegermächte versuchten durch Lebensmittellieferungen, einer weiteren Verschlechterung der Ernährungslage entgegenzuwirken. Auch private Hilfe, vor allem aus den USA in Form von CARE-Paketen, trug zur Linderung der Not bei.

Vocabulary: CARE-Paket - Ein Hilfspaket der amerikanischen Organisation CARE, das Lebensmittel und andere lebensnotwendige Güter enthielt.

Die wirtschaftliche Situation war katastrophal. Die deutsche Reichsmark war aufgrund der enormen Rüstungsausgaben fast wertlos geworden. Als Ersatzwährung dienten oft Zigaretten, die gegen lebensnotwendige Dinge getauscht wurden. Der Schwarzmarkt blühte.

Viele Familien litten unter dem Verlust von Männern und Söhnen, die im Krieg gefallen oder in Gefangenschaft geraten waren. Frauen übernahmen oft die Hauptlast bei der Versorgung der Familie und halfen bei der Beseitigung der Trümmer.

Definition: Trümmerfrauen - Frauen, die nach dem Zweiten Weltkrieg maßgeblich an der Beseitigung der Trümmer in den zerstörten Städten beteiligt waren.

1945 Gründung
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1953 DDR-Volksaufstand
am 17. Juni
1956

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Wichtige Daten der Nachkriegszeit und Teilung Deutschlands

Die Nachkriegszeit in Deutschland war geprägt von einschneidenden politischen Ereignissen, die den Weg zur Teilung und späteren Wiedervereinigung ebneten. Hier sind einige der wichtigsten Daten:

Am 2. August 1945 wurde das Potsdamer Abkommen zwischen den USA, der UdSSR und Großbritannien geschlossen. Es legte die Grundlagen für die Nachkriegsordnung in Deutschland fest:

  • Bildung des Alliierten Kontrollrats für Deutschland
  • Aufteilung in Besatzungszonen
  • Entmilitarisierung
  • Entnazifizierung
  • Demokratisierung

Highlight: Das Potsdamer Abkommen war entscheidend für die zukünftige Entwicklung Deutschlands und legte den Grundstein für die spätere Teilung.

Am 24. Mai 1949 trat das Grundgesetz in Kraft, was die Gründung der Bundesrepublik Deutschland (BRD) markierte. Kurz darauf, am 7. Oktober 1949, folgte die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) mit dem Inkrafttreten ihrer Verfassung.

Definition: Grundgesetz - Die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland, die ursprünglich als Provisorium gedacht war, aber bis heute Gültigkeit hat.

Die Integration der beiden deutschen Staaten in die jeweiligen Machtblöcke des Kalten Krieges erfolgte in den 1950er Jahren:

    1. Mai 1955: Pariser Verträge - Aufnahme der BRD in die NATO
    1. Mai 1955: Die DDR wird Gründungsmitglied des Warschauer Pakts

Ein wichtiger Schritt zur Entspannung zwischen den beiden deutschen Staaten war der Grundlagenvertrag vom 21. Dezember 1972, der zur gegenseitigen völkerrechtlichen Anerkennung führte.

Quote: "Die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik entwickeln normale gutnachbarliche Beziehungen zueinander auf der Grundlage der Gleichberechtigung." - Aus dem Grundlagenvertrag zwischen BRD und DDR

Der Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 leitete das Ende der deutschen Teilung ein. Die friedliche Revolution in der DDR führte schließlich zur Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990, als die DDR dem Geltungsbereich des Grundgesetzes beitrat.

Highlight: Der 3. Oktober 1990 markiert die staatsrechtliche Wiederherstellung der deutschen Einheit und wird seitdem als Tag der Deutschen Einheit gefeiert.

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Kriegsgefangene, Flüchtlinge und "Displaced Persons"

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sah sich Deutschland mit einer enormen Zahl von Menschen konfrontiert, die entwurzelt, vertrieben oder gefangen waren. Diese Situation stellte eine immense humanitäre und logistische Herausforderung dar.

Kriegsgefangene: Nach Kriegsende befanden sich etwa 11 Millionen deutsche Soldaten in Kriegsgefangenschaft. Mehr als zwei Drittel davon waren in Lagern der Westmächte interniert. Aus diesen konnten bis 1949 fast alle nach Hause zurückkehren.

Highlight: Von den über 3 Millionen deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion starb mehr als eine Million unter schwersten Bedingungen beim Wiederaufbau des Landes.

Die meisten Kriegsgefangenen waren durch ihre Erlebnisse während der Kämpfe und die ständige Todesangst hochgradig traumatisiert. Dies stellte eine enorme psychische Belastung dar, die oft lange nachwirkte.

Flüchtlinge und Vertriebene: Gegen Kriegsende und in den ersten Jahren danach gab es etwa 12 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene in Deutschland.

Definition: Als Vertriebene bezeichnet man Deutsche, die aufgrund von Flucht, Vertreibung oder Aussiedlung ihre Heimat in den ehemaligen deutschen Ostgebieten oder in Osteuropa verlassen mussten.

Viele waren vor der herannahenden Ostfront geflohen oder wurden von polnischen und tschechoslowakischen Behörden vertrieben. Tragischerweise überlebten etwa 2 Millionen Menschen die Strapazen der Flucht nicht. Die Überlebenden verteilten sich fast gleichmäßig auf die vier Besatzungszonen.

"Displaced Persons": 1945 gab es in Deutschland 9-10 Millionen Zwangsarbeiter, sogenannte "Displaced Persons" (DPs). Dieser englische Begriff bedeutet wörtlich "Verschleppte" und umfasste auch Kriegsgefangene, die in ihre Heimatländer zurückkehren wollten.

Vocabulary: Displaced Persons - Personen, die durch den Krieg zwangsweise von ihrem Heimatort weggebracht wurden und nicht ohne Weiteres zurückkehren konnten.

Die Rückführung in westliche Länder gestaltete sich relativ einfach. Problematischer war die Rückkehr in osteuropäische Länder, wo viele DPs möglicherweise Repressalien ausgesetzt waren, etwa aufgrund des Verdachts der Kollaboration mit den Deutschen.

Diese Situation der Millionen entwurzelter Menschen prägte die Nachkriegsgesellschaft in Deutschland maßgeblich und stellte eine enorme Herausforderung für den Wiederaufbau dar.

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Die Zusammenbruchsgesellschaft in Deutschland nach 1945

Nach der bedingungslosen Kapitulation im Mai 1945 befand sich Deutschland in einem Zustand des totalen Zusammenbruchs. Die Gesellschaft war zerrüttet, die Infrastruktur zerstört, und das Land stand unter der Kontrolle der Siegermächte. Diese Phase wird oft als "Zusammenbruchsgesellschaft" bezeichnet.

Kontrolle durch die Siegermächte: Deutschland war dem Willen der Siegermächte vollständig unterworfen. Die Besatzungstruppen übernahmen die Gewalt und unterwarfen alle Bereiche des Lebens ihrer Kontrolle. Dies bedeutete einen radikalen Einschnitt in das bisherige Leben der Deutschen.

Highlight: Die Mehrheit der Deutschen sah sich einer Siegerjustiz ausgesetzt, die Vergeltung für Kriegsverbrechen, Rassenhass und Völkermord forderte.

Nur eine Minderheit begriff die Niederlage als Chance für einen Neuanfang. Für die meisten Menschen prägten in dieser oft als "Stunde Null" bezeichneten Zeit Angst, Unsicherheit und Hunger das Denken. Ihr Blick richtete sich in erster Linie auf das unmittelbare Überleben.

Definition: "Stunde Null" - Begriff für den Neubeginn der deutschen Geschichte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Zusammenbruch des NS-Regimes.

Fehlende Auseinandersetzung mit der Vergangenheit: Eine bewusste Auseinandersetzung und ein radikaler Bruch mit der Vergangenheit erfolgten zunächst nicht. Viele Deutsche waren mit dem täglichen Überleben beschäftigt und verdrängten die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit.

Improvisierter Wiederaufbau: Mit der Beseitigung der Kriegstrümmer ging ein improvisierter Wiederaufbau der deutschen Gesellschaft einher. Dieser Prozess war von großen Schwierigkeiten geprägt, aber auch von einem starken Überlebenswillen der Bevölkerung.

Example: In vielen Städten entstanden sogenannte "Trümmerfrauen-Brigaden", die maßgeblich an der Beseitigung des Schutts und dem Wiederaufbau beteiligt waren.

Herausforderungen des Neuanfangs: Ein konsequenter Neuanfang war mit vielen Herausforderungen verbunden:

  1. Die physische Zerstörung der Städte und Infrastruktur musste überwunden werden.
  2. Eine neue politische Ordnung musste etabliert werden.
  3. Die Wirtschaft musste wieder aufgebaut werden.
  4. Die Gesellschaft musste sich mit ihrer jüngsten Vergangenheit auseinandersetzen.

Quote: "Wir fangen nicht bei Null an, wir fangen unter Null an." - Konrad Adenauer, erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland

Diese Phase der Zusammenbruchsgesellschaft bildete den Ausgangspunkt für die spätere Entwicklung der beiden deutschen Staaten und prägte die deutsche Nachkriegsgeschichte maßgeblich.

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Die Besatzungszeit in Deutschland nach 1945 war eine Zeit großer Umwälzungen und Herausforderungen. Nach der totalen Niederlage im Zweiten Weltkrieg stand Deutschland unter der Kontrolle der Siegermächte und war in Besatzungszonen aufgeteilt. Die Bevölkerung litt unter Hunger, Zerstörung und den psychischen Folgen des Krieges. Trotz der schwierigen Umstände begann der Wiederaufbau, der schließlich zur Gründung der BRD und DDR sowie später zur Wiedervereinigung Deutschlands führte.

• Die Nachkriegszeit war geprägt von Hunger, Wohnungsnot und der Rückkehr von Millionen Kriegsgefangenen und Vertriebenen.
• Die Alliierten übernahmen die Kontrolle und leiteten Maßnahmen wie Entnazifizierung und Demokratisierung ein.
• Der Wiederaufbau und die wirtschaftliche Erholung begannen, unterstützt durch Hilfsmaßnahmen wie den Marshall-Plan.
• Die Teilung Deutschlands in Ost und West manifestierte sich mit der Gründung von BRD und DDR 1949.
• Der Kalte Krieg prägte die folgenden Jahrzehnte bis zum Fall der Berliner Mauer 1989 und der Wiedervereinigung 1990.

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Situation nach dem Zusammenbruch Deutschlands 1945

Die Lage in Deutschland nach der Kapitulation 1945 war äußerst prekär. Für viele Deutsche stellte sich die Frage, ob das Kriegsende eine Niederlage oder eine Befreiung darstellte. Während die nationalsozialistische Führung und die Wehrmacht eine totale Niederlage erlitten hatten, bedeutete das Kriegsende für Gefangene in Konzentrationslagern und Oppositionelle tatsächlich eine Befreiung.

Für den Großteil der Bevölkerung überwog die Erleichterung darüber, dass das Töten und die Verluste durch den Bombenkrieg ein Ende hatten. Viele deutsche Soldaten waren froh, von der "Pflicht" zum Töten befreit zu sein, zu der sie durch ihren Eid auf Hitler gezwungen worden waren.

Highlight: Es ist wichtig zu verstehen, dass es nicht das primäre Ziel der Sowjetunion war, Deutschland von irgendetwas zu befreien, sondern das Deutsche Reich zu besiegen.

Die Not der Bevölkerung war immens. Etwa 25% des Wohnraums waren zerstört, in den großen Städten sogar noch mehr. Infrastruktur wie Gleisanlagen, Brücken und Produktionsanlagen lagen in Trümmern. Die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Heizmaterial war zusammengebrochen.

Beispiel: Der strenge Winter 1946/47 ging als "Hungerwinter" in die Geschichte ein. Viele Stadtbewohner fuhren zum "Hamstern" aufs Land, wo die Versorgungslage etwas besser war.

Die Siegermächte versuchten durch Lebensmittellieferungen, einer weiteren Verschlechterung der Ernährungslage entgegenzuwirken. Auch private Hilfe, vor allem aus den USA in Form von CARE-Paketen, trug zur Linderung der Not bei.

Vocabulary: CARE-Paket - Ein Hilfspaket der amerikanischen Organisation CARE, das Lebensmittel und andere lebensnotwendige Güter enthielt.

Die wirtschaftliche Situation war katastrophal. Die deutsche Reichsmark war aufgrund der enormen Rüstungsausgaben fast wertlos geworden. Als Ersatzwährung dienten oft Zigaretten, die gegen lebensnotwendige Dinge getauscht wurden. Der Schwarzmarkt blühte.

Viele Familien litten unter dem Verlust von Männern und Söhnen, die im Krieg gefallen oder in Gefangenschaft geraten waren. Frauen übernahmen oft die Hauptlast bei der Versorgung der Familie und halfen bei der Beseitigung der Trümmer.

Definition: Trümmerfrauen - Frauen, die nach dem Zweiten Weltkrieg maßgeblich an der Beseitigung der Trümmer in den zerstörten Städten beteiligt waren.

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Wichtige Daten der Nachkriegszeit und Teilung Deutschlands

Die Nachkriegszeit in Deutschland war geprägt von einschneidenden politischen Ereignissen, die den Weg zur Teilung und späteren Wiedervereinigung ebneten. Hier sind einige der wichtigsten Daten:

Am 2. August 1945 wurde das Potsdamer Abkommen zwischen den USA, der UdSSR und Großbritannien geschlossen. Es legte die Grundlagen für die Nachkriegsordnung in Deutschland fest:

  • Bildung des Alliierten Kontrollrats für Deutschland
  • Aufteilung in Besatzungszonen
  • Entmilitarisierung
  • Entnazifizierung
  • Demokratisierung

Highlight: Das Potsdamer Abkommen war entscheidend für die zukünftige Entwicklung Deutschlands und legte den Grundstein für die spätere Teilung.

Am 24. Mai 1949 trat das Grundgesetz in Kraft, was die Gründung der Bundesrepublik Deutschland (BRD) markierte. Kurz darauf, am 7. Oktober 1949, folgte die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) mit dem Inkrafttreten ihrer Verfassung.

Definition: Grundgesetz - Die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland, die ursprünglich als Provisorium gedacht war, aber bis heute Gültigkeit hat.

Die Integration der beiden deutschen Staaten in die jeweiligen Machtblöcke des Kalten Krieges erfolgte in den 1950er Jahren:

    1. Mai 1955: Pariser Verträge - Aufnahme der BRD in die NATO
    1. Mai 1955: Die DDR wird Gründungsmitglied des Warschauer Pakts

Ein wichtiger Schritt zur Entspannung zwischen den beiden deutschen Staaten war der Grundlagenvertrag vom 21. Dezember 1972, der zur gegenseitigen völkerrechtlichen Anerkennung führte.

Quote: "Die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik entwickeln normale gutnachbarliche Beziehungen zueinander auf der Grundlage der Gleichberechtigung." - Aus dem Grundlagenvertrag zwischen BRD und DDR

Der Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 leitete das Ende der deutschen Teilung ein. Die friedliche Revolution in der DDR führte schließlich zur Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990, als die DDR dem Geltungsbereich des Grundgesetzes beitrat.

Highlight: Der 3. Oktober 1990 markiert die staatsrechtliche Wiederherstellung der deutschen Einheit und wird seitdem als Tag der Deutschen Einheit gefeiert.

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Kriegsgefangene, Flüchtlinge und "Displaced Persons"

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sah sich Deutschland mit einer enormen Zahl von Menschen konfrontiert, die entwurzelt, vertrieben oder gefangen waren. Diese Situation stellte eine immense humanitäre und logistische Herausforderung dar.

Kriegsgefangene: Nach Kriegsende befanden sich etwa 11 Millionen deutsche Soldaten in Kriegsgefangenschaft. Mehr als zwei Drittel davon waren in Lagern der Westmächte interniert. Aus diesen konnten bis 1949 fast alle nach Hause zurückkehren.

Highlight: Von den über 3 Millionen deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion starb mehr als eine Million unter schwersten Bedingungen beim Wiederaufbau des Landes.

Die meisten Kriegsgefangenen waren durch ihre Erlebnisse während der Kämpfe und die ständige Todesangst hochgradig traumatisiert. Dies stellte eine enorme psychische Belastung dar, die oft lange nachwirkte.

Flüchtlinge und Vertriebene: Gegen Kriegsende und in den ersten Jahren danach gab es etwa 12 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene in Deutschland.

Definition: Als Vertriebene bezeichnet man Deutsche, die aufgrund von Flucht, Vertreibung oder Aussiedlung ihre Heimat in den ehemaligen deutschen Ostgebieten oder in Osteuropa verlassen mussten.

Viele waren vor der herannahenden Ostfront geflohen oder wurden von polnischen und tschechoslowakischen Behörden vertrieben. Tragischerweise überlebten etwa 2 Millionen Menschen die Strapazen der Flucht nicht. Die Überlebenden verteilten sich fast gleichmäßig auf die vier Besatzungszonen.

"Displaced Persons": 1945 gab es in Deutschland 9-10 Millionen Zwangsarbeiter, sogenannte "Displaced Persons" (DPs). Dieser englische Begriff bedeutet wörtlich "Verschleppte" und umfasste auch Kriegsgefangene, die in ihre Heimatländer zurückkehren wollten.

Vocabulary: Displaced Persons - Personen, die durch den Krieg zwangsweise von ihrem Heimatort weggebracht wurden und nicht ohne Weiteres zurückkehren konnten.

Die Rückführung in westliche Länder gestaltete sich relativ einfach. Problematischer war die Rückkehr in osteuropäische Länder, wo viele DPs möglicherweise Repressalien ausgesetzt waren, etwa aufgrund des Verdachts der Kollaboration mit den Deutschen.

Diese Situation der Millionen entwurzelter Menschen prägte die Nachkriegsgesellschaft in Deutschland maßgeblich und stellte eine enorme Herausforderung für den Wiederaufbau dar.

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Die Zusammenbruchsgesellschaft in Deutschland nach 1945

Nach der bedingungslosen Kapitulation im Mai 1945 befand sich Deutschland in einem Zustand des totalen Zusammenbruchs. Die Gesellschaft war zerrüttet, die Infrastruktur zerstört, und das Land stand unter der Kontrolle der Siegermächte. Diese Phase wird oft als "Zusammenbruchsgesellschaft" bezeichnet.

Kontrolle durch die Siegermächte: Deutschland war dem Willen der Siegermächte vollständig unterworfen. Die Besatzungstruppen übernahmen die Gewalt und unterwarfen alle Bereiche des Lebens ihrer Kontrolle. Dies bedeutete einen radikalen Einschnitt in das bisherige Leben der Deutschen.

Highlight: Die Mehrheit der Deutschen sah sich einer Siegerjustiz ausgesetzt, die Vergeltung für Kriegsverbrechen, Rassenhass und Völkermord forderte.

Nur eine Minderheit begriff die Niederlage als Chance für einen Neuanfang. Für die meisten Menschen prägten in dieser oft als "Stunde Null" bezeichneten Zeit Angst, Unsicherheit und Hunger das Denken. Ihr Blick richtete sich in erster Linie auf das unmittelbare Überleben.

Definition: "Stunde Null" - Begriff für den Neubeginn der deutschen Geschichte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Zusammenbruch des NS-Regimes.

Fehlende Auseinandersetzung mit der Vergangenheit: Eine bewusste Auseinandersetzung und ein radikaler Bruch mit der Vergangenheit erfolgten zunächst nicht. Viele Deutsche waren mit dem täglichen Überleben beschäftigt und verdrängten die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit.

Improvisierter Wiederaufbau: Mit der Beseitigung der Kriegstrümmer ging ein improvisierter Wiederaufbau der deutschen Gesellschaft einher. Dieser Prozess war von großen Schwierigkeiten geprägt, aber auch von einem starken Überlebenswillen der Bevölkerung.

Example: In vielen Städten entstanden sogenannte "Trümmerfrauen-Brigaden", die maßgeblich an der Beseitigung des Schutts und dem Wiederaufbau beteiligt waren.

Herausforderungen des Neuanfangs: Ein konsequenter Neuanfang war mit vielen Herausforderungen verbunden:

  1. Die physische Zerstörung der Städte und Infrastruktur musste überwunden werden.
  2. Eine neue politische Ordnung musste etabliert werden.
  3. Die Wirtschaft musste wieder aufgebaut werden.
  4. Die Gesellschaft musste sich mit ihrer jüngsten Vergangenheit auseinandersetzen.

Quote: "Wir fangen nicht bei Null an, wir fangen unter Null an." - Konrad Adenauer, erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland

Diese Phase der Zusammenbruchsgesellschaft bildete den Ausgangspunkt für die spätere Entwicklung der beiden deutschen Staaten und prägte die deutsche Nachkriegsgeschichte maßgeblich.

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