Bismarcks Politische Ziele und Methoden
Bismarcks Hauptziel war ein geeintes Deutschland unter preußischer Führung. In seiner berühmten "Eisen und Blut"-Rede verdeutlichte er seinen pragmatischen Ansatz: Die deutsche Einheit würde nicht durch Reden und Mehrheitsbeschlüsse erreicht werden, sondern durch militärische Stärke.
Seine Politik lässt sich als realpolitisch beschreiben. Er scheute nicht davor zurück, militärische Mittel einzusetzen, wie die drei Einigungskriege (1864, 1866, 1870/71) zeigen. Der erste Krieg gegen Dänemark 1864, der zweite gegen Österreich 1866 und der dritte gegen Frankreich 1870 führten schrittweise zur Reichsgründung 1871.
In der Innenpolitik verfolgte Bismarck eine sogenannte Schaukelstuhl-Politik, bei der er zwischen verschiedenen politischen Lagern lavierte. Je nach Situation verbündete er sich mit Liberalen oder Konservativen, um seine Ziele durchzusetzen.
Merke: Bismarcks politisches Geschick zeigte sich in seiner Fähigkeit, Konflikte zu nutzen oder sogar zu provozieren, um seine strategischen Ziele zu erreichen - eine Taktik, die er selbst als "Politik der freien Hand" bezeichnete.