Die Truman-Doktrin und der Marshall-Plan im Kontext des Kalten Krieges
Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelten sich die USA zu einer der größten Weltmächte. Die Truman-Doktrin, benannt nach US-Präsident Harry S. Truman, markierte einen Wendepunkt in der amerikanischen Außenpolitik. Sie zielte darauf ab, "freien Völkern beizustehen, die sich der angestrebten Unterwerfung durch bewaffnete Minderheiten oder durch äußeren Druck widersetzen".
Definition: Die Truman-Doktrin war eine außenpolitische Leitlinie der USA, die darauf abzielte, die Expansion der Sowjetunion aufzuhalten und Regierungen im Kampf gegen den Kommunismus zu unterstützen.
Der Marshall-Plan, benannt nach dem damaligen US-Außenminister George Marshall, ergänzte die Truman-Doktrin. Er sah vor, europäische Länder beim Wiederaufbau nach dem Krieg finanziell zu unterstützen, um den Kommunismus einzudämmen.
Highlight: Die Truman-Doktrin und der Marshall-Plan arbeiteten Hand in Hand, um das gemeinsame Ziel der Eindämmung des Kommunismus zu erreichen.
Die Sowjetunion verfolgte ihrerseits das Ziel, ihre Konkurrenz auf dem Weltmarkt zu beseitigen und ihre Vormachtstellung zu festigen. Sie unterschied zwischen "demokratischen" (kommunistischen) und "undemokratischen" (imperialistischen) Ländern.
Vocabulary: UdSSR steht für Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, die offizielle Bezeichnung der Sowjetunion.
Als Antwort auf die Truman-Doktrin beschrieb der sowjetische Politiker Andrei Schdanow im September 1947 ebenfalls eine Spaltung der Welt in zwei Lager: ein imperialistisches, antidemokratisches Lager (angeführt von den USA) und ein antiimperialistisches, demokratisches Lager (angeführt von der UdSSR).
Quote: Schdanow sprach von einer "Welt, die in ein imperialistisches, antidemokratisches Lager und ein antiimperialistisches, demokratisches Lager gespalten sei."
Diese gegensätzlichen Weltanschauungen verdeutlichen die tiefe ideologische Kluft zwischen den USA und der Sowjetunion, die den Kalten Krieg charakterisierte und die Zwei-Lager-Theorie begründete.