Antisemitismus und Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung
Im Deutschen Kaiserreich waren Juden trotz rechtlicher Gleichstellung starker Diskriminierung ausgesetzt. Der Antisemitismus, der schon lange in der Gesellschaft verwurzelt war, wurde durch die Wirtschaftskrise ab 1873 noch verstärkt.
Definition: Antisemitismus im Kaiserreich bezeichnet die Feindseligkeit und Diskriminierung gegenüber Juden, die trotz formaler Gleichberechtigung weit verbreitet war.
Die Maßnahmen gegen die jüdische Bevölkerung waren subtiler, aber nicht weniger wirksam:
- Einschränkung von Aufstiegschancen im Staatsdienst, beim Militär, in der Verwaltung und an Universitäten
- Verweigerung der Anerkennung als "wahre" Deutsche trotz rechtlicher Gleichstellung
Example: Ein hochqualifizierter jüdischer Akademiker hatte oft keine Chance auf eine Professur an einer deutschen Universität.
Die Situation der Juden im Kaiserreich blieb prekär:
- Einzelne Parteien und Verbände vertraten offen antisemitische Positionen
- Antisemitismus war in ganz Europa verbreitet und nicht auf Deutschland beschränkt
- Die gesellschaftliche Ausgrenzung blieb trotz rechtlicher Gleichstellung bestehen
Highlight: Der Antisemitismus im Kaiserreich legte den Grundstein für die spätere Radikalisierung in der NS-Zeit.
Diese Behandlung der jüdischen Minderheit zeigt, wie tief verwurzelt Vorurteile und Diskriminierung im Deutschen Kaiserreich waren. Die Ausgrenzung der Juden stand im Widerspruch zu den Idealen der Aufklärung und der Gleichheit vor dem Gesetz, die offiziell propagiert wurden.