Das vormoderne Frankreich und der Beginn der Revolution
Die Französische Revolution hatte ihre Wurzeln in den Strukturen des vormodernen Frankreichs. Nach dem Tod Ludwigs XIV. im Jahr 1715 wurde die krisenhafte finanzielle Lage des Landes deutlich. Die Gesellschaft war in drei Stände unterteilt: Klerus, Adel und den Dritten Stand, wobei die ersten beiden Stände trotz ihres geringen Bevölkerungsanteils die meiste Macht und den größten Landbesitz innehatten.
Die Schwächen des absolutistischen Modells traten unter der Regierung von Ludwig XVI. zutage, der 1774 den Thron bestieg. Aufgrund einer schweren Finanzkrise berief er 1787 die Generalstände ein, um über Steuerreformen zu beraten. Dies markierte den Beginn der Revolution.
Highlight: Die Einberufung der Generalstände war der erste Schritt zur Revolution, da sie die bestehenden Machtstrukturen in Frage stellte.
Am 17. Juni 1789 erklärten sich die Abgeordneten des Dritten Standes zur Nationalversammlung, ein entscheidender Schritt vom politisch unmündigen Untertanen zum mitbestimmenden Staatsbürger. Dies führte zum berühmten Ballhausschwur am 20. Juni 1789, bei dem die Abgeordneten schworen, nicht auseinanderzugehen, bis eine neue Verfassung ausgearbeitet sei.
Definition: Der Ballhausschwur war ein Akt des Widerstands gegen die absolute Monarchie und ein Schlüsselmoment in der Frühphase der Französischen Revolution.