Analyse der Quellen zur Ausrufung der Republik
Die dritte Seite enthält Schülerantworten zur Analyse der Quellen über die Ausrufung der Republik am 9. November 1918. Diese Antworten geben Einblick in die Novemberrevolution 1918 und die Entstehung der Weimarer Republik.
Der Schüler beschreibt, dass Philipp Scheidemann in seiner Rede (Quelle M1) die Ausrufung der Republik verkündet und erklärt, wie es mit dem deutschen Volk weitergehen soll. Die Rede wird im Kontext des verlorenen Krieges und der Abdankung des Kaisers verortet. Sie richtet sich an alle Bürger des deutschen Staates, insbesondere an die in Berlin, wo die Republik ausgerufen wurde.
Highlight: Scheidemanns Rede markiert den offiziellen Beginn der Weimarer Republik und den Übergang von der Monarchie zur Demokratie.
Für Karl Liebknechts Rede (Quelle M2) wird angemerkt, dass er eine neue Republik ausruft, in der die Herrschaft des Kapitalismus gebrochen werden soll. Auch diese Rede wird im Kontext des Kriegsendes und der Abdankung des Kaisers gesehen. Sie richtet sich ebenfalls an die Bürger, insbesondere an die "Parteigenossen".
Vocabulary: Spartakusbund - Eine linksradikale, revolutionäre Organisation, die für eine sozialistische Räterepublik eintrat.
Der Schüler erkennt, dass Scheidemann eine parlamentarische Demokratie einführen will, was durch die Erwähnung von Ebert als Reichskanzler deutlich wird. Liebknecht hingegen strebt eine Räterepublik an, was die unterschiedlichen politischen Visionen für die neue Staatsform verdeutlicht.
Example: Die Erwähnung von Ebert als Reichskanzler in Scheidemanns Rede zeigt die Kontinuität zu parlamentarischen Strukturen, während Liebknechts Aufruf zur "Regierung der Arbeiter und Soldaten" auf ein Rätesystem hindeutet.
Diese Analyse der Quellen hilft zu verstehen, warum die Novemberrevolution eine gebremste Revolution war und welche unterschiedlichen Vorstellungen von der zukünftigen Staatsform existierten.