Soziale Folgen der Industrialisierung
Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die Lebensbedingungen verschiedener Bevölkerungsgruppen. Während einige von den neuen Möglichkeiten profitierten, litten andere unter schwierigen Arbeitsbedingungen und Armut.
Landarbeiter sahen sich mit harter, gefährlicher Arbeit, langen Arbeitszeiten und geringem Lohn konfrontiert. Viele zogen in die Städte, was zur Urbanisierung beitrug. Die Mechanisierung der Landwirtschaft führte zum Verlust vieler traditioneller Arbeitsplätze.
Vocabulary: Stadtflucht bezeichnet die Abwanderung der Landbevölkerung in die Städte während der Industrialisierung.
Die Wohnverhältnisse der Arbeiter in den Städten waren oft katastrophal. Familien lebten in engen, unhygienischen Behausungen, oft nur mit einem Bett und einer Küche für mehrere Personen.
Example: In manchen Arbeiterfamilien diente ein Korb als Kinderbett, was die extreme Armut verdeutlicht.
Frauen kämpften um ihre Rechte. Aktivistinnen wie Helene Lange und Clara Zetkin forderten das Wahlrecht und die rechtliche Gleichstellung. Viele Frauen mussten arbeiten, um zum Familienunterhalt beizutragen.
Quote: Helene Lange forderte "die Anerkennung als Rechtspersönlichkeit und das Wahlrecht" für Frauen.
Industriearbeiter litten unter langen Arbeitszeiten, geringem Lohn und schlechten Arbeitsbedingungen. Kinderarbeit war weit verbreitet. Die Wohnsituation in den sogenannten Mietskasernen war geprägt von Enge und mangelnder Hygiene.
Im Gegensatz dazu lebten die Reichen in großen Häusern oder Villen mit weitläufigen Grundstücken und genossen zahlreiche Privilegien.
Definition: Die soziale Frage beschreibt die Problematik der Verelendung der Arbeiterklasse im 19. Jahrhundert.