Hitlers Doppelstrategie: Die Täuschung der Weltöffentlichkeit
Die NS-Außenpolitik unter Adolf Hitler basierte auf einer ausgeklügelten Doppelstrategie, die darauf abzielte, die internationale Gemeinschaft zu täuschen, während gleichzeitig die Grundlagen für einen zukünftigen Krieg gelegt wurden. Diese Strategie erwies sich als äußerst erfolgreich, insbesondere aufgrund der geschwächten Position Großbritanniens und Frankreichs infolge der Weltwirtschaftskrise.
Highlight: Die Doppelstrategie Hitlers war ein Meisterwerk der politischen Täuschung, die es ihm ermöglichte, seine wahren Absichten zu verschleiern und gleichzeitig die deutsche Kriegsmaschinerie vorzubereiten.
Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg dieser Strategie war die Appeasement-Politik des britischen Premierministers Chamberlain, die darauf abzielte, Hitler durch außenpolitische Zugeständnisse zu beschwichtigen. Dieser Ansatz erwies sich jedoch als fataler Fehler, da Hitler diese Nachgiebigkeit ausnutzte, um systematisch die einschränkenden Bestimmungen des Versailler Vertrags zu untergraben.
Vocabulary: Appeasement-Politik - Eine Beschwichtigungspolitik, die darauf abzielt, potenzielle Aggressoren durch Zugeständnisse zu besänftigen.
Hinter der Fassade friedlicher Absichten begann Hitler, die deutsche Militärmacht wieder aufzubauen. Er erreichte den Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund, führte die allgemeine Wehrpflicht wieder ein und besetzte das entmilitarisierte Rheinland. Gleichzeitig bereitete er durch strategische Bündnisse, wie das mit Italien gegen Japan, und die Ausgrenzung Österreichs den Boden für zukünftige Expansionen.
Example: Die Wiederbesetzung des Rheinlands im März 1936 war ein klarer Bruch des Versailler Vertrags, wurde aber von den Westmächten nicht verhindert.
Um den Anschein friedlicher Absichten zu wahren, hielt Hitler öffentlichkeitswirksame Reden, in denen er die Bedeutung des Friedens betonte. Besonders hervorzuheben sind hier die "Friedensrede" vom Mai 1933 und das "Friedensprogramm" von 1935.
Quote: "Deutschland will den Frieden aus tiefster sittlicher Überzeugung." - Adolf Hitler in seiner "Friedensrede" 1933.
Ein Höhepunkt dieser Täuschungsstrategie waren die Olympischen Spiele 1936 in Berlin, die als "Friedensspiele" inszeniert wurden, um Deutschlands vermeintliche Friedfertigkeit zu demonstrieren und potenzielle Verbündete zu gewinnen.
Definition: Versailler Vertrag - Der Friedensvertrag nach dem Ersten Weltkrieg, der Deutschland harte Reparationen und militärische Einschränkungen auferlegte.
Die Essenz von Hitlers Doppelstrategie bestand darin, nach außen hin den Eindruck eines friedliebenden Deutschlands zu vermitteln, während im Inneren systematisch die Vorbereitungen für einen Krieg getroffen wurden. Diese Taktik ermöglichte es Hitler, Zeit zu gewinnen und die deutsche Kriegsmaschinerie aufzubauen, ohne frühzeitig den Widerstand der internationalen Gemeinschaft zu provozieren.