Die Reformpolitik von Gorbatschow Perestroika und Glasnost prägte die späten 1980er Jahre in der Sowjetunion und hatte weitreichende Folgen für ganz Europa.
Perestroika und Glasnost einfach erklärt: Diese beiden Begriffe stehen für grundlegende Reformen des sowjetischen Systems. Perestroika (übersetzung: Umgestaltung) zielte auf wirtschaftliche Reformen ab. Das zentral gesteuerte Wirtschaftssystem sollte durch marktwirtschaftliche Elemente modernisiert werden. Glasnost (deutsch: Offenheit) bedeutete mehr Transparenz und Meinungsfreiheit in Politik und Gesellschaft. Die Bevölkerung durfte erstmals offen Kritik üben und Missstände ansprechen.
Die Glasnost und Perestroika Auswirkungen waren tiefgreifend: In der Sowjetunion führten sie zu mehr demokratischer Mitbestimmung und wirtschaftlichen Freiheiten. Auch die Glasnost und Perestroika DDR wurde stark beeinflusst - die Reformpolitik trug maßgeblich zum Fall der Berliner Mauer und zur deutschen Wiedervereinigung bei. Allerdings gab es auch Schattenseiten: Warum scheiterte Glasnost und Perestroika? Die wirtschaftlichen Reformen verliefen zu langsam und unkoordiniert. Die neue Offenheit brachte jahrzehntelang unterdrückte ethnische und nationale Konflikte an die Oberfläche. Die Versorgungslage verschlechterte sich, was zu wachsender Unzufriedenheit führte. Letztlich konnte das sowjetische System den Reformdruck nicht verkraften und brach zusammen. Dennoch bleiben Perestroika und Glasnost historisch bedeutsame Reformversuche, die den Weg zur Überwindung des Kalten Krieges ebneten.