Die Goldenen Zwanziger waren eine Zeit des kulturellen Aufbruchs und der gesellschaftlichen Veränderungen in der Weimarer Republik. Diese Epoche zwischen 1924 und 1929 war geprägt von wirtschaftlichem Aufschwung, technischen Innovationen und künstlerischer Blüte.
Das Leben in den 20er Jahren war von einem neuen Lebensgefühl gekennzeichnet. In den Großstädten, besonders in Berlin, entwickelte sich eine lebendige Kultur- und Vergnügungsszene. Die Menschen tanzten Charleston, besuchten Varietés und Kabaretts, und Frauen trugen kurze Röcke und Bubikopf-Frisuren. Die gesellschaftlichen Veränderungen zeigten sich auch in der zunehmenden Emanzipation der Frauen, die nun verstärkt berufstätig waren und das Wahlrecht besaßen. Gleichzeitig gab es aber auch Schattenseiten: Nicht alle Menschen profitierten vom Wohlstand, und viele lebten weiterhin in ärmlichen Verhältnissen.
Die Zeit war auch von bedeutenden Erfindungen und wissenschaftlichen Durchbrüchen geprägt. Deutsche Nobelpreisträger wie Albert Einstein und Werner Heisenberg prägten die Wissenschaft und Technik dieser Epoche. Zu den wichtigsten Erfindungen in den Goldenen Zwanzigern gehörten die Entwicklung des Fernsehens durch Manfred von Ardenne, die Erfindung des Tonfilms und bedeutende Fortschritte in der Automobilindustrie. Der technische Fortschritt zeigte sich auch im Alltag: Elektrische Haushaltsgeräte, das Radio und moderne Verkehrsmittel veränderten das Leben der Menschen grundlegend. Diese Phase des Aufbruchs und der Innovation endete jedoch abrupt mit der Weltwirtschaftskrise 1929, die den Beginn einer neuen, düsteren Epoche einläutete.