Die Reichstagswahl vom November 1932: Ein entscheidender Moment der Weimarer Republik
Die Reichstagswahl 1932 am 6. November markierte einen kritischen Wendepunkt in der deutschen Geschichte. Nach der parlamentarischen Niederlage der Regierung unter Franz von Papen löste Reichspräsident Paul von Hindenburg den Reichstag auf und ordnete Neuwahlen an. Diese Wahl zum 7. Deutschen Reichstag fand in einer Zeit extremer politischer Spannungen statt.
Definition: Die Präsidialkabinette waren Regierungen in der Endphase der Weimarer Republik, die nicht mehr vom Parlament, sondern durch Notverordnungen des Reichspräsidenten regierten.
Die Wahlergebnisse zeigten ein deutlich gespaltenes politisches Spektrum. Die NSDAP blieb trotz Stimmenverlusten mit 33,1% stärkste Partei, gefolgt von der SPD mit 20,4% und der KPD mit 16,9%. Das bürgerliche Zentrum erreichte 11,9%, während die DNVP 8,3% der Stimmen erhielt. Kleinere Parteien wie die Deutsche Staatspartei 1, CSVD 1,1, BVP 3,1 und DVP 1,9 spielten nur noch eine untergeordnete Rolle.
Diese Wahl verdeutlichte das Scheitern des sogenannten "Zähmungskonzepts", mit dem konservative Kräfte gehofft hatten, die NSDAP durch Einbindung in die Regierungsverantwortung kontrollieren zu können. Die politische Polarisierung der deutschen Gesellschaft setzte sich fort, was die Handlungsfähigkeit des Parlaments weiter einschränkte.