Die politische Situation in Deutschland im Jahr 1932 war von großer Instabilität und weitreichenden Veränderungen geprägt.
Die Präsidialkabinette unter Heinrich Brüning und Franz von Papen prägten diese turbulente Zeit der Weimarer Republik. Als Reichskanzler führte Brüning von 1930 bis 1932 eine Politik der strikten Sparmaßnahmen durch, die als "Brüning Notverordnung" in die Geschichte einging. Diese Verordnungen betrafen besonders Beamte und führten zu massiven Gehaltskürzungen. Brüning, der der Zentrumspartei angehörte, versuchte durch seine deflationäre Politik die Wirtschaftskrise zu bekämpfen, verschärfte aber damit die soziale Not der Bevölkerung.
Nach Brünings Rücktritt übernahm Franz von Papen am 1. Juni 1932 das Amt des Reichskanzlers. Sein politisches Programm war von konservativen Werten geprägt und zielte auf eine Stärkung der traditionellen Eliten ab. Ein bedeutendes Ereignis seiner Amtszeit war der Preußenschlag, bei dem die preußische Staatsregierung abgesetzt wurde. Die Reichstagswahl 1932 im Juli und November zeigte die zunehmende Polarisierung der Gesellschaft, wobei die NSDAP stärkste Partei wurde. In Hamburg 1932 und anderen Großstädten kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen politischen Gruppierungen. Die Zeit der Präsidialkabinette markierte das Ende der parlamentarischen Demokratie in der Weimarer Republik und ebnete den Weg für die nationalsozialistische Machtergreifung.