Die Industrialisierung war eine der bedeutendsten Entwicklungen in der Geschichte der Menschheit, die das Leben grundlegend veränderte.
Die Industrielle Revolution begann Ende des 18. Jahrhunderts in England und erreichte Deutschland in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Diese tiefgreifende Transformation wurde durch mehrere Schlüsselfaktoren ermöglicht: Die Erfindung der Dampfmaschine, neue Produktionsmethoden in der Textilindustrie und der Ausbau des Eisenbahnnetzes. Die Industrialisierung in Deutschland setzte später ein als in England, entwickelte sich dann aber besonders dynamisch. Wichtige Industriezentren entstanden im Ruhrgebiet (Kohle und Stahl), in Sachsen (Textil) und in Berlin (Elektrotechnik).
Die Folgen der Industrialisierung waren weitreichend und zeigten sich in allen Gesellschaftsbereichen. Zu den positiven Auswirkungen gehörten technischer Fortschritt, wirtschaftliches Wachstum und die Entstehung neuer Arbeitsplätze. Die sozialen Folgen der Industrialisierung waren jedoch oft problematisch: Landflucht führte zur Entstehung überfüllter Arbeiterviertel in den Städten, die Arbeitsbedingungen waren häufig unmenschlich, und es entstand die "soziale Frage" - die Verelendung großer Teile der Arbeiterschaft. Als Reaktion darauf entwickelten sich Gewerkschaften und soziale Bewegungen. Die Industrialisierung prägte auch die Umwelt nachhaltig durch Luftverschmutzung, Wasserverschmutzung und Landschaftsveränderungen. Diese Zeit des Umbruchs schuf die Grundlagen für unsere moderne Gesellschaft, wobei die Auswirkungen der Industrialisierung auf die Gesellschaft bis heute spürbar sind.