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Kita Konzepte

8.2.2021

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20.11.2020
,,Ersatzaufgabe" anstelle des Praktikums
Melissa Lehn; AHR 11a
Kita-Konzepte
Praxislehrer: Pia Schmutzler
Fach: Sozialpädagogik
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20.11.2020 ,,Ersatzaufgabe" anstelle des Praktikums Melissa Lehn; AHR 11a Kita-Konzepte Praxislehrer: Pia Schmutzler Fach: Sozialpädagogik 1/36 Inhaltsverzeichnis Kindergartenpädagogik nach Friedriech Wilhelm Fröbel Montessori-Pädagogik. Waldorf-Pädagogik. Pädagogik von Janusz Korczak Pädagogik nach Emmi Pikler. Handlungskonzept der Psychoanalytischen Pädagogik Erlebnispädagogik. Reggio-Pädagogik. Natur- und Waldpädagogik. Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Pädagogien. 2/36 3 7 12 16 18 22 25 28 31 34 Kindergartenpädagogik nach Friedriech Wilhelm Fröbel 1. Entstehung ● ● ● KiTa-Konzepte (Seite 263-316) ● Friedrich Wilhelm Fröbel wurde streng erzogen und durfte als Kind nicht mit anderen Kindern spielen. So entwickelte er in seiner Einsamkeit ein besonderes Verhältnis zur Natur. Er absolvierte eine Landwirtschafts-und Försterlehre. 1805 begann er als Lehrer und Erzieher in der Musterschule. Eine Probier-und Experimentierschule in der die Konzepte von Johann Heinrich Pestalozzi erprobt wurden. 1816 gründete er in Thüringen die ,,Allgemeine deutsche Erziehungsanstalt". 1840 gründete er seinen ersten Kindergarten in dem er natürlichere, lebendigere und kindlichere Angebote durchführte als die von Pestalozzi. Ab 1842 fanden die ersten Kindergärtnerinnenkurse statt. 1850 gründete Fröbel die erste Ausbildungsstätte für Kindergärtnerinnen. Für Fröbel ist das Kind ein Teil der Natur und damit Teil eines Größeren (Gott/Göttliches) = Jedes Kind ist individuell und der Erwachsene muss sich mit dem Kind auf den Weg machen um seine Fähigkeiten und Begabungen zu entdecken. 2. Bild vom Menschen Kinder wollen selbst etwas tun und somit die Welt entdecken und sich weiterentwickeln. Friedrich Wilhelm Fröbel nennt sowas ,,Die Menschenerziehung": ,,Das Kind ist als ein denkendes, fühlendes und sich selbstbewusst werdendes Wesen anzusehen. Es hat die Bestimmung, das in ihm Liegende selbstbestimmt und selbstbewusst auszudrücken."...

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(Fröbel, Friedrich (1826): Die Menschenerziehung) 3/36 3. Ziele der Kindergarten-Pädagogik von Friedrich Fröbel Die Pädagogik ist von der Symbolik der Natur geprägt: Das Kind ist wie eine Pflanze, die gepflegt werden muss. Die Bezeichnung ,,Kindergarten" ist auf dieser Grundannahme entstanden. ● ● ● 4. Methodisch-didaktischer Ansatz ● ● Im Mittelpunkt der Pädagogik steht das Spiel: Das Kind erspielt sich auf anschaulicher Weise erste Einsichten in mathematisch-physikalische Zusammenhänge und logische Strukturen. Die Selbstbildung im Spiel wird durch emotionale Zuwendung und sprachliche Begleitung unterstützt. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Erziehung der Familien Grundlegende Idee des Kindergartens: Beziehungen verbessern und die erzieherischen Fähigkeiten der Eltern durch gemeinsames Spiel zu stärken Fröbel war der erste, der ein spielpädagogisches Konzept für die Kinder entwickelte und umsetzte. Spiel war für ihn die höchste Form der Kindesentwicklung und das zentrale Thema seiner Kindergartenpädagogik. ● Auch er verfolgte den ganzheitlichen Ansatz: Vereinigung und in Gleichklang bringen von Körper, Seele und Geist und damit die Wechselwirkung von Tun und Denken, Darstellen und Erkennen, Können und Wissen. Das Konzept ist fortschreitend vom Einfachen zum Komplizierten. Dementsprechend sind auch die Materialien gestaltet. Das Spiel beinhaltet verschiedene Bereiche: Beschäftigung mit Spielmaterialien, den sogenannten Spielgaben Bewegungsspiel 5. Materialien Garten-und Tierpflege Mutter-und Koselieder ● Die Spielgaben Eins und Zwei bestehen aus unteilbaren, die anderen aus teilbaren Körpern. • Die Spielgaben folgen dem Prinzip des Wiedererkennens. Die Baukästen bauen aufeinander auf: In jedem Baukasten sind Steine, die das Kind schon kennt und zusätzlich werden noch Bausteine ergänzt, die das Kind noch nicht kennt. - Weitere wichtige Elemente: Mutter-und Koselieder Die Bindung zwischen Mutter und Kind soll gefördert werden Indem Gegenstände und Begebenheiten des täglichen Lebens beschrieben werden, wird die emotionale Kommunikation, die Sprachentwicklung und das Erfassen der Umwelt unterstützt 4/36 1. Spielgabe 2. Spielgabe 3. Spielgabe 4. Spielgabe 5. Spielgabe 6. Spielgabe Spielgabe spirigent Spielgaben die aufeinander aufbauen sechs weiche umhäkelte Bälle in den Farben rot, blau, gelb, orange, grün und lila mit je- weils einer Schlaufe Die Bälle sind für das Kind gut greifbar und lassen sich z. B. aufhängen. drei feste Körper: ein Würfel, eine Kugel und eine Walze Die Kugel lässt sich aus der 1. Spielgabe wie- dererkennen, die beiden anderen Körper sind neu. ein Würfel, der aus acht kleineren Würfeln besteht Der Würfel ist erste Spielgabe, deren Körper zerteilt werden kann. Es kann etwas anderes entstehen, z. B. ein Turm gebaut werden. acht quaderförmige Holzbausteine mit vorge- gebener Kantenlänge (5 x 2,5 x 1,75 cm) bilden den gleichen Würfel wie in Spielgabe 3; auch der dazugehörige Holzkasten hat die gleiche Größe Es wird erkannt, dass andere Formen zur glei- chen Grundform zusammengesetzt werden können. 39 Bausteine, 21 Bausteine in der gleichen Größe wie in der 3. Spielgabe, die restlichen 18 sind teilbar in sechs große Dreiecke und zwölf kleine Dreiecke 36 Bausteine in drei verschiedenen Größen: 18 Bausteine (5 x 2,5 x 1,75 cm), zwölf Bausteine (2,5 x 2,5 x 1,75 cm) und sechs Bausteine (5 x 1,75 x 1,75 cm) Erinnert an die 3. Spielgabe. 5/36 6. Rolle der pädagogischen Fachkraft Im Fröbelschen Sinn ist die Erzieherin da, um die Kinder achtsam zwischen Selbstbestimmung und Führung zu begleiten. Gute Beobachtung ● 7. Verbreitung und Kritik Fröbels Aktualität zeigt sich in der Namengebung der existierenden Fröbelgesellschaften und in den Konzepten der einzelnen Einrichtungen. Heute ist bekannt, dass Spiel kein bloßer Zeitvertreib ist, sondern als professionelle Bildungsarbeit verstanden werden muss. Friedrich Fröbel betont den Stellenwert der Bindung zwischen Mutter und Kind für die Kindesentwicklung und den Kindergarten als Institution um Familien zu stärken ● Wertschätzung kindlicher Persönlichkeiten Achtsamer Umgang mit Entwicklungsschritten Begleitende, nachgehende und nicht vorschreibende und reglementierende Haltung ● 6/36 Montessori-Pädagogik 1. Entstehung ● ● ● ● Maria Montessori (1870-1952) Ab 1875 wuchs Maria Montessori in Rom auf; interessierte sich früh für Naturwissenschaft. Sie besuchte die technische Oberschule und schloss die Schule erfolgreich ab. Danach meldete sie sich zum Medizinstudium an, schloss ihr Studium 1896 ab und wurde die erste Ärztin in Italien. Sie arbeitete als Assistentärztin in der Kinderpsychatrieabteilung und betrieb nebenbei eine eigene Arztpraxis. Im Umgang mit Kindern mit Beeinträchtigungen und Verwahrlosung erkannte sie den Tätigkeitsdrang und den Eigenantrieb der Kinder und entwarf ein Förderprogramm für diese Kinder. 1909 starteten die ersten Ausbildungskurse für die Montessori-Pädagogik. 1929 wurde die Internationale Montessori-gesellschaft gegründet. 2. Bild vom Kind Aus ihrer anthropologische Haltung heraus verstand Maria das Kind als leib- geistiges Wesen. Das Kind hat ihrer Meinung nach eine eigene Individualität und strebt danach, ein freier, unabhängiger und eigenständiger Mensch zu werden. • Die Entwicklung folgt nach Marias Auffassung einem inneren Bauplan, in dem das Kind durch unterschiedliche ,,sensible Phasen" durchläuf Das Kind ist in diesen Phasen offen für seine Umgebung, hat freie Entscheidungen für die Lerninhalte und die Phasen bauen aufeinander auf. 7/36 ● ● Erste sensible Phase (0-3 Jahre) ● Zweite sensib- le Phase (3-6 Jahre) Dritte sensible Phase (6-12 Jahre) Vierte sensible Phase (12-18 Jahre) ▪ Sensibilität für Bewegung ▪ Sensibilität für Ordnung ▪ Sensibilität für Sprache ▪ Sensibilität für Bewusstseinsentwicklung ■ Sensibilität für soziales Zusammenleben ■ Sensibilität für die Vervoll- kommnung bereits gemach- ter Errungenschaften 3. Ziele der Montessori-Pädagogik ■ Sensibilität für neue soziale Beziehungen ■ Sensibilität für die Entwick- lung eines moralischen Bewusstseins ▪ Sensibilität für Abstraktionen ▪ Sensibilität für Gerechtigkeit und Menschenwürde ■ Sensibilität für soziale und gesellschaftliche Prozesse ■ Sensibilität für wissenschaft- liche Erkenntnisse ▪ Sensibilität für politische Verantwortung In dieser Phase lernt das Kleinkind auf eine unreflektierte, intuitive, dem Willen nicht unterworfene Art und Weise. Die unbewusst aufge- nommenen Eindrücke werden im Gehirn abgespeichert und sind Grundlage für weitere Entwick- lungsprozesse und -schritte. 8/36 In dieser Phase findet der Übergang von der bewussten zur unbewuss- ten Aneignung der Umwelt statt. Das Kind analysiert Erlebtes und Erfahrenes. Das Kind strebt nach Unabhängigkeit. In dieser Phase ist das Bedürfnis der Heranwachsenden nach Dazu- gehörigkeit, Akzeptanz und einem gesellschaftlich organisierten Le- ben stark. In dieser Phase ist das Leben der Heranwachsenden von Verunsiche- rungen und Umbau geprägt. Neben körperlichen Veränderungen treten auch Veränderungen im geistig-in- tellektuellen Bereich auf. Dies führt oft zu Gefühlsschwankungen Den inneren Bauplan des Kindes begleiten, unterstützen und fördern Zur Gestaltung der Beziehung zwischen Kind und Erzieher ist daher die angemessene Verbindung von Nähe und Distanz eine wichtige Grundlage. Den Kindern soll die Möglichkeit gegeben werden, sich ganz auf ihr Tun einzulassen, Zeit zu haben und in den sensiblen Phasen geachtet zu werden. Die Freiarbeit zieht sich durch alle Altersstufen und ist ein zentrales Element: Kinder entscheiden selbstständig woran sie arbeiten wollen. 4. Methodisch-didaktischer Ansatz ● ● Die vorbereitende Umgebung: Raum und Material haben Aufforderungscharakter, Möglichkeiten zum Selbsttätigsein und unterstützen die freie Wahl Die freie Wahl: Eigene Interessen, Bedürfnisse und Stärken können entwickelt und ausgelebt werden. ● Die Stille: Die Kinder erlernen ihre Aufmerksamkeit auf eine Tätigkeit zu richten. Die Stille nach Montessori hat nichts mit der Ruhe zu tun, die oftmals erforderlich ist, sondern mit dem Finden der inneren Mitte. Die Wiederholung: Wiederholungen der Übungen entspricht dem Streben aus eigenem Antrieb von innen heraus nach Vollkommenheit. Das Kind erfährt innere Stärken und Unabhängigkeit. Es geht aus einer konzentrierten Arbeit zufrieden heraus und kann sich neuen Lerninhalten zuwenden. 5. Materialien Zur Unterstützung der pädagogischen Arbeit gibt es Materialien, die in fünf Bereiche unterteilt sind: Material zu Übungen des täglichen Lebens Sinnesmaterial Sprachmaterial Mathematisches Material Kosmisches Material 9/36 BC 1 2 3 23 99 Übungen des täglichen Lebens unterstützen die Kinder dabei, alltägliche Handlungsabläufe und Handgriffe zunehmend zu erlernen. Mit steigender Sicherheit in den Handlungsabläufen erfährt das Kind schrittweise Unabhängigkeit vom Erwachsenen. Die Übun- gen des alltäglichen Lebens zielen hauptsächlich auf die sensible Phase der ›Bewegung ab. Die Koordination der Bewegungen ist Voraussetzung für Kon- zentration und seelisches Gleichgewicht. Sinnesmaterialien. unterstützen den Prozess, die unterschiedlichen Sinneseindrücke, die ein Kind noch isoliert nebeneinanderstehend wahrnimmt, zu verknüpfen. Die Sinnes- materialien fordern das Kind auf, Vergleiche, Paarungen und Abstufungen vorzunehmen und somit zu ordnen. Die innere und äußere Ordnung ist für die sinnvolle Verknüpfung von Erfahrungen und Eindrücken und für die weitere Entwicklung des Kindes von großer Bedeutung. Sprachmaterialien unterstützen die Sprachentwicklung und die Ausdifferenzierung der Sprache. Materialien, wie z. B. die Sandpapierbuchstaben, unterstützen das Erlernen von Lesen und Schreiben der Muttersprache. Sprache entwickelt sich vor allem im Austausch in der Gruppe. Aus diesem Grund sind Absprachen und Gesprä- che im gemeinsamen Gruppenleben von großer Wichtigkeit. In Montessori- Einrichtungen spielen die Erzählrunden eine wichtige Rolle. Mathematische Materialien unterstützen das Bedürfnis des Kindes nach Abzählen und Aufteilen. Durch das Erlernen der korrekten Bezeichnung des Material und die der anschließen- de Zuordnung zu entsprechenden Symbolen entwickelt das Kind ein Verständ- nis für ,,viel" oder ,,wenig". Danach erfolgt die Verbindung von Material, Sym- bol und Wort. Die konkrete Vorstellung von der Bedeutung der Zahlen wird den Kindern z. B. dadurch ermöglicht, dass sie 10, 100 oder 1000 Perlen in den Händen halten können oder an der ausgelegten Tausender-Zahlenkette den Raum entlanggehen. Kosmische Materialien unterstützen die Kinder dabei, eine Vorstellung des Zusammenspiels von >Na- tur und Mensch zu entwickeln. Die Vermittlung von Achtung gegenüber der Natur, dem Menschen und deren geschaffene Kultur ist Bestandteil der Mon- tessori-Pädagogik. Montessori war dabei wichtig, dass nicht nur Teilaspekte erkannt werden, sondern das Erkennen von Zusammenhängen und dem Zu- sammenspiel von Kräften. 10/36 6. Rolle der pädagogischen Fachkraft ● ● Die Rolle zeichnet sich durch Zurückhaltung aus: Das Kind soll eine anregungsreiche Umgebung vorfinden Es soll Zeit und Raum haben, sich auszuprobieren und sich frei zu entwickeln ● Die Fachkräfte beobachten einfühlsam um genau zu erkennen, an welchem Entwicklungsstand das Kind zurzeit ist Das Kind steht im Mittelpunkt Die pädagogische Fachkraft begleitet geduldig und hat Achtung vor der Persönlichkeit des Kindes 7. Verbreitung und Kritik Derzeit arbeiten in Deutschland über 1000 sozialpädagogische Einrichtungen nach der Montessori-Pädagogik. Die Pädagogik steht oftmals wegen Marias ,,verschulten“ Art in der Kritik. Es wird diskutiert, dass Maria Montessori nicht zugelassen hat, mit den didaktischen Materialien zu spielen. Ein weiterer Kritikpunkt: Maria betrachtete die Fantasie als unzureichende Wirklichkeitserfahrung. Kritiker aus den USA bemängeln, dass die Individualität der Kinder ohne Berücksichtigung ihrer sozialen Beziehungen gefördert wird. Besonders in Schulen befürchten die Eltern manchmal, dass ihre Kinder bei der freien Wahl, woran sie arbeiten wollen nicht genug lernen und so in den weiterführenden Regelschulen nicht zurechtkommen. 11/36 Waldorf-Pädagogik 1. Entstehung Rudolf Steiner (1861-1925) Nach seinem Abitur studierte er Mathematik, Physik und Naturgeschichte an der Technischen Hochschule. Nebenbei beschäftigte er sich mit Philosophie und Literatur. • 1912 verließ er die theosophische Gesellschafft und gründete die Anthroposophische Gesellschaft. Rudolf Steiner entwickelte einen organischen Baustil, den er 1913 für das erste Goetheanum umsetzte. 1919 gründete Steiner die erste Waldorf-Schule in Stuttgart. Bis zu seinem Tod hatte er die Leitung dieser Schule. ● Der erste Waldorf-Kindergarten eröffnete im Jahr 1926 auf Betreiben der Kindergärtnerin Elisabeth von Grunelius (1895-1989). 2. Bild vom Kind ● Anthroposophische Annahme: Der Mensch besteht aus drei Teilen (Seele, Körper, Geist) Die pädagogische Arbeit orientiert sich an dieser Dreiheit, an den vier Wesensgliedern und an den Entwicklungsstadien des Menschen Auseinandersetzung mit dem Gedanken an Reinkarnation (Vorstellung, dass die Seele sich nach dem Tod in einem anderen Wesen manifiziert) und Karma (jede Tat hat eine Folge, ggf. auch im nächsten Leben) Die Entwicklung eines Kindes wird bis zum 21. Lebensjahr in drei Jahrsiebte eingeteilt Erstes Jahrsiebt 0-7 Jahre Zweites Jahrsiebt 7-14 Jahre Drittes Jahrsiebt 14-21 Jahre Umwelt spielt eine große Rolle und formt das Kind. Es entwickelt sich durch Nachahmung der Vorbilder und lernt durch Erfahrungen Nachfolge und Autorität stehen im Mittelpunkt. Das Kind sieht die Welt als schön und lernt durch Empfindungen Kind erreicht die Geschlechtsreife, sieht die Welt als wahr an und lernt durch sein gebildetes Urteil 12/36 Die vier Wesensglieder ● Physischer Leib Äther- oder Lebensleib - Astral- oder Empfindungsleib 3. Ziele der Waldorf-Pädagogik Ich -kann gesehen, gemessen, gewogen und angefasst werden -ist aus der Substanz der mineralischen Welt und unterliegt den Naturgesetzen -wenn er nicht mehr durch die Lebenskräfte zusammengehalten wird, zerfällt er nach dem Tod -Form-oder Kraftleib, der den physischen Leib belebt -steuert und hält alle Lebensfunktionen aufrecht -diesen Leib hat der Mensch mit der Pflanzenwelt gemeinsam -Träger von allen Empfindungen -Wesensglied, das der Mensch mit den Tieren gemeinsam hat -geistiger, unsterblicher Wesenskern, der in den verschiedenen Interaktionen bestehen bleibt und sich weiterentwickelt -ermöglicht dem Menschen als bewusste Wesen in sein Schicksal gestaltend einzugreifen -indem er zu sich ICH sagt, unterscheidet er sich von den Welten, aus denen die anderen Hüllen entnommen sind Die gleichberechtigte Förderung von Fühlen und Denken und Wollen wird in der Waldorf-Pädagogik durch das Angebot von handwerklichen Kursen unterstützt. Die Bildung des ganzen Menschen steht im Mittelpunkt Ziele sind die Stärkung der Fantasie- und Initiativkraft der ganzheitlichen Gesundheit des Bewusstseins der eigenen Lebensideale des Verantwortungsbewusstseins für sich und andere der sozialen Kompetenz der freien Urteilsfähigkeit der Weltoffenheit des Interesses an den Fragen und Nöten der Zeit der Team- und Kooperationsfähigkeit 13/36 4. Methodisch-didaktischer Ansatz ● Nachahmung Kinder lernen nicht durch Belehrung, sondern am Vorbild anderer. Zum nachahmenden lernen gehören Erwachsene, die den Kindern achtsame Vorbilder sind. ● ● Bei alltäglichen Verrichtungen können die Kinder mithelfen. Dabei sammeln sie individuelle Eindrücke und Erfahrungen die bei jedem Kind unterschiedlich verarbeitet werden Rhythmus und Wiederholungen Einteilung in Tages-, Wochen- und Jahresabläufe rhythmisiert die pädagogische Arbeit in den Einrichtungen. ● Wiedererkennende Rhythmen bilden den tragenden Rahmen für freies Spiel. Gliederung der Woche: an bestimmten Tagen spezielle Angebote. Die Jahresstruktur ergibt sich aus dem Kreislauf der Natur und den bestimmten Festen. ● Künstlerisch-musische Erziehung Kunst: heilsamer und bildender Einfluss 5. Materialien Steiner hat die Kunstform Eurhythmie entwickelt: Ausdruck der rhythmischen Gestaltungskraft der Sprache und des Tones durch klare Schrittfolgen und ausdrucksvollen Bewegungen und Gestik der Arme und Hände. Gestärkt wird diese Ausdrucksform mit farbigen, fließenden Gewändern Weitere künstlerische Angebote: Aquarellieren, Kneten mit Ton und musizieren mit der Kinderharfe. ● Räume und Materialien sollen so gestaltet werden, dass das Kind in seiner Entwicklung unterstützt wird. Raumordnung und -gestaltung sind in Waldorf-Einrichtungen nach klaren Maßstaben gerichtet. Spiel Im freien ungezwungenen Spiel kann das Kind seine Fantasie entwickeln. Spielmaterialien sollten möglichst funktionsfrei bzw. einfach gestalten sein. Bei der Raumgestaltung wird darauf geachtet, dass das Kind die Eindrücke, die es aus der Natur erfährt, im Raum wiederfindet. Das Spiel- und Lernmaterial ist aus Naturmaterialien und zumeist frei von vorgegebenen Funktionen. In den Kindergärten sind Holzkochlöffel und Rührschüssel dem elektrischen Handrührgerät vorzuziehen. Medienpädagogik spielt eher in den Schulen als in den Kindergärten eine Rolle. Es wird davon ausgegangen, dass der frühzeitige Kompetenzerwerb auf anderen Gebieten dazu beiträgt, im späteren Alter mit Medien angemessen umgehen zu können. 14/36 6. Rolle der pädagogischen Fachkraft Erzieherinnen sind in erster Linie Vorbild und Gestalter. Das Kind in Ehrfurcht aufnehmen, in Liebe erziehen und in die Freiheit entlassen. Die Pädagogin sollte sich ihre Vorbildfunktion bewusst sein und ihr eigenes Handeln reflektieren und gegebenenfalls verändern können. Aktivitäten und Handlungen sind genau zu planen, da davon ausgegangen wird das die Kinder die Handlungen nachahmen. Verbreitung und Kritik Zurzeit gibt es über 200 Waldorf-Schulen und mehr als 500 Waldorf- Kindertagesstätten in Deutschland. Jede Einrichtung entwickelt ihre eigene Konzeption. Somit entwickelt sich eine individuelle Profilierung und Vielfältigkeit innerhalb der weltweiten Waldorf- Bewegung Die Kritik an der Pädagogik von Rudolf Steiner ist vielfältig. Insbesondere wird bemängelt, dass die Erkenntnisse nicht auf wissenschaftlicher Forschung beruhen, sondern durch eine Form von ,,Hellsicht" erworben wurden seien. 15/36 Pädagogik von Janusz Korczak 1. Entstehung ● ● Unter dem Namen Janusz Korczak schrieb er ein Drama, mit dem er 1899 einen literarischen Wettbewerb gewann und behielt diesen Namen zeitlebens bei. Nach seinem Studium arbeitete er als Arzt in einer Kinderklinik. ● ● ● ● ● 2. Bild vom Kind Henryk Goldszmit (1878-1942) Von 1898 bis 1904 studierte er Medizin. ● ● 1912 eröffnete er ein Waisenhaus, das er 30 Jahre lang leitete. 1926 gründete Janusz die erste Kinderzeitung und erprobte demokratisches Leben mit Kindern. Zusätzlich arbeitete er zu seiner Tätigkeit als Direktor von zwei Waisenhäusern auch als Dozent für Sonderpädagogik und als Gutachter am Jugendgericht. 1940 musste Janusz mit den Waisenkindern ins Warschauer Getto übersiedeln, von dem aus er und seine Mitarbeiter gemeinsam mit über 200 Kindern im Jahr 1942 nach Treblinka ins Konzentrationslager deportiert wurden. ● ● Kinder sind vollwertige Menschen. Das Recht auf den eigenen Tod: das Kind darf sich selbst entfalten und eigene Erfahrungen sammeln, ohne dass die Angst/ Sorge der Eltern es daran hindert. Das Recht auf den heutigen Tag: das Kind darf im Hier und jetzt Leben und darf eine eigene Sichtweise auf das Leben haben Kinder unterscheiden sich von Erwachsenen, aber sie sind gleichberechtigt. Ein kompetentes Wesen, ein eigenständiges Individuum Es darf so sein wie es ist und muss keinen bestimmten Vorstellungen entsprechen. Darf Geheimnisse und Träume haben. Hat ein Recht auf Zeit und Raum, auf Erfahrungen in Gesellschaft, auf Rückzug, auf alle Gefühle, auf Mitsprache und auf achtsame Eltern. 3. Ziele der Pädagogik von Janusz Korczak Höchstmaß an Selbstverantwortung und Selbstständigkeit Das sollten sie durch aktive Beteiligung erreichen Im Waisenhaus hatten alle Kinder ihre Aufgaben 16/36 4. Methodisch-didaktischer Ansatz ● ● ● ● ● Instrumente wie Kinderparlament, Kameradschaftsgericht, Kinderzeitung und Anschlagetafel Die kindliche Selbstständigkeit, Selbstverantwortung und das Rechtsbewusstsein der Kinder werden gefördert Kinderparlament: Die Kinder wählten aus ihren eigenen Reihen dieses Gremium, das die Gesetze für das Heim beschloss. 5. Materialien ● Kameradschaftsgericht: Die Kinder hielten über sich selbst Gericht. Der Richter wurde von den Kindern aus ihren eigenen Reihen gewählt. ● Kinderzeitung: An der Zeitung arbeiteten neben Korczak auch ausschließlich Kinder und Jugendliche mit. Eine Wöchentliche Beilage einer jüdischen Tageszeitung. Anschlagetafel: Erzieher konnten Informationen an die Kinder weiterleiten. Die Kinder lernten, sich Informationen selbstständig zu holen und konnten auch dort ihre Bedürfnisse anbringen. 6. Rolle der pädagogischen Fachkraft Kein sich geschlossenes, vordefiniertes, pädagogisches Konzept mit zugeordneter Ausstattung. Demzufolge gibt es keine speziellen Materialien. Erzieherinnen sollen 7. Verbreitung und Kritik das Kind liebend wahrnehmen die Rechte des Kindes achten für ein partnerschaftliches Miteinander sorgen gemeinsam mit den Kindern klare Strukturen schaffen authentisch, selbstkritisch und offen für Veränderung sein Die Pädagogik von Janusz Korczak ist in vielen Konzepten anzutreten. Achtsamkeit und Freiheit sind pädagogische Grundprinzipien, die in den sozialpädagogischen Einrichtungen die täglichen Bildungs- und Erziehungsarbeit begleiten Der Pädagogik von Korczak wird vorgeworfen, dass sie weltfremd sei und nicht auf das ,,harte" Leben vorbereite. 17/36 Pädagogik nach Emmi Pikler 1. Entstehung ● ● ● ● ● ● ● Geboren in Wien im Jahr 1902. 1908 zog sie nach Budapest. Emmi wollte Kinderärztin werden, also zog sie wieder nach Wien. Bei ihrem ersten Kind beschloss sie sich mit ihrem Mann zusammen dazu, dem Kind in der Entwicklung freie Bewegungen zu ermöglichen. Durch ihre Beobachtungen erkannte Emmi, dass Kinder nicht zum Spiel und zur Bewegung angehalten werden müssen. Es kommt nur auf den richtigen Umgang und die richtige Gestaltung der Umgebung an. 2. Bild vom Kind ● Mit ihrer Familie ging sie wieder nach Budapest zurück und erhielt 1935 die Anerkennung zur Kinderärztin. ● Kinder sind von Natur aus friedlich an ihrer Umwelt interessiert. Das Handeln des Kindes wird dadurch beeinflusst, ob es schon bei der Geburt als Mensch angesehen wird, der empfindsam und verständig ist oder ob in ihm ein unfertiger Mensch gesehen wird, den es noch fertigzustellen gilt. Kinder sind kompetente Wesen, die ihre Umwelt wahrnehmen. Windeln und waschen sind pädagogische Anteile, die mit Berührungen einhergehen. Emmi sieht dies als „Fundament" von Beziehungen. Aus Kommunikation kann Bindung entstehen. ● 1940 veröffentlichte sie das erste Buch für Eltern. Nach dem zweiten Weltkrieg bekam Emmi zwei weitere Kinder und eröffnete 1946 in Budapest ein Säuglingsheim, das sie bis zu ihrer Pensionierung 1979 leitete. 1984 verstarb Emmi in Budapest In einer sicheren und stabilen Beziehung zu Erwachsenen kann das Kind alle Bewegungsarten von allein entwickeln. Entscheidend für eine gute Entwicklung des Kindes ist eine Umgebung, die dem Alter und dem Entwicklungsstand des Kindes angepasst ist 18/36 3. Ziele der Pädagogik von Emmi Pikler ● ● ● ● Eine gesunde Entwicklung ermöglichen Im Umgang mit den Kindern nichts beschleunigen, sondern sich und dem Kind Raum und Zeit lassen, damit Beziehungen und Bindungen im Dialog aufgebaut werden können. Die Qualität der Berührungen und des gesamten Umgangs mit dem Kind spielt eine große Rolle um dem Kind Sicherheit und Geborgenheit zu geben. Eltern spielen eine wichtige Rolle. Eltern werden in die Entwicklungsprozesse der Kinder in den Kindertagesstätten mit eibezogen, indem Emmi Pikler durch Gespräche und gemeinsame Beobachtungen beispielsweise zeigte, wie die Eltern Pflegesituationen so vorbereiten können, um sich dann im Prozess ganz dem Kind widmen können. 4. Methodisch-didaktischer Ansatz Grundprinzipien der Pädagogik von Emmi sind die aktive Bewegungsentwicklung und das eigenständige Spiel. Um die Bewegungsmotivation und -lust aufrechtzuerhalten, gibt es äußere Bedingungen, die vorhanden sein sollten: Bequeme Kleidung, welche die Kinder nicht einschränkt. Raum für die Kinder in dem sie sich bewegen können. Spielmaterial und Klettergeräte: Die Spielsachen liegen fei auf dem Boden und animieren zur Bewegung. Auch im Garten finden die Kinder Flächen, Unterlagen und Klettergeräte, die sie zur Bewegung einladen. - 19/36 5. Materialien ● ● Spielmaterial soll nicht auf bestimmte Funktionen festgelegt sein, sondern freies Experimentieren erlauben. Weitere Ausstattungsmaterialien sind das Essbänkchen, das Podest und die Rampe, der Wickelaufsatz und das Pikler-Labyrinth, ein Krabbel- und Klettertunnel. • Als ,,Offene Materialien" werden in der Pikler-Pädagogik Materialien bezeichnet, die ohne verdeckte didaktische Absichten vorhanden sind. Bei der Ausstattung sind Einfallsreichtum und Vorstellungskraft seitens der Erwachsenen gefragt. • Die Spielsachen müssen dem Alter und dem Entwicklungsstand des Kindes entsprechen. Erfahrungen, die das Kind in der Bewegung macht, kann es auf andere Lebenssituationen übertragen. ● Was das Kind von sich aus tut, tut es zur richtigen Zeit. Hier kommt das Spielgitter zum Einsatz. Das Kind kann ungestört in seinem Raum zu seiner Zeit experimentieren und sich selbstbestimmt daran hochziehen und eigene Möglichkeiten erfahren. Spiel- und Bewegungsgeräte nach Emmi Pickler 20/36 6. Rolle der pädagogischen Fachkraft ● ● Der Erzieher muss in der Lage sein, die Signale des Kleinkindes wahrzunehmen und angemessen zu deuten. Die Erzieher brauchen für die ,,Dialogfähigkeit“ und das ,,Begleiten der Handlungen und der Sprache" ein sicheres Wissen über die menschliche Kommunikation. ● Außerdem brauchen sie gestalterische Fähigkeiten und müssen sich in ihrem pädagogischen Handeln überprüfen können. Um Kommunikation und Bedürfnisse des Kindes verstehen zu können, sind Dokumentation und Beobachtung eine wichtige Grundlage dafür. 7. Verbreitung und Kritik Immer mehr Krippen arbeiten angelehnt oder nach der Pädagogik von Emmi Pikler Es wird befürchtet, dass die freie Entwicklung und Autonomie der Kinder es ihnen später erschwert, sich anzupassen. 21/36 Handlungskonzept der Psychoanalytischen Pädagogik 1. Entstehung ● ● ● ● ● Anfänge der Pädagogik um 1900. Sandor Ferenczi hielt 1908 den ersten öffentlichen Vortrag mit dem Titel: ,,Psychoanalyse und Pädagogik" ● Bruno Bettelheim, Anna Freud, Nelly Wolffheim und Hans Zulliger gehörten zu den Ersten, die die Psychoanalytische Pädagogik. Nach dem ersten Weltkrieg konnte sich die Pädagogik frei entfalten und wurde zu einem wichtigen Zweig der Psychoanalyse. Das endete allerdings mit dem Nationalsozialismus. Ein erneutes Interesse an dieser Pädagogik zeigte in den 1960er und 1980er Jahren. Die Psychoanalytische Pädagogik hat inzwischen Einzug in den universitären Bereich gefunden und ist dort verankert. Nelly Wolffheim eröffnete 1914 nach ihrer Ausbildung zur Kindergärtnerin am ,,Pestalozi-Fröbel-Haus" einen Privatkindergarten. Sie führte den mit der Fröbel-Pädagogik. Als sie in psychoanalytischer Behandlung war, machte sie mit der Psychoanalyse gute Erfahrungen und beschloss ihren Kindergarten auf die Psychoanalytische Pädagogik umzustellen. Aus gesundheitlichen Gründen löste Nelly diesen Kindergarten 1930 auf. 2. Bild vom Kind 2013 gab es in Deutschland nur zwei Kindergärten mit dieser Pädagogik. Kita ,,Purzelbaum" in München und Kita „Kinderspiel" in Potsdam. Es gibt pädagogische Handlungskonzepte die durch die Psychoanalytische Pädagogik ergänzt werden können. Zum Beispiel den Situationsansatz, der die Selbstbildung, die Partizipation und die dialogische Beziehung als zentrale Elemente beinhaltet. Das Kind ist ein handelndes Objekt, das sich aus der Abhängigkeit zum Erwachsenen loslöst. Das Kind wird nicht gestaltet, sondern gestaltet sich selbst. Für das Neugeborene ist die Welt neu und es muss seine Umgebung wahrnehmen. Das Kind muss bei jedem Wahrnehmungs- und Erfahrungsprozess kreativ tätig sein. Es ist Forscher und Gestalter zugleich. 22/36 3. Ziele der psychoanalytischen Pädagogik ● ● ● ● 4. Methodisch-didaktischer Ansatz Das Ziel der Pädagogik ist eine langfristige Entwicklung des Kindes und deren psychischer Gestaltung. Ein wert- und hierarchiefreies Verhältnis zwischen Erzieher und Kind ist die Grundlage der psychoanalytischen Pädagogik. Neben der Orientierung an den geistigen Zuständen und Bedürfnisse der Kinder und verlässlicher Interaktion ist die Abstinenz (Enthaltsamkeit) eine Grundhaltung des pädagogischen Handelns. Für eine positive Entwicklung ist die emotionale Präsens des Erziehers unerlässlich. ● Das Kind soll in einer Atmosphäre von Sicherheit und Zuverlässigkeit eine emphatische und kontinuierliche Beziehungserfahrung machen, die geprägt ist von emotionaler Wärme, Achtung und Geborgenheit. ● • Eine Inszenierung (Gestaltung) und Übertragung von Vorerfahrungen des Kindes sind eine wichtige Basis für das Entwicklungsbündnis. Erzieher müssen emotional präsent sein und den Kindern verlässliche Konstanz zur Verfügung stellen. Konstanz bildet die Grundbedingung für die Entwicklung und Gestaltung von Beziehung Szenisches Verständnis meint die Situationen zwischen Kind und Interaktionspartner, die über verbale Kommunikation hinausgehen. Die Aufgabe des Erziehers ist es, über das Szenische Verstehen die innerpsychischen Anteile des Kindes wahrzunehmen und so umzuwandeln, dass das Kind neue positive Erfahrungen machen kann. Das Arbeitsbündnis ist meistens schon durch die Bedingungen vorformuliert. Dieses Arbeitsbündnis soll zu einem förderlichen und gesunden Entwicklungsbündnis gemacht werden. Dafür braucht man eine haltende, schützende und vertrauensvolle Umgebung. 5. Materialien In der Psychoanalytischen Pädagogik gibt es kein spezielles Material. Die Kinder haben eine anregungsreiche Umgebung und Materialien, die ihre Sinne ansprechen. 23/36 6. Rolle der pädagogischen Fachkraft ● Die Erzieher haben die Rolle des Beobachtens, der Reflektion, des Begleitens und des gebens von Impulsen • Das bedeutet, dass unverarbeitete in den aktuellen Auseinanderprozess mit eingebracht werden. Übertragungen und Gegenübertragungen finden oft unbewusst statt. ● Sie müssen die Entwicklungspsychologischen Grundlagen, die Bindungstheorien und die Aspekte der Übertragung und der Gegenübertragung kennen. 7. Verbreitung und Kritik ● Die Psychoanalytische Pädagogik ist in Deutschland eher wenig verbreitet. Dennoch gibt es Anteile der Pädagogik in einzelnen sozialpädagogischen Einrichtungen. Die Pädagogik wird bemängelt, dass sie aufgrund ihrer Entstehung sich nicht in erster Linie mit Erziehung beschäftigt. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass der Erzieher in dem Konzept der Pädagogik eine gewisse Distanz haben muss, um eine passive, nicht wertende Handlung einnehmen zu können. Im professionellen Handeln von Erziehern sei aber emotionale Nähe die Grundvoraussetzung. Die Pädagogik stellt das Individuum in den Mittelpunkt. Es wird kritisiert, dass dabei Gruppeneinflüsse unzureichend berücksichtigt werden. 24/36 Erlebnispädagogik 1. Entstehung ● Jean-Jacques Rousseau gilt als Vorentdecker der Erlebnispädagogik. Rousseau beschreibt in seinem Buch eine Erziehung, in der Kinder lernen, dass ihr Tun logische positive oder auch negative Konsequenzen haben kann. Nach der Aussage in seinem Buch, meint er, dass das Lernen sich nicht so stark am Erzieher orientiert, sondern eher an den Erfahrungen, die der Mensch im Umgang mit Dingen aus der Natur macht. Erlebnis und Unmittelbarkeit gehören zur Grundlage der Erlebnispädagogik. Kurt Hahn, ein weiterer Vertreter der Erlebnispädagogik, war 1920 Mitgründer der Schule Schloss Salem und leitete diese bis 1933. Er gründete eine weitere Schule, in der für 16- bis 20-jährige Schüler vierwöchige Erlebniskurse angeboten wurden. ● Nach 1945 wurde die Erlebnispädagogik wegen dem Nationalsozialismus in den Erziehungswissenschaften nur am Rande wahrgenommen. Über verschiedene Wege kommt die Erlebnispädagogik wieder langsam ans Licht. Zum Beispiel über die Verbandsarbeit der Rettungsdienste und aktuell über verschiedene Erlebnisangebote. 2. Bild vom Kind bzw. Jugendlichen ● Ein Wesen, welches mit Kopf, Herz und Hand lernen. Intensive Erlebnisse kann der Mensch als Naturwesen in der Natur erfahren. Jugendliche und Kinder haben ein natürliches Bedürfnis nach Spiel, Bewegung und Spannung. 25/36 3. Ziel der Erlebnispädagogik ● Leben erleben Durchsetzungsvermögen entwickeln Selbstvertrauen entwickeln Eigene Grenzen kennenlernen Wahrnehmungsfähigkeit auf allen Ebenen schulen Persönlichkeit entwickeln Teamgeist und Kooperationsfähigkeit entwickeln Eigeninitiative entwickeln Bestimmte Merkmale sind typisch für die moderne Entwicklungspädagogik: Handlungsorientierung und Ganzheitlichkeit Lernen in Situationen mit Ernstcharakter ● Gruppenorientierung Erlebnischarakter Freiwilligkeit Pädagogisches Arrangement 4. Methodisch-didaktischer Ansatz Werner Michl beschreibt 2009 in seinem Buch die E-Kette. Die Verknüpfung von Erleben und herstellen: Erlebnisse werden durch Emotionen zu Erlebnissen Erlebnisse werden Erfahrungen Ein Erlebnis ist nicht etwas Alltägliches, sondern ein besonderes Ereignis. In der Erlebnispädagogik gibt es drei Phasen: Anfangsphase: Der Trainer gibt eine technische Einweisung, die klar und für alle verständlich ist. Die Regeln für den Umgang miteinander werden festgelegt. Hauptphase: Der Trainer hält sich zurück und beobachtet während der Durchführung. Abschlussphase: Die Aktion wird beendet und die Ergebnisse werden zusammengetragen. Jeder hat die Möglichkeit sein Feedback zu der Aktion zu geben. ● Einzel-, Partner- und Gruppenarbeiten sind Interaktionsformen. Erfahrungen werden durch Reflektion zu Erkenntnissen 26/36 5. Materialien ● 6. Rolle der pädagogischen Fachkraft ■ Das Material wird je nach Angebot festgelegt. Die Gruppengröße, der Handlungsraum und das Ziel des Angebotes spielen eine große Rolle. Gestaltung der Erlebnisse, Einführung, Beobachtung und Begleitung in den Reflexionsprozessen • Erlebnispädagogen sind in der Lage, sich mit den Aspekten Sicherheit für Mensch und Natur auseinanderzusetzen und dementsprechend zu handeln. Erlebnispädagogen sollten Kompetenzen in den Bereichen der Technisch- instrumentellen Kompetenz, der Sozialpädagogischen Kompetenz und der Persönlichkeit haben. ● Technisch-instrumentelle Kompetenz ▪ Sicherheitstechniken ▪ Organisationskompetenz ■ Verhalten in der Natur ▪ Anleitungstechniken L Gruppenleitungsverhal- Problemlösungsfähigkeit ten 7. Verbreitung und Kritik ● Sozialpädagogische Kompetenz · Fähigkeit zu motivieren und zu interessieren Körperliche Fitness Ausgewogene Selbsteinschätzung ■ ▪ Charakterstärke und entsprechendes Verhalten Persönlichkeit ▪ Flexibler Führungsstil 27/36 ■ ■ Selbstbewusstsein Entscheidungsvermögen Einfühlungsvermögen ■ Kreatives Problemlösen Urteilsfähigkeit auf der Basis von Erfahrung ▪ Analytisches Problemlösen Die Erlebnispädagogik wird zunehmend in Schulen, Arbeitsbezügen oder auch in therapeutischen Settings angewandt Die Kritik umfasst im Wesentlichen drei Punkte: Kurzzeitpädagogische Maßnahmen hätten keinen Effekt im Alltag Erlebnispädagogik habe Ähnlichkeit mit Elementen einer militärischen Ausbildung und sei deshalb unangemessen. Erlebnispädagogik gefährde die Natur. Reggio-Pädagogik 1. Entstehung In der Stadt Reggio Emilia kam es schon zwischen 1919 und 1929 zur Gründung verschiedener Kindergärten mit kirchlicher Trägerschaft. ● Die eigentliche Reggio-Pädagogik entstand erst 1962. Loris Malaguzzi war ab 1950 in der psychologisch-pädagogischen Beratungsstelle und übernahm 1963 die Leitung der Einrichtungen für Kinder von null bis sechs Jahren. ● ● ● ● Seine pädagogischen Gedanken und Ansätze setzte er dort um. 1990 wurde die Reggio-Pädagogik vor einem großen Publikum vorgestellt. Ein Jahr später wurden die Kindergärten mit dieser Pädagogik als beste vorschulische Institutionen der Welt ausgezeichnet. ● Die Reggio-Pädagogik gilt als Erziehungsphilosophie. Es geht nicht darum, es den Kindern schön zu machen, sondern um die Umsetzung der Grundannahme, dass sich das Kind aktiv die Welt erschließt. 2. Bild vom Kind Das Kind ist der Konstrukteur seiner Entwicklung. Es ist ein Forscher, der seine Umwelt durch Experimentieren, Lernen an Versuch und Irrtum und in der Auseinandersetzung mit anderen verstehen und erfahren will. Kein Kind ist einfach einzuordnen, sondern durch hundert Sprachen zeigt sich das Wesen des Kindes. 28/36 3. Ziele der Reggio-Pädagogik Lernfreude Aufbau der eigenen Identität Entfaltung der eigenen Persönlichkeit mit den individuellen Fähigkeiten und Begabungen ● Entwicklung von Verantwortungsbewusstsein und Sozialkompetenz Die Kinder sollen sich ein Bild davon machen können, wie Wissen entsteht und wie es genutzt werden kann. Autonomie und Solidarität, Kritikfähigkeit, Urteilskraft, Kooperation und soziales Verhalten sollen in der Auseinandersetzung mit anderen in einer Gruppe erworben werden. ● ● ● ● 4. Methodisch-didaktischer Ansatz ● Außerdem wird die Gleichberechtigung zwischen Jungen und Mädchen und zwischen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gefördert. ● Auf die Freiheit und Individualität wird sowohl bei den Kindern als auch bei den Erwachsenen geachtet. Ein Wir-Gefühl soll zwischen den Kindern und den Erwachsenen entstehen. Die Projektarbeit spielt eine zentrale Rolle. Die Projekte sind keine Sonderveranstaltungen, sondern gehören zum Alltag dazu. Sie entstehen aus verschiedenen Anlässe, zum Beispiel durch Beobachtungen oder Gespräche. Es vereinen sich unterschiedliche Formen der Aktivität, wie zum Beispiel sinnliche Wahrnehmung, Deuten von Beobachtungen, nachdenken über Wirkungszusammenhänge oder auch Aktivieren von Emotionen. Neben den Projekten gibt es aber noch andere Aktivitäten wie Spielhandlungen und Gemeinschaftshandlungen, in denen sich die Kinder entfalten und weiter entwickeln können. 29/36 5. Materialien ● ● Die Piazza ist typisch für die Reggio-Einrichtungen. Ein Raum der als Begegnungsstätte und als Ausstellungsraum dient. Von da gehen alle anderen Räume ab. ● Der Raum als dritter Erzieher: Verschafft eine Atmosphäre des Wohlbefindens, der Geborgenheit und Herausforderung • Spiegel und Zerrspiegel, Schattentheater, Projektoren und unterschiedliche Lichtquellen sollen dazu anregen, dass die Kinder sich selbst beobachten und bei Bedarf in eine andere Rolle springen können. • Bei der Atelierarbeit stehen den Kindern vielfältige Materialien zur Verfügung die sie für ihre Projekte nutzen können. Die sogenannten ,,sprechenden Wände" dienen der Kommunikation und sind mit Bildern, Kommentaren und Berichten bestückt. ● Der Raum ist nicht auf die Einrichtung beschränkt, sondern beinhaltet die Umgebung im Allgemeinen. 6. Rolle der pädagogischen Fachkraft Wegbeleiter Forscherin, die gemeinsam mit den Kindern lernt Zeugin der Kindlichen Entwicklung Aktiv die Erziehungspartnerschaft mit Eltern eingehen, die als Experten von den Kindern gesehen werden Erzieherinnen geben Vertrauen, Freiheit und Zeit. 7. Verbreitung und Kritik In Deutschland ist die Reggio-Pädagogik noch eher vertreten. Anteile wie die Projekt- und Atelierarbeit werden noch häufig in Kindergärten eingesetzt. Der Verein Dialog Reggio e. V. unterstützt seit 1995 die Verbreitung der Reggio- Pädagogik und bietet Qualifizierungen in diesem Bereich an. Die Reggio-Pädagogik sei mehr Erziehungsphilosophie als Handlungskonzept. 30/36 Natur- und Waldpädagogik 1. Entstehung ● ● Ella Flatau gründete in Dänemark in den 1950er Jahren den ersten Waldkindergarten. 1968 wurde der erste Waldkindergarten in Wiesbaden von der Schauspielerin Ursula Sube privat eröffnet. ● Erst Ende der 1980er Jahren erhielt der Kindergarten die offizielle Genehmigung. ● Danach startete eine Gründungswelle und bis Dezember 2012 entstanden mehr als 1000 Wald- und Naturkindergärten in Deutschland. ● In den 1990er Jahren kam die Waldpädagogikaus Dänemark nach Deutschland. 1993 eröffnete der erste anerkannte Waldkindergarten in Flensburg. 2. Bild vom Kind Die Kindheit wird nicht als etwas zu Überwindendes gesehen, sondern als eine Lebensphase. Kinder werden als kompetente Menschen wahrgenommen. Die Herausforderungen durch das Leben im Wald, erfordern ein vertrauensvolles und kooperatives Miteinander vom Erwachsenen und Kind. Für Kinder ist die animistische Denkweise etwas ganz Natürliches und unterstützt die Bindung zur Natur. Animistisches Weltbild Emotionale Bindung an die Natur Interesse an sachlichen Informationen über die Natur 31/36 Balance zwischen Kognition und Affektivität Wahrnehmen und Einsetzen für die Belange der Natur 3. Ziele der Waldpädagogik ● ● ● Bei den Kindern ein Bewusstsein für die Natur entwickeln, damit sie diese erhalten können Wertevermittlung wie Respekt vor Mensch, Natur und Umwelt. Bildung für nachhaltige Entwicklung durch den verantwortungsbewussten und nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen. Gestaltungskompetenz soll gefördert und gestärkt werden. 4. Methodisch-didaktischer Ansatz Wissen und Kompetenzen werden unter verschiedenen Aspekten vermittelt: Erlebnisorientierung, Erfahrungsorientierung, Orientierung an der Lebenswelt und Projektorientierung Die Waldpädagogik wird in zwei Formen unterschieden: Klassischer Waldkindergarten: Fünf Tage in der Woche, vier bis sechs Stunden im Wald. Gruppengröße liegt bei 20 Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren. Das Angebot vom Ganztags-Waldkindergarten und die Aufnahme von Kindern unter drei Jahren nimmt zu. Integrierter Waldkindergarten: Waldgruppen die aus einer Regelkindertagesstätte kommen, die eine gewisse Zeit im Wald verbringen. Waldwoche: Kinder sind eine ganze Woche im Wald. Die Gruppen der Kinder wechseln wöchentlich/monatlich. Waldtage: Einmal in der Woche gibt es einen Waldtag. Eine Kindergruppe wird für eine bestimmte Zeit festgelegt oder die Kinder können sich selbst aussuchen wer mit in den Wald geht. Erzieherin nimmt spontan Impulse auf setzt selbst Impulse (gesetzter Impuls) nimmt Informationen der Kinder über personale Interpretation von Natur- gegenständen auf beobachtet Kinder in auto- nom strukturierter Umgebung Wirkung situatives Reagieren, Momente der Unsicherheit, persönliches Berührtsein, Erzieherin ist Lernende Einflussmöglichkeit; Erzieherin ist Wissende erfährt etwas über die Sichtweise und emotionale Befindlichkeit der Kinder Erkennen unbekannter Ressourcen in neuer Umgebungsqualität - evtl. Förderung durch gesetzte Impulse Kind bildet ,,Lernkollektiv" mit anderen Kindern und der Er- zieherin (z. B. gemeinsames Nachschlagen im Buch) nimmt Erzieherin als Wissensvermittlerin wahr erfährt: Die Erzieherin ist an mir interessiert freies, selbstinitiiertes. Lernen ohne einengende Antizipation der Erzieherin - Erwartungshaltung 32/36 Wirkung Selbstbewusstsein, keine Scheu, eigene Unsicher- heiten zu zeigen - wird ermutigt zum Zeigen eigener Gefühle nimmt Lernimpuls auf oder verweigert ihn Ermutigung: Das Gefühl, verstanden und angenom- men zu werden Ermutigung/intrinsisch motiviertes Handeln 5. Materialien ● Naturmaterialien sind Grundmaterialien ● Ausstattung und Ausrüstung Raumgestaltung ist eine spezielle Herausforderung: Bestimmten Tätigkeiten wird ein bestimmter Platz zugewiesen, zum Beispiel der Essplatz, der Regenplatz, den Märchenplatz, den Schlafplatz und den Waschplatz. ● 6. Rolle der pädagogischen Fachkraft ● 7. Verbreitung und Kritik ● Erzieherinnen müssen nicht nur auf der sozialpädagogischen Fachebene kompetent sein, sondern auch im Bereich der Ökologie. Bedeutet nicht, dass sie ein Biologiestudium absolviert haben müssen; sie sollten nur Neugier, Offenheit und Wissbegierde den Dingen entgegenbringen. Begleiterinnen, anteilnehmende Beobachterinnen und Mithandelnde Fördern die Entwicklung und den Ausbau der Gestaltungskompetenz ● In Deutschland gibt es mehr als 1000 Waldkindergärten und -gruppen. Es wird befürchtet das die Kinder den Anschluss an die Schule nicht bewältigen können. Außerdem soll der Waldkindergarten eine Last für die Natur sein. Indem die Kinder in den Wäldern sind, würden die Tiere und Pflanzen gestört, bedroht oder sogar gefährdet werden. 33/36 Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Pädagogien Die verschiedenen Pädagogien klingen zwar unterschiedlich dennoch findet man ziemlich viele Gemeinsamkeiten, wenn man die einzelnen Pädagogien untersucht. Bild vom Menschen Ziele der Pädagogien Materialien -eigene Individualität -kompetentes Wesen -Forscher und Gestalter -strebt nach dem Ziel der Unabhängigkeit -Erziehung zu mündigen Menschen -Mittelpunkt: Familien -Bildung des ganzen Menschen -Stärkung verschiedener Fähigkeiten -Wohlfindende Atmosphäre -Naturmaterialien -Kein spezielles Material/ Material je nach Angeboten 34/36 Montessori-Pädagogik Janusz Korczak-Pädagogik Reggio-Pädagogik Janusz Korczak-Pädagogik Emmi Pikler-Pädagogik Natur -und Waldpädagogik Psychoanalytische Pädagogik Reggio-Pädagogik Montessori-Pädagogik Janusz Korczak-Pädagogik Psychoanalytische Pädagogik Fröbel-Pädagogik Janusz Korczak-Pädagogik Reggio-Pädagogik Erlebnispädagogik Fröbel-Pädagogik Emmi Pikler-Pädagogik Waldorf-Pädagogik Emmi Pikler-Pädagogik Psychoanalytische Pädagogik Waldorf-Pädagogik Erlebnispädagogik Emmi Pikler-Pädagogik Psychoanalytische Pädagogik Reggio-Pädagogik Waldorf-Pädagogik Natur- und Waldpädagogik Janusz Korczak-Pädagogik Psychoanalytische Pädagogik Erlebnispädagogik Rolle der pädagogischen Fachkraft Kritik -Material mit nicht vorgegebenen Funktionen -gute Beobachtung -Wertschätzung der Persönlichkeit -Begleitung der Entwicklung -Das Kind in Ehrfurcht und Liebe aufnehmen -Reflexionen -gefährdung der Natur -erschwerter Anschluss an die Schule 35/36 Waldorf-Pädagogik Emmi Pikler-Pädagogik Psychoanalytische Pädagogik Fröbel-Pädagogik Erlebnis-Pädagogik Wald- und Naturpädagogik Fröbel-Pädagogik Montessori-Pädagogik Montessori-Pädagogik Psychoanalytische Pädagogik Erlebnispädagogik Reggio-Pädagogik Wald- und Naturpädagogik Waldorf-Pädagogik Janusz Korczak-Pädagogik Psychoanalytische Pädagogik Erlebnispädagogik Wald- und Naturpädagogik Erlebnispädagogik Wald- und Naturpädagogik Emmi Pikler-Pädagogik Montessori-Pädagogik Bei dem Bild, das die einzelnen Pädagogen von dem Menschen haben, gibt es nicht nur Gemeinsamkeiten, sondern auch noch jede Menge Unterschiede. Während Fröbel betont, dass der Mensch für ihn ein denkendes, fühlendes, sich selbst bewusst werdendes Wesen ist, ist für Rudolf Steiner wichtig zu betonen, dass der Mensch aus Seele, Körper und Geist besteht und selbst für sein Schicksal verantwortlich ist, indem er mit den Gedanken an ,,Karma" und „Reinkarnation" arbeitet. Auch für Maria Montessori ist der Mensch ein leibgeistes Wesen. Jean-Jacques Rousseau, der Vorentdecker der Erlebnispädagogik, meint als einziger Pädagoge, dass der Mensch ein Wesen beschreibt, welches mit dem Kopf, dem Herzen und der Hand lernt. Emmi Pikler meint, dass der Mensch durch die Umwelt beeinflusst werden kann, je nachdem wie man den Menschen von klein auf sieht. Die Pädagogen haben bei den Zielen der Pädagogien unterschiedliche Mittelpunkte. Fröbel zum Beispiel hat das Spiel im Mittelpunkt und bei der psychoanalytischen Pädagogik ist es die Abstinenz (Enthaltsamkeit), während Maria Freiarbeit und die Zeit für die Dinge, die die Kinder tun sehr wichtig ist. Für die Wald- und Naturpädagogik ist es allerdings sehr wichtig, dass die Kinder ein Bewusstsein für die Natur entwickeln. Auch bei den Materialien gibt es nicht nur Gemeinsamkeiten. Bei der Fröbel-Pädagogik gibt es zum Beispiel Materialien, die aufeinander aufbauen. Bei der Reggio-Pädagogik liegen sie frei auf dem Boden und animieren zum einsetzen verschiedener Fähigkeiten wie das Rollenspiel oder zur Kommunikation. Die Rolle der pädagogischen Fachkraft umfasst mehrere Punkte. Jedem Pädagogen ist etwas anderes am wichtigsten. Trotz so vieler Gemeinsamkeiten gibt es ein paar Unterschiede. Der achtsame Umgang mit den Entwicklungsschritten scheint bei der Fröbel-Pädagogik sehr wichtig zu sein. Bei der Waldorf-Pädagogik ist es besonders wichtig, dass die Erzieherinnen auf ihr Handeln achten und in Liebe erziehen, denn sie gelten als Vorbilder der Kinder. Auch bei der Pädagogik von Janusz wird auf ein partnerschaftliches Miteinander und außerdem auf die Rechte der Kinder geachtet. Während Emmi Pikler auf die Dialogfähigkeit achtet und bei der Psychoanalytischen Pädagogik auf das geben von Impulsen geachtet wird, wird bei der Montessori-Pädagogik auf Zurückhaltung geachtet. Die Kritik hat nicht so viele Unterschiede wie die anderen Punkte. Bei den meisten Pädagogien gibt es auch gar nicht so viel Kritik. Dennoch wird kritisiert, dass die Erlebnispädagogik Ähnlichkeiten mit einer militärischen Ausbildung hätte und Janusz Korczak die Kinder nicht gut genug auf die ,,harte" Welt vorbereiten würde. 36/36