Der Vierte Koalitionskrieg
Der Vierte Koalitionskrieg von 1806/07 war ein entscheidender Wendepunkt in den Napoleonischen Kriegen. Er fand im Spannungsfeld zwischen französischer Expansion und preußischer Kabinettspolitik statt.
Die territoriale Entwicklung zwischen Frankreich und Preußen durchlief mehrere Etappen:
- Der Reichsdeputationshauptschluss von 1803
- Das Ende des Heiligen Römischen Reiches durch die Gründung des Rheinbundes 1806
- Die Schlacht bei Jena und Auerstedt und der Frieden von Tilsit 1806/07
Highlight: Die ersten drei Koalitionskriege beendeten bis 1806 das Alte Reich, was zu einem Machtvakuum in Deutschland führte.
Napoleon provozierte geschickt den Krieg mit Preußen, mit dem Ziel, diese europäische Großmacht auszuschalten. Dies gelang ihm: Preußen verlor in der Schlacht bei Jena und Auerstedt 1806 und musste im Frieden von Tilsit 1807 erhebliche territoriale Verluste hinnehmen.
Example: Preußen verlor etwa 50% seines Territoriums, vor allem westlich der Elbe und das Großherzogtum Warschau.
Der Vierte Koalitionskrieg war nicht nur ein "Export der Revolution" durch Frankreich, sondern ein komplexes Spannungsfeld zwischen:
a) Französischer/napoleonischer (Expansions-)Politik
b) Preußischer (Kabinetts-)Politik
Vocabulary: Kabinettspolitik bezeichnet die von wenigen Entscheidungsträgern bestimmte Außenpolitik absolutistischer Staaten.
Napoleon vertrat zwar Gedanken der Französischen Revolution wie Gleichheit und die Abschaffung der Ständepyramide, strebte aber nicht die Abschaffung der Monarchie an.