Die Ursachen des Krieges und Konfliktparteien
1954 spaltete sich Vietnam aufgrund ideologischer Gegensätze in zwei Staaten. Die kommunistische Vietminh wurde im Norden zur dominierenden Kraft, während im Süden eine pro-westliche Regierung etabliert wurde. Der Norden versuchte durch den Vietcong, eine Guerillatruppe, den Süden unter seine Kontrolle zu bringen.
Im Kontext des Kalten Krieges befürchtete die US-Regierung unter Truman eine kommunistische Kettenreaktion in Südostasien – die sogenannte Domino-Theorie. Sie glaubten, dass nach einem Fall Südvietnams auch Nachbarländer wie Laos, Kambodscha und Thailand dem Kommunismus anheimfallen könnten. Daher entsandten die USA ab 1965 Bodentruppen nach Südvietnam und erhöhten ihre militärische Präsenz bis 1969 auf 500.000 Soldaten.
Der kommunistische Norden wurde von China und der Sowjetunion mit Waffen unterstützt. Die Operation "Rolling Thunder", eine massive US-Luftoffensive gegen Nordvietnam, konnte den Nachschub für den Vietcong nicht stoppen. Die Sowjetunion schickte selbst keine Truppen – daher gilt der Krieg als klassischer Stellvertreterkrieg zwischen den Supermächten.
Wichtig zu verstehen: Der Vietnamkrieg wurde nicht nur von Nordvietnam gegen Südvietnam geführt, sondern war ein komplexes Geflecht internationaler Interessen. Die USA befürchteten einen "Dominoeffekt" in ganz Südostasien, während die Sowjetunion und China ihre Einflusssphäre erweitern wollten.