Die Weimarer Republik: Politische Entwicklungen und Wahlergebnisse 1918-1924
Die Weimarer Republik durchlief in ihren Anfangsjahren bedeutende politische Umwälzungen. Nach der Novemberrevolution 1918 und der Gründung der Republik entwickelte sich ein komplexes politisches System. Die demokratischen Kräfte der mittleren Parteien bildeten zunächst eine starke Basis in der Nationalversammlung, doch die anti-parlamentarischen Strömungen der alten Eliten aus dem Kaiserreich belasteten die junge Demokratie von Beginn an.
Definition: Die Weimarer Verfassung von 1919 etablierte Deutschland als parlamentarische Demokratie mit einem mächtigen Reichspräsidenten als Staatsoberhaupt.
Die Wahlergebnisse zwischen 1912 und 1924 zeigen deutliche Verschiebungen in der politischen Landschaft. Während die Sozialdemokraten 1919 mit 37,9% noch stärkste Kraft waren, sank ihr Anteil 1924 auf 20,5%. Gleichzeitig gewannen radikale Parteien an Zulauf: Die DNVP verzeichnete einen Zuwachs von fast 10%, die neu gegründete NSDAP erreichte 6,5% und die KPD 12,6%.
Die politische Entwicklung wurde maßgeblich durch den Versailler Vertrag beeinflusst. Obwohl dieser Deutschland die Chance zur Integration in die internationale Gemeinschaft bot, wurde er von der Bevölkerung als Demütigung empfunden. Dies führte zu einer innenpolitischen Destabilisierung und Radikalisierung, die sich besonders gegen die SPD richtete, welche den Vertrag unterzeichnet hatte.