Schichtmodelle nach Dahrendorf und Geißler
Das Schichtmodell nach Dahrendorf aus den 1960er Jahren stellt die Gesellschaft als Haus mit sieben Schichten dar. Die Elite wohnt oben, die Unterschicht unten.
Definition: Ein Schichtmodell teilt die Gesellschaft in hierarchisch angeordnete Gruppen (Schichten) ein, die sich in Bezug auf bestimmte Merkmale wie Einkommen, Bildung oder Prestige unterscheiden.
Vorteile des Dahrendorf-Modells sind seine Verständlichkeit und die Darstellung der Funktionen verschiedener Gruppen.
Ralf Dahrendorfs Modell wurde 2009 von Rainer Geißler weiterentwickelt. Geißlers Soziale Lagen Modell erweitert das Haus auf 13 Schichten und berücksichtigt zusätzlich den Migrationshintergrund.
Highlight: Das Lagenmodell Soziale Ungleichheit von Geißler zeigt die Gesellschaft als Residenz mit durchlässigen Decken und Wänden, was soziale Mobilität symbolisiert.
Geißlers Modell unterscheidet detaillierter zwischen verschiedenen sozialen Gruppen und gibt Prozentanteile an. Es berücksichtigt auch soziopolitische und soziokulturelle Mentalitäten.
Example: Im Geißler-Modell werden beispielsweise der "obere Mittelstand" (3%), die "Arbeiterelite" und die "ausländische Unterschicht" (1%) unterschieden.
Vorteile des Geißler-Modells sind die Darstellung von Aufstiegs- und Abstiegsmöglichkeiten sowie die Angabe von Prozentanteilen. Es bietet einen differenzierteren Blick auf soziale Ungleichheit im internationalen Vergleich.
Kritikpunkte an beiden Schichtmodellen sind die eingeschränkte Vergleichbarkeit und die Frage nach der Angemessenheit der Einteilungskriterien. Dennoch bieten sie wertvolle Einblicke in die Dimensionen sozialer Ungleichheit in modernen Gesellschaften.