Klassenmodell nach Karl Marx und Schichtenmodelle
Das Klassenmodell nach Karl Marx teilt die Gesellschaft in zwei unversöhnliche Klassen ein, die sich über den Besitz von Produktionsmitteln definieren. Diese sind das Proletariat (Arbeiterschaft) und die Bourgeoisie (z.B. Großgrundbesitzer).
Definition: Das Proletariat besitzt nur seine Arbeitskraft und ist gezwungen, diese zu verkaufen, um zu überleben. Die Bourgeoisie hingegen verfügt über Produktionsmittel wie Maschinen.
Dieses Modell beschreibt ein einseitiges Abhängigkeitsverhältnis, bei dem das Proletariat gezwungen ist, seine Arbeitskraft zu verkaufen. Die soziale Ungleichheit wird von Klasse zu Klasse weitergegeben und führt zu Klassenkämpfen aufgrund entgegengesetzter und unüberbrückbarer Klasseninteressen.
Im Gegensatz dazu zeigen Schichtenmodelle hauptsächlich vertikale, gestufte Übergänge zwischen gesellschaftlichen Gruppen. Sie basieren auf Kriterien wie beruflicher Stellung, Einkommen und notwendigen Qualifikationen, welche die Dimensionen sozialer Ungleichheit darstellen.
Highlight: Der Gesamtstatus einer Person bildet sich aus den Einzelstatus der verschiedenen Dimensionen sozialer Ungleichheit und bestimmt die Schichtzugehörigkeit.
Wichtige Konzepte in Schichtenmodellen sind:
- Statuskonsistenz: Ein in allen Dimensionen ähnlich hoher Status
- Statusinkonsistenz: Unterschiedlich hohe Status in verschiedenen Dimensionen
Beispiel: Ein Taxifahrer mit einem Doktortitel weist Statusinkonsistenz auf.
Menschen mit ähnlichem Status bilden Statusgruppen, die wiederum Schichten formen. In modernen Gesellschaften sind die Grenzen zwischen Schichten oft fließend, was zu nominalen (künstlichen) Grenzen führt.