Nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik
Die nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik, maßgeblich von John Maynard Keynes entwickelt, entstand als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise der späten 1920er Jahre. Dieser Ansatz geht davon aus, dass Wirtschaftskrisen unvermeidlich sind und sich nicht von selbst lösen, sondern in der Regel auf mangelnde Nachfrage zurückzuführen sind.
Definition: Die nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik ist eine Ablaufpolitik, die sich an den Erfordernissen der Konjunkturentwicklung orientiert und antizyklisch agiert.
In diesem Modell spielen Arbeitnehmer und Konsumenten als Nachfrageträger eine entscheidende Rolle. Die Priorität liegt auf der Vollbeschäftigung, und das wichtigste Handlungsfeld ist die Haushaltspolitik Fiskalpolitik.
Beispiel: In Krisenzeiten werden staatliche Ausgabenprogramme initiiert, auch wenn dies zu Schulden führt. Im Boom hingegen soll die Konjunktur durch Schuldenrückzahlung und Steuererhöhungen gedämpft werden.
Typische Maßnahmen der nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik umfassen Ausgabenprogramme, Steuersenkungen für Haushalte und die Erhöhung von Transferleistungen. Staatsschulden werden in Krisenzeiten als vertretbar angesehen und sollen in besseren Zeiten ausgeglichen werden, ein Konzept, das als "deficit spending" bekannt ist.
Highlight: Die nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik setzt auf kurzfristige Maßnahmen, die sich am Konjunkturverlauf orientieren.