Die Präsidialkabinette 1930-1933 im Überblick
Die Präsidialkabinette begannen mit Heinrich Brüning (März 1930 bis Mai 1932), dessen politisches Programm auf wirtschaftliche Stabilisierung abzielte. Brünings Sparpolitik umfasste drastische Maßnahmen wie Senkung der Staatsausgaben und Steuererhöhungen. Als Mitglied der Zentrumspartei verfolgte er eine strenge Deflationspolitik zur Bewältigung der Wirtschaftskrise.
Franz von Papen führte das sogenannte "Kabinett der Barone" (Juni bis November 1932), das sich aus parteilosen, konservativen Adligen zusammensetzte. Unter seiner Regierung erfolgten entscheidende Schritte wie der "Preußenschlag" und die Wiederzulassung von SA und SS. Diese Präsidialregierung kennzeichnete eine deutliche Verschiebung zur autoritären Herrschaftsform.
Das letzte Präsidialkabinett unter Kurt von Schleicher (Dezember 1932 bis Januar 1933) versuchte, eine "Querfront" aus gemäßigten NSDAP-Mitgliedern und Gewerkschaften zu bilden. Seine Bemühungen, die Arbeitslosigkeit zu senken und die Wirtschaft zu stabilisieren, scheiterten jedoch. Alle drei Regierungen endeten aufgrund politischer Intrigen, wachsenden NSDAP-Einflusses und des zunehmenden Antiparlamentarismus.
Merke: Die Präsidialkabinette nutzten den Artikel 48 der Weimarer Verfassung, um den Reichstag zu umgehen und per Notverordnung zu regieren - ein entscheidender Schritt weg von der Demokratie!