Die Vorgeschichte der Amerikanischen Revolution
Die Vorgeschichte der amerikanischen Revolution ist geprägt von der Entwicklung der nordamerikanischen Kolonien und den wachsenden Spannungen mit dem britischen Mutterland.
Die 13 Kolonien lassen sich in drei Regionen einteilen: den Süden, Neuengland und den Mittelatlantik. Jede Region hatte ihre eigene Entstehungsgeschichte und Charakteristika:
Der Süden wurde hauptsächlich aus ökonomischen Interessen gegründet. 1607 errichteten Londoner Kaufleute in Jamestown, Virginia, die erste dauerhafte europäische Siedlung in Nordamerika. Hier entwickelte sich aufgrund des Arbeitskräftemangels das System der Sklaverei. Die Gesellschaft war stark hierarchisch geprägt, mit einer einflussreichen Oberschicht aus Kaufleuten und Großgrundbesitzern.
Highlight: Die Einführung der Sklaverei in den südlichen Kolonien hatte weitreichende Folgen für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung der Region.
Neuengland wurde vor allem aus religiösen und gesellschaftspolitischen Gründen besiedelt. Ab 1620 gründeten die als "Pilgerväter" bekannten Puritaner hier Siedlungen, um ihren Glauben frei ausüben zu können. Sie führten ein fortschrittliches System der Selbstverwaltung ein.
Definition: Puritaner waren protestantische Reformer in England, die eine "Reinigung" der anglikanischen Kirche von katholischen Einflüssen anstrebten.
Die Mittelatlantik-Kolonien wurden von einer vielfältigen Gruppe europäischer Einwanderer besiedelt, darunter die Quäker in Pennsylvania.
Trotz regionaler Unterschiede gab es einige gemeinsame Merkmale der kolonialen Gesellschaft:
- Ein hohes Maß an politischer Mitbestimmung, mit Repräsentativversammlungen in jeder Kolonie
- Eine überwiegend bürgerliche Prägung ohne ausgeprägte Feudalstrukturen
- Ein wachsendes Gefühl der eigenständigen Identität, das sich von der britischen unterschied
Diese Faktoren bildeten den Nährboden für die späteren revolutionären Entwicklungen im Kerncurriculum Niedersachsen Geschichte Abitur 2026.