Die Gründe für das Scheitern der Weimarer Republik waren vielfältig und komplex, wobei sowohl innenpolitische als auch außenpolitische Faktoren eine entscheidende Rolle spielten.
Der Versailler Vertrag legte den Grundstein für viele Probleme der jungen Republik. Die harten Bedingungen, einschließlich hoher Reparationszahlungen und territorialer Verluste, belasteten Deutschland wirtschaftlich und gesellschaftlich schwer. Die Dolchstoßlegende verstärkte das politische Misstrauen in der Bevölkerung und delegitimierte die demokratische Staatsform von Anfang an. Diese Entwicklung wurde durch die Krisen der Weimarer Republik 1919 bis 1923 verschärft, insbesondere durch die Hyperinflation und die Ruhrkrise, die das Vertrauen der Bevölkerung in die staatliche Ordnung weiter erschütterten.
Die wirtschaftlichen Probleme der Weimarer Republik erreichten mit der Weltwirtschaftskrise 1929 ihren Höhepunkt. Die daraus resultierende Massenarbeitslosigkeit und soziale Not führten zu einer verstärkten politischen Radikalisierung. Die Schwächen des politischen Systems, wie das Verhältniswahlrecht und die häufigen Regierungswechsel, machten es unmöglich, diese Krisen effektiv zu bewältigen. Die gesellschaftlichen Gründe für das Scheitern der Weimarer Republik lagen auch in der mangelnden demokratischen Tradition und der fehlenden Unterstützung durch wichtige gesellschaftliche Gruppen wie Militär, Beamtenschaft und Industrie. Diese Faktoren begünstigten letztlich den Aufstieg der NSDAP und das Ende der ersten deutschen Demokratie.