Verschiedene Arten sozialer Gerechtigkeit
Dieser Abschnitt erläutert die verschiedenen Dimensionen sozialer Gerechtigkeit und erklärt, wann soziale Ungleichheit als gerecht empfunden werden kann. Es werden vier Hauptarten der sozialen Gerechtigkeit vorgestellt:
Leistungsgerechtigkeit: Dieses Konzept basiert auf der Idee, dass Menschen entsprechend ihres Beitrags zur Gesellschaft belohnt werden sollten. Es motiviert zu weiteren Anstrengungen, führt aber auch zu ungleichen Belohnungen.
Definition: Leistungsgerechtigkeit bedeutet, dass Menschen so viel erhalten sollen, wie ihr persönlicher Beitrag und/oder Aufwand für die jeweilige Gesellschaft ausmacht.
Chancengerechtigkeit: Hierbei geht es darum, allen Menschen die gleichen Ausgangsbedingungen zu bieten, um Leistungen zu erbringen.
Beispiel: Ein wichtiger Bereich für Chancengerechtigkeit ist das Bildungswesen, wo allen Kindern unabhängig von ihrer Herkunft gleiche Bildungschancen ermöglicht werden sollen.
Bedarfsgerechtigkeit: Dieser Ansatz berücksichtigt die unterschiedlichen Bedürfnisse der Menschen und zielt darauf ab, besonders Bedürftige zu schützen.
Beispiel: Die Steuerprogression ist ein Beispiel für Bedarfsgerechtigkeit, bei der Menschen mit höherem Einkommen prozentual mehr Steuern zahlen, um soziale Leistungen für Bedürftige zu finanzieren.
Egalitäre Gerechtigkeit: Dieses Konzept strebt eine möglichst gleiche Verteilung von Gütern und Lasten an.
Beispiel: Bei der egalitären Gerechtigkeit würden beispielsweise 100 Brote unter 10 Personen gleichmäßig aufgeteilt, sodass jeder 10 Brote erhält.
Highlight: Soziale Ungleichheit wird oft als gerecht empfunden, wenn sie als legitim angesehen wird. So akzeptieren viele Menschen unterschiedliche Löhne, wenn diese auf objektiv messbaren Leistungsunterschieden beruhen.
Diese verschiedenen Dimensionen sozialer Gerechtigkeit zeigen, dass es nicht nur eine einzige Definition von Gerechtigkeit gibt, sondern verschiedene Aspekte berücksichtigt werden müssen, um eine faire und gerechte Gesellschaft zu gestalten.