Die Bedeutung der Truman-Doktrin und die Zwei-Lager-Theorie
Die Truman-Doktrin wurde allgemein sehr positiv aufgenommen und wird oft als Beginn des Kalten Krieges bezeichnet. Sie führte zur Entwicklung der Domino-Theorie, die besagte, dass sich der Kommunismus von Land zu Land ausbreiten würde, wenn er nicht aufgehalten würde.
Highlight: Die Truman-Doktrin markierte einen Wendepunkt in der US-Außenpolitik, weg von der Nichteinmischung hin zu einer aktiven globalen Rolle.
Die Doktrin stand im Gegensatz zur früheren Monroe-Doktrin, die das Prinzip der Nichteinmischung in Europa betonte. Stattdessen förderte die Truman-Doktrin das Eingreifen der USA auf der ganzen Welt zur Eindämmung des Kommunismus.
Als Reaktion auf die Truman-Doktrin hielt der sowjetische Politiker Schdanow eine Rede, die als "Zwei-Lager-Theorie" bekannt wurde. In dieser Rede stellte er die Spaltung der Welt aus sowjetischer Sicht dar:
- Das amerikanische Lager: Beschrieben als imperialistisch, kriegstreiberisch und antidemokratisch.
- Das kommunistische Lager: Dargestellt als antiimperialistisch und demokratisch.
Vocabulary: Zwei-Lager-Theorie: Die Vorstellung, dass die Welt nach dem Zweiten Weltkrieg in zwei gegensätzliche ideologische Blöcke geteilt war.
Beide Seiten unterstellten sich gegenseitig ein falsches Demokratieverständnis, was die tiefe ideologische Kluft zwischen den Supermächten verdeutlichte. Diese Rhetorik und die daraus resultierenden Politiken prägten die internationale Beziehungen während des gesamten Kalten Krieges.
Definition: Der Marshall-Plan, der in der sowjetischen Rede erwähnt wurde, war ein US-Programm zum wirtschaftlichen Wiederaufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieg, das von der Sowjetunion als Instrument der amerikanischen Expansion betrachtet wurde.
Die Truman-Doktrin und die Zwei-Lager-Theorie bildeten somit die ideologische Grundlage für den Kalten Krieg und beeinflussten maßgeblich die globale Politik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.