Außenpolitische Ziele Hitlers und die Appeasement-Politik
Die Ziele der NS-Außenpolitik umfassten die Eroberung von "Lebensraum im Osten", die Revision des Versailler Vertrags und die Errichtung eines "Großdeutschlands" mit Weltmachtstellung. Zur Vorbereitung gehörten der Aufbau der Streitkräfte und das Streben nach wirtschaftlicher Autarkie.
Vocabulary: Autarkie bezeichnet das Streben nach wirtschaftlicher Selbstständigkeit und Unabhängigkeit von Importen.
Die Appeasement-Politik, vor allem von Großbritannien verfolgt, zielte darauf ab, durch Zugeständnisse an Hitlers Expansionsdrang einen Krieg zu vermeiden. Ein Beispiel hierfür war das Münchner Abkommen von 1938 zur Lösung der Sudetenkrise.
Example: Beim Münchner Abkommen trafen sich Hitler, Chamberlain GB, Daladier Frankreich und Mussolini Italien, um über das Schicksal des Sudetenlandes zu entscheiden - ohne Beteiligung der Tschechoslowakei.
Highlight: Das Münchner Abkommen führte zur Angliederung des Sudetengebiets an Deutschland, was von großen Teilen der Bevölkerung begrüßt wurde, aber auch zur Vertreibung von Tschechoslowaken führte.
Die Frage, ob der Versailler Vertrag und der Erste Weltkrieg als Grundlage für den Zweiten Weltkrieg gesehen werden können, wird kontrovers diskutiert. Argumente dafür sind die Demütigung der Deutschen und die wirtschaftliche Destabilisierung durch Reparationen. Gegenargumente betonen die Ausnutzung des Vertrags für NS-Propaganda und die Vielzahl anderer Ursachen für Hitlers Aufstieg.
Quote: "Multikausalität" - Dieser Begriff verdeutlicht, dass es viele verschiedene Ursachen für den Aufstieg Hitlers und den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs gab.