Der Versailler Vertrag war einer der wichtigsten Friedensverträge nach dem Ersten Weltkrieg, der am 28. Juni 1919 unterzeichnet wurde und weitreichende Folgen für Deutschland hatte.
Der Vertrag legte fest, dass Deutschland als Hauptschuldiger des Krieges massive Gebietsverluste hinnehmen und hohe Reparationszahlungen leisten musste. Die wichtigsten Inhalte des Versailler Vertrags umfassten die Abtretung von etwa 13% des deutschen Staatsgebiets, die Entmilitarisierung des Rheinlands, die Beschränkung der deutschen Armee auf 100.000 Mann und das Verbot schwerer Waffen. Besonders die enormen Reparationszahlungen von 132 Milliarden Goldmark belasteten die deutsche Wirtschaft schwer.
Als Gegenentwurf zum harten Versailler Vertrag hatte US-Präsident Woodrow Wilson seinen "14-Punkte-Plan" vorgelegt, der eine gerechtere Friedensordnung vorsah. Dieser Plan scheiterte jedoch weitgehend an den Forderungen der europäischen Siegermächte. Die harten Bedingungen des Vertrags trugen zur politischen Radikalisierung in Deutschland bei und werden oft als einer der Faktoren gesehen, die zum 2. Weltkrieg führten. Der Vertrag wurde von vielen Deutschen als "Diktatfrieden" empfunden, was die junge Weimarer Republik von Anfang an belastete. Die Folgen des Versailler Vertrags waren somit nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch politischer und gesellschaftlicher Natur. Die territoriale Neuordnung Europas, die massive Aufrüstungsbeschränkung Deutschlands und die psychologischen Auswirkungen der "Kriegsschuldlüge" prägten die Zeit zwischen den Weltkriegen maßgeblich.