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11.12.2020
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Völkerschauen Was sind Völkerschauen? Völkerschau (auch Kolonialschau oder Menschenzoo genannt) bezeichnet eine zooartige Zurschaustellung von Menschen eines fremden Volkes gegen Eintrittsgebühren. Wann gab es sie? Die Blütezeit war zwischen 1870-1940. Allgemeines: Allein in Deutschland wurden in dieser Zeit über 300 außereuropäische Menschengruppen vorgeführt. Teilweise wurden in diesen Völkerschauen gleichzeitig über 100 Menschen zur Schau gestellt. Diese Veranstaltungen waren Massenveranstaltungen, die ein millionenfaches Publikum in Europa und Nordamerika anlockten. Sie fanden ebenfalls auch in Kleineren Städten statt. Werbung und Inszinierung Werbung war ein wichtiger Faktor für die Kolonialschauen. Die meiste Werbung wurde durch Postkarten, Radio, Plakate und vor allem durch Prominente Besucher, wie zum Beispiel Otto von Bismarck. Dazu profitierten die Schauen durch Tod, Hochzeit und Geburt der Ausgestellten, da es neues Ansehen erweckte. WW Souvenir du Cirque Karte Orig indertruppe aus Ceylon/ Cornacs de Ceglan Carl Hagenbeck Im Jahr 1874 eröffnete Carl Hagenbeck eine erste Völkerschau mit Lappländern nach der Idee des befreundeten Tiermalers Heinrich Leutemann (1824-1905). Hagenbecks Schau feierte große Erfolge. Nach dem unerwarteten großen Erfolg der ersten Völkerschau Carl Hagenbecks plante dieser schnell weitere. Mithilfe seiner Verbindungen zu Tierfängern auf der ganzen Welt brachte er 1876 drei ,,Nubier" nach Europa und gleich darauf eine Inuitfamilie aus Grönland. Mit der Eröffnung seines Tierparks in Stellingen 1907 vor den Toren Hamburgs stand Carl Hagenbeck ein eigenes Ausstellungsgelände zur Verfügung, wo Somalier, Athiopier und Beduinen auftraten. Rea Brändle Wildfremd, hautnah Zürcher Völkerschauen. und ihre Schauplätze 1835-1964 Ende der Völkerschauen In den 1930er Jahren begann das Interesse...
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an Völkerschauen und auch das „wissenschaftliche Interesse", das mit überaus fragwürdigen Methoden Forschung betrieb, an „exotischen“ Menschen zu schwinden. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Das Interesse der NSDAP an Völkerschauen war zunächst gering. Das Auswärtige Amt genehmigte in den späten 1930er Jahren die sogenannte „Afrikaschau" nur unter dem Vorbehalt, dass ,,Unzuverträglichkeiten gegenüber der Öffentlichkeit" ausgeschlossen seien. 1939 wurde eine »Kamerunschau<< ohne Hagenbeck veranstaltet, zu einer weiteren derartigen Veranstaltung kam es nicht, denn das Auswärtige Amt war der Auffassung, dass diese Art der Kolonialpropaganda in breiten Schichten des deutschen Volkes einer berechtigten Verständnislosigkeit begegnet". Auch wenn 1940 jegliche Völkerschauen verboten wurden, war die Haltung hierzu in der NSDAP nicht einheitlich. Die Nationalsozialisten sahen und befürchteten in den Völkerschauen vor allem eine Rassenmischung. Kolonialprogaganda war ihnen zwar wichtig, aber nicht in der Form von Völkerschauen und diese Propaganda sollte durch Vorträge, Lichtbildervorträge und Schulungen erfolgen. Rotpunktverlag.