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Die Letzte Völkerschau in Deutschland: Hagenbeck und Menschenzoos

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Die Letzte Völkerschau in Deutschland: Hagenbeck und Menschenzoos
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Fiona Feistel

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Völkerschauen waren eine umstrittene Form der Zurschaustellung von Menschen aus fremden Kulturen, die zwischen 1870 und 1940 in Deutschland und anderen Ländern populär waren. Diese Veranstaltungen, auch als Menschenzoos bekannt, zogen Millionen von Besuchern an und waren ein Ausdruck des damaligen Kolonialismus und Rassismus.

  • Carl Hagenbeck war ein Pionier der Völkerschauen in Deutschland und organisierte ab 1874 zahlreiche solcher Ausstellungen
  • Über 300 außereuropäische Menschengruppen wurden in Deutschland vorgeführt
  • Werbung und Inszenierung spielten eine wichtige Rolle für den Erfolg der Schauen
  • In den 1930er Jahren nahm das Interesse ab, und 1940 wurden Völkerschauen in Deutschland verboten

11.12.2020

535

Völkerschauen
Was sind Völkerschauen?
Völkerschau (auch Kolonialschau oder Menschenzoo genannt)
bezeichnet eine zooartige Zurschaustellung v

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Völkerschauen - Eine dunkle Seite der deutschen Geschichte

Völkerschauen, auch als Kolonialschauen oder Menschenzoos bezeichnet, waren eine Form der Zurschaustellung von Menschen aus fremden Kulturen gegen Eintrittsgebühren. Diese Praxis war besonders zwischen 1870 und 1940 weit verbreitet und spiegelte die koloniale Mentalität der damaligen Zeit wider.

In Deutschland allein wurden über 300 außereuropäische Menschengruppen in solchen Schauen vorgeführt. Diese Veranstaltungen waren oft Massenspektakel, bei denen teilweise über 100 Menschen gleichzeitig ausgestellt wurden. Sie zogen ein millionenfaches Publikum in Europa und Nordamerika an und fanden nicht nur in Großstädten, sondern auch in kleineren Ortschaften statt.

Highlight: Die Völkerschauen waren ein Ausdruck des Kolonialismus und trugen zur Verbreitung rassistischer Stereotype bei.

Werbung spielte eine entscheidende Rolle für den Erfolg der Kolonialschauen. Postkarten, Radiowerbung und Plakate wurden eingesetzt, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen. Besonders wirksam war die Präsenz prominenter Besucher wie Otto von Bismarck. Auch unerwartete Ereignisse wie Todesfälle, Hochzeiten oder Geburten unter den ausgestellten Menschen wurden genutzt, um das öffentliche Interesse aufrechtzuerhalten.

Example: Eine beliebte Werbeform waren Postkarten, wie die "Souvenir du Cirque Karte", die exotische Motive und Szenen aus den Schauen zeigten.

Carl Hagenbeck, ein bekannter Tierhändler und Zoodirektor, war eine Schlüsselfigur in der Geschichte der Völkerschauen in Deutschland. Er organisierte 1874 seine erste Schau mit Samen (damals als "Lappländer" bezeichnet) nach einer Idee des Tiermalers Heinrich Leutemann. Der unerwartete Erfolg dieser Veranstaltung führte dazu, dass Hagenbeck schnell weitere Schauen plante und durchführte.

Quote: "Mit der Eröffnung seines Tierparks in Stellingen 1907 vor den Toren Hamburgs stand Carl Hagenbeck ein eigenes Ausstellungsgelände zur Verfügung, wo Somalier, Äthiopier und Beduinen auftraten."

In den 1930er Jahren begann das Interesse an Völkerschauen zu schwinden. Die Gründe dafür waren vielschichtig. Die NSDAP zeigte zunächst wenig Interesse an solchen Veranstaltungen. Das Auswärtige Amt genehmigte in den späten 1930er Jahren nur noch unter strengen Auflagen sogenannte "Afrikaschau"-Veranstaltungen.

Vocabulary: Völkerschau Hagenbeck - Bezeichnet die von Carl Hagenbeck organisierten Ausstellungen fremder Völker, die maßgeblich zur Popularität dieser Praxis in Deutschland beitrugen.

1940 wurden schließlich alle Völkerschauen in Deutschland verboten. Die Nationalsozialisten befürchteten vor allem eine "Rassenmischung" durch solche Veranstaltungen. Obwohl Kolonialpropaganda für das NS-Regime wichtig war, sollte diese nun durch andere Mittel wie Vorträge, Lichtbildervorführungen und Schulungen erfolgen.

Definition: Letzter Menschenzoo Deutschland - Bezieht sich auf die letzten offiziell genehmigten Völkerschauen in Deutschland vor ihrem Verbot im Jahr 1940.

Die Geschichte der Völkerschauen ist ein wichtiger Teil der deutschen Kolonial- und Kulturgeschichte. Sie zeigt, wie tief verwurzelt rassistische Vorstellungen und die Exotisierung fremder Kulturen in der europäischen Gesellschaft waren. Heute dienen diese Ereignisse als mahnendes Beispiel für die Notwendigkeit von Respekt, Gleichberechtigung und kultureller Sensibilität.

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Völkerschauen waren eine umstrittene Form der Zurschaustellung von Menschen aus fremden Kulturen, die zwischen 1870 und 1940 in Deutschland und anderen Ländern populär waren. Diese Veranstaltungen, auch als Menschenzoos bekannt, zogen Millionen von Besuchern an und waren ein Ausdruck des damaligen Kolonialismus und Rassismus.

  • Carl Hagenbeck war ein Pionier der Völkerschauen in Deutschland und organisierte ab 1874 zahlreiche solcher Ausstellungen
  • Über 300 außereuropäische Menschengruppen wurden in Deutschland vorgeführt
  • Werbung und Inszenierung spielten eine wichtige Rolle für den Erfolg der Schauen
  • In den 1930er Jahren nahm das Interesse ab, und 1940 wurden Völkerschauen in Deutschland verboten

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Geschichte

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Völkerschauen
Was sind Völkerschauen?
Völkerschau (auch Kolonialschau oder Menschenzoo genannt)
bezeichnet eine zooartige Zurschaustellung v

Völkerschauen - Eine dunkle Seite der deutschen Geschichte

Völkerschauen, auch als Kolonialschauen oder Menschenzoos bezeichnet, waren eine Form der Zurschaustellung von Menschen aus fremden Kulturen gegen Eintrittsgebühren. Diese Praxis war besonders zwischen 1870 und 1940 weit verbreitet und spiegelte die koloniale Mentalität der damaligen Zeit wider.

In Deutschland allein wurden über 300 außereuropäische Menschengruppen in solchen Schauen vorgeführt. Diese Veranstaltungen waren oft Massenspektakel, bei denen teilweise über 100 Menschen gleichzeitig ausgestellt wurden. Sie zogen ein millionenfaches Publikum in Europa und Nordamerika an und fanden nicht nur in Großstädten, sondern auch in kleineren Ortschaften statt.

Highlight: Die Völkerschauen waren ein Ausdruck des Kolonialismus und trugen zur Verbreitung rassistischer Stereotype bei.

Werbung spielte eine entscheidende Rolle für den Erfolg der Kolonialschauen. Postkarten, Radiowerbung und Plakate wurden eingesetzt, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen. Besonders wirksam war die Präsenz prominenter Besucher wie Otto von Bismarck. Auch unerwartete Ereignisse wie Todesfälle, Hochzeiten oder Geburten unter den ausgestellten Menschen wurden genutzt, um das öffentliche Interesse aufrechtzuerhalten.

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Carl Hagenbeck, ein bekannter Tierhändler und Zoodirektor, war eine Schlüsselfigur in der Geschichte der Völkerschauen in Deutschland. Er organisierte 1874 seine erste Schau mit Samen (damals als "Lappländer" bezeichnet) nach einer Idee des Tiermalers Heinrich Leutemann. Der unerwartete Erfolg dieser Veranstaltung führte dazu, dass Hagenbeck schnell weitere Schauen plante und durchführte.

Quote: "Mit der Eröffnung seines Tierparks in Stellingen 1907 vor den Toren Hamburgs stand Carl Hagenbeck ein eigenes Ausstellungsgelände zur Verfügung, wo Somalier, Äthiopier und Beduinen auftraten."

In den 1930er Jahren begann das Interesse an Völkerschauen zu schwinden. Die Gründe dafür waren vielschichtig. Die NSDAP zeigte zunächst wenig Interesse an solchen Veranstaltungen. Das Auswärtige Amt genehmigte in den späten 1930er Jahren nur noch unter strengen Auflagen sogenannte "Afrikaschau"-Veranstaltungen.

Vocabulary: Völkerschau Hagenbeck - Bezeichnet die von Carl Hagenbeck organisierten Ausstellungen fremder Völker, die maßgeblich zur Popularität dieser Praxis in Deutschland beitrugen.

1940 wurden schließlich alle Völkerschauen in Deutschland verboten. Die Nationalsozialisten befürchteten vor allem eine "Rassenmischung" durch solche Veranstaltungen. Obwohl Kolonialpropaganda für das NS-Regime wichtig war, sollte diese nun durch andere Mittel wie Vorträge, Lichtbildervorführungen und Schulungen erfolgen.

Definition: Letzter Menschenzoo Deutschland - Bezieht sich auf die letzten offiziell genehmigten Völkerschauen in Deutschland vor ihrem Verbot im Jahr 1940.

Die Geschichte der Völkerschauen ist ein wichtiger Teil der deutschen Kolonial- und Kulturgeschichte. Sie zeigt, wie tief verwurzelt rassistische Vorstellungen und die Exotisierung fremder Kulturen in der europäischen Gesellschaft waren. Heute dienen diese Ereignisse als mahnendes Beispiel für die Notwendigkeit von Respekt, Gleichberechtigung und kultureller Sensibilität.

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