Das Römische Reich und die Westgoten zur Zeit der Völkerwanderung
Die Rede des griechischen Redners Themistios vom 1. Januar 383 n. Chr. gibt Einblick in die komplexen Beziehungen zwischen dem Römischen Reich und den Westgoten zu Beginn der Völkerwanderung. Themistios spricht vor Kaiser Theodosius I. und der römischen Elite in Konstantinopel, um den kürzlich geschlossenen Friedensvertrag mit den Westgoten zu rechtfertigen und positiv darzustellen.
Highlight: Die Rede fand im Kontext des beginnenden Hunnensturms und der Wanderung der Westgoten statt, was die römische Politik vor neue Herausforderungen stellte.
Themistios betont, dass die Bezeichnung "Gote" nach dem römischen Sieg und der Unterwerfung der Westgoten einen positiven Klang erhalten habe. Er lobt die Entscheidung, die Goten als Bauern in Thrakien anzusiedeln, anstatt sie auszulöschen.
Beispiel: Als historisches Vorbild für eine erfolgreiche Integration nennt Themistios die Galater, die sich im Laufe der Zeit zu loyalen römischen Bürgern entwickelt hätten.
Der Redner prognostiziert, dass sich die Westgoten ähnlich entwickeln und zu wertvollen Bündnispartnern, Soldaten und Steuerzahlern werden würden. Diese Darstellung zielt darauf ab, die kaiserliche Politik der Integration als klug und zukunftsweisend zu präsentieren.
Vokabular: Foedus - Ein Vertrag zwischen Rom und einem anderen Volk, der oft Schutz gegen militärische Dienste tauschte.