Nationalismus und Liberalismus im Vormärz
In der Zeit des Vormärz von 1815 bis 1848 entwickelte sich ein deutsches Nationalbewusstsein über die Grenzen der Einzelstaaten hinweg. Das Wartburgfest 1817 gilt als erstes deutsches Nationalfest.
Example: Beim Wartburgfest versammelten sich 500 Burschenschaftler und Angehörige des Bürgertums, um das Jubiläum der Reformation und der Völkerschlacht bei Leipzig zu feiern. Sie forderten einen Nationalstaat und eine Verfassung.
Der Nationalismus als politische Ideologie basierte auf der Vorstellung einer gemeinsamen Identität durch Sprache, Kultur und Geschichte. Er war nicht mit der alten Ordnung vereinbar und forderte die Selbstbestimmung der Völker.
Definition: Eine Nation ist ein soziales Konstrukt, das auf dem Glauben der Menschen an eine gemeinsame Identität basiert und als Bezugspunkt für soziale Bindungen dient.
Der Liberalismus als stärkste politische Kraft im deutschen Vormärz forderte die Freiheit der Bürger, individuelle Entfaltung und politische Teilhabe. Er strebte eine konstitutionelle Monarchie an.
Highlight: Die wichtigsten Forderungen des Liberalismus waren rechtliche Gleichheit, politische Mitsprache, Pressefreiheit und das Recht auf Parteibildung.
Die Reaktion der Fürsten auf die revolutionären Bestrebungen waren die Karlsbader Beschlüsse von 1819, die zu einer verstärkten Überwachung und Unterdrückung führten.
Quote: "Keine Repräsentation des Volkes in der Politik" war ein Kernpunkt der Karlsbader Beschlüsse.
Diese Maßnahmen spannten die politische Lage weiter an und führten zur Bildung geheimer Vereine, die auf eine grundlegende Veränderung der politischen Verhältnisse hinarbeiteten.