Der Wiener Kongress 1815 war eine der wichtigsten politischen Versammlungen in der europäischen Geschichte, bei der die Neuordnung Europas nach den Napoleonischen Kriegen beschlossen wurde.
Die wichtigsten Teilnehmer des Wiener Kongresses waren Fürst von Metternich (Österreich), Zar Alexander I. (Russland), Lord Castlereagh (Großbritannien) und Talleyrand (Frankreich). Gemeinsam verfolgten sie das Ziel, die alte monarchische Ordnung wiederherzustellen und ein Gleichgewicht zwischen den europäischen Mächten zu schaffen. Die Beschlüsse des Wiener Kongresses beinhalteten die Gründung des Deutschen Bundes, die Wiederherstellung der vorrevolutionären Dynastien und die Neuordnung der territorialen Grenzen in Europa.
Die Folgen des Wiener Kongresses waren weitreichend und prägten die europäische Politik für Jahrzehnte. Für Deutschland bedeutete dies die Schaffung eines losen Staatenbundes aus 39 souveränen Staaten unter der Führung Österreichs. Das Prinzip der Legitimität wurde wieder eingeführt, was die Restauration der alten Herrscherhäuser ermöglichte. Die Restauration führte zu einer konservativen Politik, die revolutionäre und liberale Bewegungen unterdrückte. Diese Politik hielt sich bis zur Revolution von 1848. Der Kongress etablierte auch wichtige diplomatische Grundsätze wie regelmäßige Konferenzen zur Konfliktlösung zwischen den europäischen Mächten. Die beschlossene Ordnung sorgte für eine relative Friedensperiode in Europa, auch wenn sie letztlich die aufkommenden nationalen und liberalen Bewegungen nicht dauerhaft unterdrücken konnte.