Das Wohltemperierte Klavier und die Fuge C-Dur
Das Wohltemperierte Klavier ist eine zweiteilige Werkesammlung mit jeweils 24 Präludien und Fugen in allen Dur- und Moll-Tonarten. Ähnlich wie die Inventionen diente es als anspruchsvolles Unterrichtsmaterial, hatte für Bach aber auch den Stellenwert eines Kunstwerks.
Die Fuge C-Dur ist die erste Fuge des ersten Teils. Als polyphones Stück für Tasteninstrumente ist sie vierstimmig angelegt, mit zwei Violinschlüsseln und zwei Bassschlüsseln. Jede Stimme spielt das Thema nacheinander: beginnend mit dem Dux auf c (Altstimme), gefolgt vom Comes auf g (Sopranstimme), dann Comes auf g (Tenorstimme) und schließlich Dux auf c (Bassstimme).
Eine Besonderheit ist das Stretto, bei dem die Stimmen das Thema gleichzeitig, aber überlappend spielen. Dies sorgt für Intensität und Abwechslung. Die Bach Fuge C-Dur enthält auch Pralltriller (z.B. Takt 18 lang, Takt 19 kurz) und endet mit einer Fermate (Takt 27).
🎼 Analysetipp für die Prüfung: In der Fuge C-Dur aus dem Wohltemperierten Klavier kannst du besonders gut die polyphone Stimmführung beobachten. In Takt 27 sind die Stimmen 3 und 4 zunächst homophon zueinander, am Ende des Taktes werden dann alle Stimmen homophon!