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Mehrstimmigkeit im Mittelalter: Von Gregorianischen Gesängen bis zur Motette

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Mehrstimmigkeit im Mittelalter: Von Gregorianischen Gesängen bis zur Motette
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Die Mehrstimmigkeit revolutionierte die Geschichte der Musik im Mittelalter und prägte die abendländische Musikkultur maßgeblich. Ausgehend vom Gregorianischen Choral entwickelten sich verschiedene Formen mehrstimmiger Musik, insbesondere das Organum und später die Motette.

• Das Organum als erste mehrstimmige Form basierte auf dem Gregorianischen Choral und entwickelte sich vom parallelen über das freie zum melismatischen Organum.
• Die Notre-Dame-Epoche um 1200 führte zu einer strengeren metrischen Ordnung der Stimmen.
• Die frühe Motette entstand im 13.-14. Jahrhundert durch die Hinzufügung individueller Texte zu den Stimmen.

19.4.2021

502

Die Entstehung der Mehrstimmigkeit
-Revolution in der Musikgeschichte
-Mehrstimmigkeit bestimmt das Schicksal der abendländischen Musik,
gre

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Die Entstehung der Mehrstimmigkeit: Eine musikalische Revolution

Die Mehrstimmigkeit markiert einen Wendepunkt in der Geschichte der Musik und hat das Schicksal der abendländischen Musikkultur maßgeblich geprägt. Sie grenzt die westliche Musik deutlich von anderen Kulturen ab und bildet die Grundlage für viele spätere musikalische Entwicklungen.

Definition: Mehrstimmigkeit bezeichnet in der Musik das gleichzeitige Erklingen mehrerer selbstständiger Stimmen oder Melodielinien.

Der Gregorianische Choral, benannt nach Papst Gregor I., bildet die Basis für die Entstehung der Mehrstimmigkeit. Diese einstimmige Gesangsform des christlichen Gottesdienstes wurde zum Ausgangspunkt für mehrstimmige Kompositionen.

Vocabulary: Der Gregorianische Choral ist der einstimmige liturgische Gesang der römisch-katholischen Kirche, der im Mittelalter entstand und bis heute praktiziert wird.

Die erste Form der Mehrstimmigkeit war das Organum. Es entwickelte sich in verschiedenen Stufen:

  1. Das parallele Quint- oder Quartorganum: Hier liegt die aus dem Gregorianischen Choral entnommene Stimme (vox principalis, später cantus firmus) oben, während die neu erfundene Stimme (vox organalis) darunter gesetzt wird.

  2. Das freie Organum: Bei dieser Form befindet sich die neu erfundene Stimme über der Choralmelodie. Es ist gekennzeichnet durch häufige Intervallwechsel zwischen den beiden Stimmen.

  3. Das melismatische Organum: Hier wird eine frei rhythmisierte Stimme in Melismen über lang gedehnte Noten des cantus firmus gelegt.

Example: Ein bekanntes Beispiel für ein melismatisches Organum ist "Viderunt Omnes" von Pérotin, einem Komponisten der Notre-Dame-Schule.

In der weiteren Entwicklung des Organums, insbesondere in der Notre-Dame-Epoche um 1200, wurden die Stimmen einer strengen metrischen Ordnung unterworfen. Dies führte zu einer präziseren rhythmischen Struktur der mehrstimmigen Kompositionen.

Highlight: Die Notre-Dame-Schule in Paris war ein wichtiges Zentrum für die Entwicklung der Mehrstimmigkeit im 12. und 13. Jahrhundert.

Der nächste bedeutende Schritt in der Evolution der Mehrstimmigkeit war die Entstehung der frühen Motette im 13. und 14. Jahrhundert. In dieser Form erhielten die einzelnen Stimmen individuelle, eigene Texte, was zu einer noch größeren Komplexität und Ausdruckskraft der Musik führte.

Vocabulary: Eine Motette ist eine mehrstimmige vokale Kompositionsform, die sich aus dem Organum entwickelte und in der Renaissance ihre Blütezeit erlebte.

Die Entwicklung der Mehrstimmigkeit vom einfachen Organum bis zur komplexen Motette zeigt den enormen musikalischen Fortschritt im Mittelalter und legte den Grundstein für die reiche Tradition der westlichen klassischen Musik.

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• Die Notre-Dame-Epoche um 1200 führte zu einer strengeren metrischen Ordnung der Stimmen.
• Die frühe Motette entstand im 13.-14. Jahrhundert durch die Hinzufügung individueller Texte zu den Stimmen.

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Die Mehrstimmigkeit markiert einen Wendepunkt in der Geschichte der Musik und hat das Schicksal der abendländischen Musikkultur maßgeblich geprägt. Sie grenzt die westliche Musik deutlich von anderen Kulturen ab und bildet die Grundlage für viele spätere musikalische Entwicklungen.

Definition: Mehrstimmigkeit bezeichnet in der Musik das gleichzeitige Erklingen mehrerer selbstständiger Stimmen oder Melodielinien.

Der Gregorianische Choral, benannt nach Papst Gregor I., bildet die Basis für die Entstehung der Mehrstimmigkeit. Diese einstimmige Gesangsform des christlichen Gottesdienstes wurde zum Ausgangspunkt für mehrstimmige Kompositionen.

Vocabulary: Der Gregorianische Choral ist der einstimmige liturgische Gesang der römisch-katholischen Kirche, der im Mittelalter entstand und bis heute praktiziert wird.

Die erste Form der Mehrstimmigkeit war das Organum. Es entwickelte sich in verschiedenen Stufen:

  1. Das parallele Quint- oder Quartorganum: Hier liegt die aus dem Gregorianischen Choral entnommene Stimme (vox principalis, später cantus firmus) oben, während die neu erfundene Stimme (vox organalis) darunter gesetzt wird.

  2. Das freie Organum: Bei dieser Form befindet sich die neu erfundene Stimme über der Choralmelodie. Es ist gekennzeichnet durch häufige Intervallwechsel zwischen den beiden Stimmen.

  3. Das melismatische Organum: Hier wird eine frei rhythmisierte Stimme in Melismen über lang gedehnte Noten des cantus firmus gelegt.

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In der weiteren Entwicklung des Organums, insbesondere in der Notre-Dame-Epoche um 1200, wurden die Stimmen einer strengen metrischen Ordnung unterworfen. Dies führte zu einer präziseren rhythmischen Struktur der mehrstimmigen Kompositionen.

Highlight: Die Notre-Dame-Schule in Paris war ein wichtiges Zentrum für die Entwicklung der Mehrstimmigkeit im 12. und 13. Jahrhundert.

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Vocabulary: Eine Motette ist eine mehrstimmige vokale Kompositionsform, die sich aus dem Organum entwickelte und in der Renaissance ihre Blütezeit erlebte.

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