Impressionismus und Expressionismus: Wegbereiter der modernen Musik
Der Übergang zum 20. Jahrhundert markiert einen Wendepunkt in der Musikgeschichte. Der Impressionismus, geprägt von Komponisten wie Claude Debussy, löst sich von strengen Formen und betont das Subjektive.
Definition: Der Impressionismus in der Musik zeichnet sich durch die Betonung von Stimmungen und Augenblicken aus, ähnlich wie in der gleichnamigen Kunstbewegung.
Charakteristisch für den musikalischen Impressionismus sind:
- Langsame Auflösung strenger Formen
- Hinwendung zur knappen Form
- Reduzierung der Besetzungsgröße in der Kammermusik
- Loslösung vom harmonischen Raum
- Verwendung neuer Tonsysteme wie der Pentatonik
Beispiel: Claude Debussys "Prélude à l'après-midi d'un faune" gilt als Paradebeispiel des musikalischen Impressionismus mit seinen verschwommenen, schwebenden Klängen und der Verwendung der Pentatonik.
Der Expressionismus, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufkam, geht noch einen Schritt weiter in der Auflösung traditioneller Strukturen. Die Zweite Wiener Schule um Arnold Schönberg, Alban Berg und Anton Webern steht im Zentrum dieser Bewegung.
Highlight: Der Expressionismus in der Musik zeichnet sich durch die weitestgehende Auflösung des tonalen Systems aus, was zu atonaler Musik führt.
Merkmale des musikalischen Expressionismus sind:
- Keine Funktionsharmonik mehr
- Viele Tonsprünge und Dissonanzen
- Kaum erkennbare Form
- Unklares Tempo und zerrissenes Metrum
- Zahlreiche detaillierte Spielanweisungen
Beispiel: Anton Weberns Streichquartett op. 28 verkörpert den expressionistischen Stil mit seiner scheinbaren Willkürlichkeit und starken Kontrasten zwischen einzelnen Tönen.