Entwicklung der Soul Musik
Ab Mitte der 1950er Jahre begannen zahlreiche farbige Musiker, auf ihre ureigensten Wurzeln zurückzugreifen. Insbesondere Vertreter des "Soul-Jazz" orientierten sich an den Strukturen der Jazzformen. Es kam oft zu einem Wechselverhältnis der Elemente, wie beispielsweise zwischen R'n'B und Gospel, was zu einer musikalischen Verschmelzung führte. Dies war die Geburtsstunde des Souls, einem neuen Stil afroamerikanischer Popularmusik. Einer der prominenten Mitbegründer des Souls ist Ray Charles, der die Musik dem Publikum näherbrachte.
Begriff "Soul"
Heutzutage wird der Begriff "Soul" in verschiedenen Bedeutungszusammenhängen verwendet. Im Deutschen steht er vor allem für expressives, emotionales und beseeltes Singen und Musizieren. Darüber hinaus symbolisiert er ein charakteristisches Lebensgefühl und die Lebenserhaltung. Ursprünglich wurde der Begriff angeblich nur "Schwarzen" vorbehalten. Im engeren Sinn bezeichnet er einen spezifischen afroamerikanischen Stil der Popularmusik, welcher von den 1950er bis zu den frühen 1970er Jahren populär war. Im weiteren Sinn handelt es sich um Musik, deren Elemente, Ausdrucksformen und Inhalte in Bezug zur Tradition der klassischen Soul-Ära stehen.
Merkmale des Souls
Der Soul weist verschiedene Merkmale auf, darunter Blues-Tonalität, Harmonik und Akkordprogressionen des Gospel und Spirituals sowie verschiedene Varianten des Blues-Schemas. Außerdem sind musikalische Dialogstrukturen (call-and-response) und eine stark emotionale und expressive Sing- und Spielweise charakteristisch für den Soul. Die Besetzung besteht typischerweise aus einem Sänger, Backgroundvocals, Bläsern und einer Rhythmusgruppe. Das Instrumentarium umfasst Piano, Orgel, Gitarre, Bass, Drums und Bläser, welches aus der Gospeltradition stammt. Die Texte des Souls behandeln religiöse, spirituelle und kirchliche Themen sowie Liebe, Erotik und Sexualität. Die Bühnenshows sind oft "predigend" und zeichnen sich durch ihre eindrucksvolle Darbietung aus.