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Bulimie Essstörung psychische Störung Erkrankung Medizin

22.3.2021

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Bulimie (Bulimia nervosa)
➤ Essanfälle/Hungern mit Brechsucht
Symptome
> Unkontrollierte Heißhungerattacken
Einnahme von Abführmitteln oder
Bulimie (Bulimia nervosa)
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> Unkontrollierte Heißhungerattacken
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> Unkontrollierte Heißhungerattacken
Einnahme von Abführmitteln oder

Bulimie (Bulimia nervosa) ➤ Essanfälle/Hungern mit Brechsucht Symptome > Unkontrollierte Heißhungerattacken Einnahme von Abführmitteln oder Erbrechen Meist leicht untergewichtig Kontrollverlust Wiederholte Essanfälle Während einer Heißhungerattacke verlieren Bulimie-Kranke jegliche Kontrolle. Die Fressattacken werden oft durch Stress ausgelöst und dauern so lange an, bis ein unangenehmes Völlegefühl entsteht. Während sie das Essen verschlingen, spüren manche Betroffene eine kurzzeitige Entspannung. Nach den Essattacken aber schämen sie sich meist für ihr Verhalten, ekeln sich oder machen sich Vorwürfe. Um nicht zuzunehmen, versuchen Menschen mit Bulimie, die Nahrung möglichst wieder unverdaut aus dem Körper zu bekommen oder anderweitig gegenzusteuern. Man unterscheidet zwei Typen von Bulimikern: Arten von Bulimikern ► Gegenmaßnahme Erbrechen (Purging-Typ) Etwa 70 bis 90 Prozent der Bulimiker gehören dem "Purging-Typ" an. Sie erbrechen das Verzehrte in den meisten Fällen sofort wieder. Dazu provozieren sie Brechreiz mit dem Finger. Manche Patienten setzen auch Hilfsmittel ein, wie zum Beispiel Holzlöffel, deren Stiel sie sich den Hals stecken. Einige versuchen, ihr Gewicht stattdessen (oder außerdem) auch durch Fasten, Abführmittel oder extreme sportliche Aktivitäten zu halten. Um zu kontrollieren, ob sie die gesamte Nahrung erbrochen haben, verzehren viele Bulimiepatienten zu Beginn der Essanfälle ein farbiges Nahrungsmittel wie zum Beispiel Tomaten. Manche Bulimiker vom Purging-Typ setzen auch Abführmittel ein oder machen sich Einläufe. ► Gegenmaßnahme Fasten und Sport (Nicht-Purging-Typ) Purging-Typ" reduzieren ihr Gewicht nicht durch Erbrechen, sondern durch strenges Fasten und übermäßige sportliche Aktivität. Dieser Typ ist jedoch...

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seltener als der Purging-Typus. Achten auf Figur und Gewicht Ähnlich wie Magersüchtige achten auch Menschen, die an Bulimie leiden, sehr auf ihr Gewicht und haben große Angst davor zuzunehmen. Die äußerliche Erscheinung ist entscheidend für ihr Selbstwertgefühl. Nur schlanke Körper finden sie schön. Die übertriebene Fixierung auf Figur und Ernährung ist oft das Symptom, das Außenstehenden als erstes auffällt. Unterschiede zwischen Bulimie und Magersucht Bulimie und Magersucht (Anorexia nervosa) sind nicht immer leicht zu unterscheiden. Tatsächlich beginnt eine Bulimie häufig mit einer Phase starken Gewichtsverlustes, bevor die Essattacken und Erbrechen einsetzen. Die psychischen Hintergründe der Erkrankungen sind aber grundverschieden. Bulimie Angestrebt wird eine sehr schlanke Figur (leichtes Untergewicht) Sehnsucht nach Anerkennung und Zugehörigkeit Gewichtsabnahme, um das herrschende Schönheitsideal zu erfüllen Magersucht Als ideal empfunden wird starkes Untergewicht, das von anderen als ungesund und unattraktiv betrachtet wird Streben nach Abgrenzung, Selbstkontrolle Gewichtsabnahme und Essensverweigerung als Ausdruck der Selbstkontrolle, Askese Angst vor Kontrollverlust und Angst vorm Verlassenwerden, Ausgrenzung Vereinnahmung Scham für die Erkrankung Stolz auf die Fähigkeit zur Askese Pflegt sexuelle Partnerschaften Nur selten sexuelle Partnerschaften Gravierende Folgeerkrankungen möglich, Hohes Risiko tödlicher Verläufe tödliche Komplikationen selten Folgen Eine ausgeprägte Bulimie richtet im Körper großen Schaden an. > Mangelernährung: Die wiederholten Diäten, das ständige Erbrechen, aber auch die Einnahme von Abführmitteln können den Elektrolythaushalt störer und eine Mangelernährung verursachen. Herzmuskelschwäche: Eine zu niedrige Kaliumkonzentration im Blut und den Zellen kann einen unregelmäßigen Herzschlag und Herzmuskelschwäche zur Folge haben. > Osteoporose: Kalzium-Mangel macht die Knochen brüchig. > Nierenschäden: Der Elektrolytmangel kann lebensbedrohliche Nierenschädigungen verursachen. Bauchschmerzen und Magenriss: Durch das Überessen bläht sich der Magen auf. Das verursacht starke Schmerzen. Im schlimmsten Fall kann ein lebensgefährlicher Riss im Magen (Magenruptur) entstehen. > Verstopfung: Durch das Erbrechen verlangsamt sich der Nahrungstransport im Körper. Es treten Verstopfungen auf. > Zahnschäden: Die Folgen von Bulimie machen sich häufig an den Zähnen bemerkbar. Die Magensäure zerstört erst den Zahnschmelz und dann das Zahnbein. Dadurch können die Zähne zunächst schmerz- und temperaturempfindlich und dann schadhaft werden. > Speiseröhrenentzündung: Die aufsteigende Magensäure verursacht Schleimhautentzündungen der Speiseröhre (Ösophagitis). Wenn Magensaft in die Luftwege gerät, besteht im Extremfall die Gefahr zu ersticken oder eine Lungenentzündung zu bekommen. > Gastritis: Außerdem wird beim Erbrechen der Magen gereizt und kann sich ebenfalls entzünden (Gastritis). Stetiges Erbrechen führt dann häufig zu weiteren Verletzungen bis hin zu schmerzhaften Blutungen, Vernarbungen und Organdurchbrüchen. ➤ Bauspeicheldrüsenentzündung: Durch die Fressattacken kann sich eine Bauspeicheldrüsenentzündung entwickeln. Sie macht sich durch starke Bauchschmerzen, Fieber und erhöhten Herzschlag bemerkbar. > Menstruationsstörung und Unfruchtbarkeit: Häufig wird bei Frauen mit Bulimie die Menstruation unregelmäßig oder bleibt aus. Auch die Fruchtbarkeit nimmt ab. > Hautveränderungen: Bei 10 bis 30 Prozent der Bulimiepatienten sind außerdem trockene Haut und brüchige Haare mit Haarausfall weitere Folgen. Durch das häufige Erbrechen schwellen die Speicheldrüsen an und die Mundwinkel werden wund. > Geistige Veränderungen: Bulimie beeinträchtigt Stimmung und Konzentration. Bei der Hälfte der Betroffenen verändert sich auch die Gestalt des Gehirns (Pseudoatrophie). Die Ursachen und Auswirkungen dieses Phänomens sind jedoch nicht geklärt. > Risiken in der Schwangerschaft: Aufgrund der Mangelernährung entwickeln sich ungeborene Kinder einer bulimiekranken Mutter oft nicht richtig. Das Kind kann bleibende Schäden davontragen. Ursachen Warum ein Mensch an Bulimie erkrankt, ist noch nicht endgültig geklärt. Wenn die Krankheit ausbricht, kommen oft mehrere Faktoren zusammen. Zu den Risikofaktoren gehören: ► genetische Veranlagung biologische Komponenten ► mangelndes Selbstwertgefühl problematische familiäre Einflüsse hoher Leistungsanspruch ➤ westliches Schönheitsideal ➤ negatives Selbstbild Menschen mit Bulimie haben häufig ein negatives Selbstbild. Zwischen dem Anspruch "wie ich sein will" und der Wahrnehmung "wie ich wirklich bin" besteht eine tiefe Kluft. Das gilt insbesondere für den eigenen Körper. Das Selbstwertgefühl hängt stark von der Figur ab. Bulimikerinnen streben meist ein extrem schlankes Ideal an, das sie nur durch massive Einschränkung beim Essen - oder eben durch Erbrechen - erreichen können. Extremer Leistungsanspruch Das Selbstwertgefühl der Patienten hängt stark vom Erfolg beim Erreichen hochgesteckter Ziele ab. Gleichzeitig sind sie extrem selbstkritisch, was zu ständiger Unzufriedenheit mit den eigenen Leistungen führt. Der Konflikt zwischen überzogenen Erwartungen an sich selbst und Versagensängsten und -gefühlen erzeugt starke Spannungszustände. Die Fressanfälle können diese Anspannung für kurze Zeit mildern. Problematische familiäre Verhaltensmuster Wie innerhalb der Familie mit Essen umgegangen wird, kann zu Essstörungen beitragen. Kritisch ist insbesondere, wenn Essen dazu dient sich abzulenken, zu belohnen oder zu entspannen. Einen negativen Einfluss scheinen auch ein gezügeltes Essverhalten und häufige Diäten der Mütter zu haben, ebenso eine kritische Einstellung zum eigenen Körper innerhalb der Familie. Häufig finden sich Probleme im Umgang der Familienmitglieder untereinander. So stammen Bulimiker manchen Experten zufolge häufiger aus Familien, die besonders ehrgeizig und leistungsorientiert sind oder die ihre Konflikte impulsiv und heftig austragen. Auch beschreiben manche Experten einen Mangel an Wärme, Zuwendung und Anerkennung im familiären Umgang miteinander. All das kann, muss aber nicht der Fall sein. Ob solche familiären Konstellationen tatsächlich speziell zu einer Bulimie beitragen, oder ganz allgemein eine seelische Labilität fördern, ist zudem unklar. Westliches Schönheitsideal Bulimie wird oft durch den Wunsch begünstigt, den Schönheitsidealen der Gesellschaft zu entsprechen. Das derzeitige Ideal geht stark in Richtung Untergewicht. Es motiviert auch normalgewichtige Menschen, Diäten zu machen. Häufig sind Patienten mit Bulimie vor dem Beginn der Ess-Brech-Sucht leicht übergewichtig. Sie fühlen sich dann unattraktiv und es fällt ihnen schwer, ihren Körper zu akzeptieren. Durch Diäten versuchen sie, dem Schönheitsideal näherzukommen. Häufig ist das der Einstieg in eine Bulimie. Durch das ständige Hungern wird das Verlangen nach Essen stark befeuert. Schließlich können sie dem Druck nicht mehr standhalten und der Teufelskreis der Ess-Brech-Sucht beginnt. Die Eigendynamik der Bulimie kann dann nur noch mit professioneller Hilfe gestoppt werden. Biologische Faktoren Serotonin: Dieser Botenstoff erzeugt Glücksgefühle, er beeinflusst aber auch das Sättigungsgefühl im Gehirn. Man hat herausgefunden, dass Menschen mit Bulimie weniger Serotonin produzieren. Da der Körper kohlenhydratreiche Nahrung für die Bildung des Botenstoffs benötigt, ist das eine mögliche Erklärung für die Fressanfälle: Über die massive Aufnahme von Kohlenhydraten versuchen Menschen, mit Bulimie negative Gefühle zu regulieren. Unklar ist jedoch, ob die Störung im Botenstoffsystem tatsächlich Ursache einer Bulimie ist oder vielmehr im Verlauf der Bulimie auftritt und diese stabilisiert. Körpereigene Opioide: Körpereigene Opioide scheinen bei Bulimie ebenfalls eine Rolle zu spielen. Es handelt sich um Substanzen, die die Schmerzempfindung und den Appetit vermindern, beziehungsweise unterdrücken können. Man geht davon aus, dass hohe Opioidwerte in Hungerphasen das Fasten erleichtern und gleichzeitig die Stimmung heben. Forscher haben bei Bulimikern sehr niedrige Werte endogenen Opioids gefunden. Dies löst Heißhunger und somit auch die Fressanfälle aus. Auf diese Weise könnten niedrige Opioidwerte eine Bulimie mitverursachen. Genetische Ursachen Es gibt auch eine erbliche Veranlagung für die Essstörung. Darauf weisen insbesondere Zwillingsstudien hin. Erkrankt ein Zwilling, so hat der andere bei eineiigen Zwillingspaaren ein sehr viel höheres Risiko, ebenfalls eine Bulimie zu entwickeln als bei zweieiigen Zwillingen. Wie groß der Einfluss der Gene tatsächlich ist, ist allerdings noch nicht gesichert. Insgesamt scheint er bei Bulimie jedoch nicht so groß wie bei einer Anorexie (Magersucht). Diagnosekriterien der Bulimie Nach dem Diagnostischen und Statistischen Manual Psychischer Störungen (DSM-V) gelten folgende Merkmale als Bulimie-Anzeichen. > wiederholte Episoden von Fressattacken ➤ wiederholte Anwendung von unangemessenen, einer Gewichtszunahme gegensteuernden Maßnahmen Die Fressattacken und das unangemessene Kompensationsverhalten treten mindestens drei Monate lang im Durchschnitt mindestens zweimal pro Woche auf. > Figur und Körpergewicht haben einen übermäßigen Einfluss auf die Selbstbewertung. > Die Symptome treten nicht ausschließlich im Zusammenhang mit einer Magersucht auf. Zur Erfassung der Diagnosekriterien hat man spezielle Fragebögen entwickelt, die durch Interviews ergänzt werden. Dazu gehört das umfangreiche Strukturierte Klinische Interview für DSM-IV (SKIB-Interview). Es umfasst neben der Essstörung auch andere psychische Erkrankungen. Das Strukturierte Interview für Anorexie und Bulimie (SIAB) besteht aus einem Fragebogen zur Selbsteinschätzung sowie einem Interviewteil mit 87 Fragen, die der Arzt oder Psychologe zusammen mit dem Patienten durchgeht. Bulimie: Behandlung Die Bulimie ist eine ernstzunehmende psychische Störung. Menschen mit Bulimie fällt es jedoch meist schwer, ihr Essverhalten realistisch einzuschätzen, oder sie möchten nicht wahrhaben, dass dieses gestört ist. Daher ist die professionelle Hilfe bei Bulimie unverzichtbar. Ziele bei der Behandlung von Bulimie sind vor allem, > kurzfristig eine rasche Veränderung des Essverhaltens zu erreichen, um die körperliche Gesundheit wiederherzustellen oder zu erhalten. langfristig den Betroffenen zu helfen, die Ursachen für das gestörte Essverhalten zu erkennen und diese zu beseitigen oder andere Wege zu finden, damit umzugehen. Normalisierung des Essverhaltens In leichteren Fällen ist eine Bulimie auch ambulant behandelbar. In schweren Fällen muss jedoch die Ernährung kontrolliert werden, damit die Patienten zu einem gesunden Essverhalten zurückfinden können. Das ist in der Regel nur in einem stationären Rahmen möglich. Nicht zu viel und ohne Erbrechen Zu Beginn der Behandlung wird zusammen mit dem Patienten ein ausgewogener Essensplan erstellt, den dieser dann einhalten muss. Dazu gehört es, regelmäßig Mahlzeiten zu sich zu nehmen - mindestens drei am Tag. Es geht darum zu essen, ohne in eine Essattacke zu verfallen oder das Essen zu erbrechen. Angst vor Kalorien nehmen Die Patienten lernen, auch kalorienreichere Lebensmittel, die sie außerhalb der Ess- Brech-Attacken vermieden haben, ohne Angst zu sich zu nehmen. Sie werden auch bei der Zubereitung des Essens mit eingebunden. Der Umgang mit Lebensmitteln soll für sie zu einer positiven, entspannten Erfahrung werden. Normalisierter Essdrang Durch die regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung wird der körperliche Mangelzustand beendet. Da der Patient nun keine Hungerphasen mehr durchmacht, wird auch der Drang geringer, sich große Nahrungsmengen einzuverleiben. Psychotherapie Häufig wird eine kognitive Verhaltenstherapie zur Behandlung von Bulimie eingesetzt. Realistisches Körperbild: Die Patienten sollen eine realistischere Einstellung zu ihrem Körper und ihrem Gewicht entwickeln. Dabei geht es auch darum, die gesellschaftlichen Idealvorstellungen von Schönheit und Schlankheit zu hinterfragen. Auslöser suchen: In Zusammenarbeit mit dem Therapeuten ergründen die Bulimie- Patienten, welche Situationen einen Ess-Brech-Anfall hervorrufen. Dabei kann ein Ernährungstagebuch helfen. Daraufhin versucht der Therapeut zusammen mit dem Patienten alternative Wege und Verhaltensweisen zu finden, mit belastenden Situationen umzugehen. Konfrontationstherapie: In der Bulimie-Therapie wird häufig mit sogenannten Konfrontationen gearbeitet, die dazu dienen, Ängste abzubauen. Der Therapeut ermutigt die Patienten, sich Situationen auszusetzen oder Lebensmittel zu sich zu nehmen, die ihnen Angst bereiten und die sonst einen Fressanfall ausgelöst haben. Die therapeutisch begleitete Auseinandersetzung führt zu einem stetigen Abbau der Ängste und steigert das Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl der Bulimiker. Breites Therapiespektrum Bei einem stationären Aufenthalt wird in der Regel ein breites Spektrum an Therapien zur ganzheitlichen Behandlung genutzt. Dazu gehören: > Einzeltherapie > Gruppentherapie Gestalttherapie Kunsttherapie > Bewegungstherapie > Musiktherapie > Entspannungskurse > Ernährungsberatung Medikamentöse Behandlung Zu Beginn der Bulimie-Therapie und in Krisen erhalten manche Patienten vorübergehend antidepressive Substanzen. Vor allem wird hierzu das Medikament Fluoxetin eingesetzt. Es hat nicht nur eine antidepressive Wirkung, sondern reduziert auch die Ess-Brech-Anfälle. Als alleinige Therapie bei Bulimie sind Medikamente nicht geeignet. Bulimie: Krankheitsverlauf und Prognose Die Bulimie beginnt meistens in der Jugend oder im frühen Erwachsenenalter. Vor allem Frauen im Alter zwischen 18 und 30 erkranken, in zunehmender Zahl jedoch auch junge Männer. Der Bulimie kann eine Phase starker Gewichtsabnahme vorausgehen, die dann in Ess-Brechanfälle umschlägt. Häufig sind Diäten der Einstieg in die Ess-Brech-Sucht. Im Verlauf der Erkrankung gibt es immer wieder auch Zeiten, in denen Bulimie- Betroffene normal essen. Die Anzahl der Ess-Brech-Anfälle schwankt individuell. In belastenden Phasen, in denen die Patienten besonders gestresst sind, treten Ess- Brech-Anfälle gehäuft auf. Oft wird die Bulimie erst im dritten Lebensjahrzehnt der Patienten - also nach längerer Krankheitsdauer behandelt. Immerhin wird etwa die Hälfte der Patienten, die an Bulimie litten, gesund, wenn auch meist erst nach mehrjährigem Krankheitsverlauf.