Säule 5: Förderung - Unterstützung des natürlichen Neugierverhaltens
Die fünfte und letzte Säule der Erziehung nach Tschöpe-Scheffler ist die Förderung, die sich auf die Schaffung einer anregenden Umwelt und die Unterstützung des kindlichen Neugierverhaltens konzentriert. Diese Säule betont die Wichtigkeit, Kindern Möglichkeiten zur Exploration und zum selbstgesteuerten Lernen zu bieten.
Definition: Förderung in der Erziehung bedeutet, die natürliche Neugier und den Forscherdrang des Kindes zu unterstützen und ihm vielfältige Lernerfahrungen zu ermöglichen.
Ein zentraler Aspekt dieser Säule ist die Schaffung einer anregenden Umwelt, die das dem Kind innewohnende Neugierverhalten fördert. Dies ermöglicht dem Kind, die Welt und die Kultur, in der es aufwächst, selbstständig zu erkunden und zu verstehen.
Highlight: Die Förderung zielt darauf ab, selbstgesteuerte Bildungsprozesse anzuregen, die von Erziehern unterstützt und begleitet werden können.
Bei der Umsetzung der Förderung in der Erziehung ist es wichtig, eine Balance zu finden:
- Vermeidung von mangelnder Förderung, die zu Unterforderung führen kann
- Vorsicht vor Überforderung, die Frustration und Lernblockaden verursachen kann
- Anbieten von kleinen Herausforderungen, die das Neugierverhalten ansprechen
- Berücksichtigung der "Zone der nächsten Entwicklung" nach Lew Semjonowitsch Wygotski
Vocabulary: Die "Zone der nächsten Entwicklung" beschreibt den Bereich zwischen dem aktuellen Entwicklungsstand des Kindes und dem Niveau, das es mit Unterstützung erreichen kann.
Beispiel: Ein Kind, das Interesse an Musik zeigt, könnte durch das Angebot verschiedener Musikinstrumente zum Ausprobieren in seiner Entwicklung gefördert werden, ohne es zu überfordern.
Die Förderung als Säule der Erziehung unterstützt die kognitive, emotionale und soziale Entwicklung des Kindes. Sie hilft Kindern, ihre Fähigkeiten zu entdecken und zu entfalten, und legt den Grundstein für lebenslanges Lernen.
Quote: "Kleine Forderungen, die das Neugierverhalten von Kindern ansprechen, können auch immer die 'Zone der nächsten Entwicklung' anregen." - basierend auf Tschöpe-Schefflers Konzept
Die Kunst der Förderung liegt darin, die richtige Balance zwischen Anregung und Freiraum zu finden. Erziehende sollten als unterstützende Begleiter agieren, die Impulse geben und Lernumgebungen gestalten, ohne die Selbstbildungsprozesse des Kindes zu dominieren. Diese Säule der Erziehung zielt darauf ab, Kinder zu selbstständigen, neugierigen und lernfreudigen Individuen zu entwickeln.