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Erikson Stufenmodell einfach erklärt: 8 Stufen und Beispiele

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Erikson Stufenmodell einfach erklärt: 8 Stufen und Beispiele
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Das 8 Stufenmodell von Erikson beschreibt die psychosoziale Entwicklung des Menschen von der Geburt bis zum Tod. Es umfasst acht Phasen, die jeweils spezifische Krisen und Entwicklungsaufgaben beinhalten. Jede Phase baut auf den vorherigen auf und legt den Grundstein für die nächste.

  • Das Modell betont die Bedeutung von Beziehungen und sozialen Interaktionen für die Persönlichkeitsentwicklung.
  • Jede Phase ist durch eine psychosoziale Krise gekennzeichnet, die bewältigt werden muss.
  • Die erfolgreiche Bewältigung jeder Krise führt zur Entwicklung einer bestimmten Tugend oder Stärke.
  • Das Modell berücksichtigt die Entwicklung über die gesamte Lebensspanne, nicht nur die Kindheit.

23.11.2021

1372

Phase 1 (Urvetrauen vs.
Urmissvertrauen)
Spezifische Krise:
stärkerer Wunsch und größere Fähigkeit
zur Einverleibung, treffen auf erste
Wegw

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Phase 3: Initiative vs. Schuldgefühle

Die dritte Phase des Erikson Stufenmodells findet im Alter von 4 bis 5 Jahren statt. In dieser Phase entwickelt das Kind Initiative, muss aber auch lernen, mit Schuldgefühlen umzugehen.

Definition: Initiative bezieht sich auf die Fähigkeit des Kindes, selbstständig Handlungen zu planen und durchzuführen.

Die spezifische Krise dieser Phase dreht sich um die Phantasie des Kindes, das gleichgeschlechtliche Elternteil ersetzen zu können. Dies führt zur Entwicklung von Schuldgefühlen und in der Folge zum Moralgefühl des Kindes.

Besondere Anforderungen dieser Phase umfassen:

  • Das Erkennen von Geschlechtern (bei den Eltern und sich selbst)
  • Die Bildung des individuellen Gewissens
  • Die Entwicklung eines idealen Leitbildes

Highlight: In dieser Phase sieht das Kind das gleichgeschlechtliche Elternteil sowohl als Rivalen als auch als Vorbild.

Die Bezugsperson in dieser Phase ist das gegengeschlechtliche Elternteil. Die erfolgreiche Bewältigung dieser Phase führt zur Entwicklung von Zielstrebigkeit und der Fähigkeit, Initiative zu ergreifen, ohne übermäßige Schuldgefühle zu entwickeln.

Phase 4: Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühle

Die vierte Phase des Erikson Stufenmodells beginnt ab dem 6. Lebensjahr. In dieser Phase entwickelt das Kind einen Werksinn, muss aber auch mit Gefühlen der Minderwertigkeit umgehen lernen.

Vocabulary: Werksinn - Die Fähigkeit und der Wunsch, nützliche Dinge zu tun und Anerkennung für die eigenen Leistungen zu erhalten.

Die spezifische Krise dieser Phase entsteht aus der Erkenntnis des Kindes, dass es nicht alles so gut kann wie andere, was zu Minderwertigkeitsgefühlen führen kann.

Besondere Anforderungen dieser Phase sind:

  • Das Erlernen von Arbeit, Verpflichtungen, Disziplin und Leistung in einem angemessenen Rahmen
  • Die Unterweisung in kulturspezifischen Technologien (nicht zwangsläufig in der Schule)

Highlight: Es ist wichtig, in dieser Phase ein Gleichgewicht zu finden und Extreme zu vermeiden, wie eine Überbetonung von Disziplin und Pflichtgefühl oder eine Unterbetonung von Spiel und Spaß.

Die Bezugspersonen in dieser Phase sind vor allem Gleichaltrige. Die erfolgreiche Bewältigung dieser Phase führt zur Entwicklung von Kompetenz und einem gesunden Selbstwertgefühl.

Example: Ein Kind, das in dieser Phase lernt, ein Musikinstrument zu spielen, entwickelt Werksinn durch das Üben und die Verbesserung seiner Fähigkeiten, muss aber auch mit Frustration umgehen, wenn es nicht sofort perfekt spielt.

In dieser Phase wird auch das ödipale Stadium überwunden, wobei die vorantreibenden Grundtriebe vorübergehend in den Hintergrund treten, aber latent weiter wirksam bleiben.

Phase 1 (Urvetrauen vs.
Urmissvertrauen)
Spezifische Krise:
stärkerer Wunsch und größere Fähigkeit
zur Einverleibung, treffen auf erste
Wegw

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Phase 1: Urvertrauen vs. Urmissvertrauen

In der ersten Phase des Erikson Stufenmodells, die vom 5. Lebensmonat bis zum 2. Lebensjahr andauert, steht die Entwicklung des Urvertrauens im Mittelpunkt. Diese Phase ist entscheidend für die Grundlage der psychosozialen Entwicklung des Kindes.

Die Hauptbezugsperson in dieser Phase ist die (leibliche) Mutter. Das Kind ist in dieser Zeit völlig abhängig von der mütterlichen Fürsorge. Es entwickelt ein Gefühl des Vertrauens, wenn seine Bedürfnisse zuverlässig erfüllt werden.

Highlight: Das Ziel dieser Phase ist nicht, ein grenzenloses und ungetrübtes Weltvertrauen aufzubauen, sondern ein Gleichgewicht zwischen Vertrauen und einem gesunden Maß an Misstrauen zu finden.

Besondere Anforderungen dieser Phase umfassen:

  • Das Geben und Empfangen zwischen Mutter und Kind
  • Die Entwicklung des Urvertrauens, dass das Kind mit Nahrung versorgt wird
  • Die Ausbildung der ersten Zähne und die Verbesserung der Greiffähigkeit

Definition: Urvertrauen ist das grundlegende Gefühl der Sicherheit und des Vertrauens in die Welt und die Menschen um das Kind herum.

Diese Phase legt auch den Grundstein für spätere religiöse Erfahrungen in der erwachsenen Persönlichkeit.

Phase 2: Autonomie vs. Scham & Zweifel

Die zweite Phase des Erikson Stufenmodells erstreckt sich vom 2. bis zum 3. Lebensjahr. In dieser Zeit entwickelt das Kind ein Gefühl der Autonomie, muss aber auch mit Gefühlen von Scham und Zweifel umgehen lernen.

Beispiel: Die Sauberkeitserziehung ist ein typisches Beispiel für die Herausforderungen dieser Phase. Das Kind lernt, seinen Körper zu kontrollieren, stößt aber auch an seine Grenzen.

Die Bezugspersonen in dieser Phase sind die Eltern, die bestimmen, in welchem Rahmen das Kind seine neu gewonnenen Fähigkeiten ausüben darf.

Besondere Anforderungen dieser Phase sind:

  • Das Erlernen von Festhalten und Loslassen als grundlegende Handlungsformen
  • Die Entwicklung eines eigenen Willens und der Wunsch nach Autonomie
  • Die ersten Erfahrungen mit "Gesetz und Ordnung"

Vocabulary: Psychosoziale Modalität - In dieser Phase bezieht sich dies auf das anale Stadium, in dem das Kind Lustgewinn durch Ausscheiden oder Innehalten erfährt.

Die erfolgreiche Bewältigung dieser Phase führt zu einem Gleichgewicht zwischen Autonomie und der Akzeptanz von Grenzen.

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Das 8 Stufenmodell von Erikson beschreibt die psychosoziale Entwicklung des Menschen von der Geburt bis zum Tod. Es umfasst acht Phasen, die jeweils spezifische Krisen und Entwicklungsaufgaben beinhalten. Jede Phase baut auf den vorherigen auf und legt den Grundstein für die nächste.

  • Das Modell betont die Bedeutung von Beziehungen und sozialen Interaktionen für die Persönlichkeitsentwicklung.
  • Jede Phase ist durch eine psychosoziale Krise gekennzeichnet, die bewältigt werden muss.
  • Die erfolgreiche Bewältigung jeder Krise führt zur Entwicklung einer bestimmten Tugend oder Stärke.
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Phase 1 (Urvetrauen vs.
Urmissvertrauen)
Spezifische Krise:
stärkerer Wunsch und größere Fähigkeit
zur Einverleibung, treffen auf erste
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Phase 3: Initiative vs. Schuldgefühle

Die dritte Phase des Erikson Stufenmodells findet im Alter von 4 bis 5 Jahren statt. In dieser Phase entwickelt das Kind Initiative, muss aber auch lernen, mit Schuldgefühlen umzugehen.

Definition: Initiative bezieht sich auf die Fähigkeit des Kindes, selbstständig Handlungen zu planen und durchzuführen.

Die spezifische Krise dieser Phase dreht sich um die Phantasie des Kindes, das gleichgeschlechtliche Elternteil ersetzen zu können. Dies führt zur Entwicklung von Schuldgefühlen und in der Folge zum Moralgefühl des Kindes.

Besondere Anforderungen dieser Phase umfassen:

  • Das Erkennen von Geschlechtern (bei den Eltern und sich selbst)
  • Die Bildung des individuellen Gewissens
  • Die Entwicklung eines idealen Leitbildes

Highlight: In dieser Phase sieht das Kind das gleichgeschlechtliche Elternteil sowohl als Rivalen als auch als Vorbild.

Die Bezugsperson in dieser Phase ist das gegengeschlechtliche Elternteil. Die erfolgreiche Bewältigung dieser Phase führt zur Entwicklung von Zielstrebigkeit und der Fähigkeit, Initiative zu ergreifen, ohne übermäßige Schuldgefühle zu entwickeln.

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Die vierte Phase des Erikson Stufenmodells beginnt ab dem 6. Lebensjahr. In dieser Phase entwickelt das Kind einen Werksinn, muss aber auch mit Gefühlen der Minderwertigkeit umgehen lernen.

Vocabulary: Werksinn - Die Fähigkeit und der Wunsch, nützliche Dinge zu tun und Anerkennung für die eigenen Leistungen zu erhalten.

Die spezifische Krise dieser Phase entsteht aus der Erkenntnis des Kindes, dass es nicht alles so gut kann wie andere, was zu Minderwertigkeitsgefühlen führen kann.

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  • Das Erlernen von Arbeit, Verpflichtungen, Disziplin und Leistung in einem angemessenen Rahmen
  • Die Unterweisung in kulturspezifischen Technologien (nicht zwangsläufig in der Schule)

Highlight: Es ist wichtig, in dieser Phase ein Gleichgewicht zu finden und Extreme zu vermeiden, wie eine Überbetonung von Disziplin und Pflichtgefühl oder eine Unterbetonung von Spiel und Spaß.

Die Bezugspersonen in dieser Phase sind vor allem Gleichaltrige. Die erfolgreiche Bewältigung dieser Phase führt zur Entwicklung von Kompetenz und einem gesunden Selbstwertgefühl.

Example: Ein Kind, das in dieser Phase lernt, ein Musikinstrument zu spielen, entwickelt Werksinn durch das Üben und die Verbesserung seiner Fähigkeiten, muss aber auch mit Frustration umgehen, wenn es nicht sofort perfekt spielt.

In dieser Phase wird auch das ödipale Stadium überwunden, wobei die vorantreibenden Grundtriebe vorübergehend in den Hintergrund treten, aber latent weiter wirksam bleiben.

Phase 1 (Urvetrauen vs.
Urmissvertrauen)
Spezifische Krise:
stärkerer Wunsch und größere Fähigkeit
zur Einverleibung, treffen auf erste
Wegw

Phase 1: Urvertrauen vs. Urmissvertrauen

In der ersten Phase des Erikson Stufenmodells, die vom 5. Lebensmonat bis zum 2. Lebensjahr andauert, steht die Entwicklung des Urvertrauens im Mittelpunkt. Diese Phase ist entscheidend für die Grundlage der psychosozialen Entwicklung des Kindes.

Die Hauptbezugsperson in dieser Phase ist die (leibliche) Mutter. Das Kind ist in dieser Zeit völlig abhängig von der mütterlichen Fürsorge. Es entwickelt ein Gefühl des Vertrauens, wenn seine Bedürfnisse zuverlässig erfüllt werden.

Highlight: Das Ziel dieser Phase ist nicht, ein grenzenloses und ungetrübtes Weltvertrauen aufzubauen, sondern ein Gleichgewicht zwischen Vertrauen und einem gesunden Maß an Misstrauen zu finden.

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  • Das Geben und Empfangen zwischen Mutter und Kind
  • Die Entwicklung des Urvertrauens, dass das Kind mit Nahrung versorgt wird
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Definition: Urvertrauen ist das grundlegende Gefühl der Sicherheit und des Vertrauens in die Welt und die Menschen um das Kind herum.

Diese Phase legt auch den Grundstein für spätere religiöse Erfahrungen in der erwachsenen Persönlichkeit.

Phase 2: Autonomie vs. Scham & Zweifel

Die zweite Phase des Erikson Stufenmodells erstreckt sich vom 2. bis zum 3. Lebensjahr. In dieser Zeit entwickelt das Kind ein Gefühl der Autonomie, muss aber auch mit Gefühlen von Scham und Zweifel umgehen lernen.

Beispiel: Die Sauberkeitserziehung ist ein typisches Beispiel für die Herausforderungen dieser Phase. Das Kind lernt, seinen Körper zu kontrollieren, stößt aber auch an seine Grenzen.

Die Bezugspersonen in dieser Phase sind die Eltern, die bestimmen, in welchem Rahmen das Kind seine neu gewonnenen Fähigkeiten ausüben darf.

Besondere Anforderungen dieser Phase sind:

  • Das Erlernen von Festhalten und Loslassen als grundlegende Handlungsformen
  • Die Entwicklung eines eigenen Willens und der Wunsch nach Autonomie
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