Staatliche Kontrolle der Erziehung
Im Nationalsozialismus übernahm der Staat die alleinige Erziehungsmacht. Die Rolle der Eltern wurde auf die Bereitstellung einer "anständigen Erbmasse" reduziert.
Highlight: Die Erziehung in der NS-Zeit war eng mit politischen Zielen verknüpft und diente der Kontrolle über Kinder und Jugendliche.
Der Staat entfremdete Kinder bewusst von ihren Elternhäusern und verlagerte die Erziehung in staatlich kontrollierte Institutionen:
- Schulen
- Jugendorganisationen wie die Hitlerjugend HJ und den Bund Deutscher Mädel BDM
Example: Das "Gesetz über die Hitlerjugend" machte die Mitgliedschaft in NS-Jugendorganisationen verpflichtend.
In den Schulen wurde ein stark ideologisch geprägter Lehrplan umgesetzt:
- Krieg und Kampf standen im Mittelpunkt
- Die Rassenideologie wurde intensiv vermittelt
- Nur regimetreue Lehrer durften unterrichten
Quote: "Du bist nichts, dein Volk ist alles" - Dieser Slogan verdeutlicht die Unterordnung des Individuums unter die Volksgemeinschaft.
Das Reichsschulpflichtgesetz schrieb nur eine achtjährige Schulpflicht vor, da Wissen als zweitrangig galt. Stattdessen lag der Fokus auf:
- Vermehrtem Sportunterricht
- Militärischen Übungen
- Ideologischer Indoktrinierung
Vocabulary: "Rassenkunde" wurde als neues Unterrichtsfach eingeführt, um antisemitische Vorurteile zu verbreiten.
Andere Fächer wurden ebenfalls im Sinne der NS-Ideologie umgestaltet:
- Geschichte: Fokus auf deutsche Geschichte
- Biologie: Themen wie "Rassenhygiene" und Vererbung
- Deutsch: Lektüre von Hitlers "Mein Kampf" statt klassischer Literatur
- Mathematik: Rechenaufgaben mit antisemitischem Inhalt
Der Unterrichtsstil war von Drill und absolutem Gehorsam geprägt. Lehrer "herrschten" über ihre Schüler, und Verstöße wurden hart sanktioniert.