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Schule und Erziehung im Nationalsozialismus: Zusammenfassung & Unterrichtsmaterial

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Schule und Erziehung im Nationalsozialismus: Zusammenfassung & Unterrichtsmaterial
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Judith

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Die Erziehung im Nationalsozialismus war geprägt von totalitärer Kontrolle und ideologischer Indoktrination. Das Regime nutzte Schulen, Jugendorganisationen und Familie, um eine neue Generation von überzeugten Nationalsozialisten heranzuziehen.

  • Staatliche Erziehung hatte Vorrang vor familiärer Erziehung
  • Fokus auf körperliche Ertüchtigung, Charakterbildung und Rassenlehre
  • Schulen und Jugendorganisationen wie HJ und BDM dienten der Vermittlung der NS-Ideologie
  • Psychoanalytische und soziologische Erklärungsansätze beleuchten die Wirkung dieser Erziehung
  • Verhinderungsstrategien wie politische Bildung sollen eine Wiederholung verhindern

25.10.2021

4232

Q2
Nationalsozialistische Erziehungsansätze/ -Prinzipien
Hitlers Erziehungsgrundsätze:
• Erziehung als staatliche Aufgabe; Familie tritt zur

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Erziehung in Schule und Familie

Die Schule im Nationalsozialismus erfuhr tiefgreifende Veränderungen, die auf die Vorbereitung der Jugend für den Krieg und die Verbreitung der NS-Ideologie abzielten. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehörten:

  • Verkürzung der Schulzeit
  • Einführung neuer Fächer wie Deutsche Vorgeschichte, Erblehre und Rassenkunde
  • Ausschluss jüdischer Kinder vom Unterricht, besonders nach November 1938
  • Durchdringung aller Fächer mit nationalsozialistischer Ideologie

Beispiel: Im Sportunterricht wurde der Militarismus betont, in Biologie die Rassenbiologie gelehrt und im Geschichtsunterricht das Führerprinzip verherrlicht.

Die Lehrerschaft wurde einer strengen Kontrolle unterworfen. Jüdische und politisch unerwünschte Lehrer wurden entlassen. Die überwiegende Mehrheit der Lehrer trat dem Nationalsozialistischen Lehrerbund (NSLB) bei, und ein Drittel wurde Mitglied der NSDAP.

Highlight: 98% der Lehrer traten dem NSLB bei, was die umfassende Gleichschaltung des Bildungssystems verdeutlicht.

Die Erziehung in HJ und BDM spielte eine zentrale Rolle in der nationalsozialistischen Jugenderziehung. Ab 1933 waren diese die einzigen erlaubten Jugendorganisationen, und ab 1936 wurde die Teilnahme gesetzlich verpflichtend.

Die Hitler-Jugend (HJ) für Jungen konzentrierte sich auf:

  • Körperliche Ertüchtigung für den Kriegsdienst
  • Ideologische Schulung
  • Paramilitärische Ausbildung

Der Bund Deutscher Mädel (BDM) für Mädchen legte den Schwerpunkt auf:

  • Handarbeit und Werkarbeit
  • Körpererziehung zur Erhaltung von Gesundheit und Fitness
  • Vorbereitung auf die Mutterrolle

Vocabulary: BDM steht für "Bund Deutscher Mädel", die weibliche Jugendorganisation im Nationalsozialismus.

Diese umfassende Kontrolle über die Jugend ermöglichte es dem Regime, eine ganze Generation im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie zu formen und für seine Zwecke zu instrumentalisieren.

Q2
Nationalsozialistische Erziehungsansätze/ -Prinzipien
Hitlers Erziehungsgrundsätze:
• Erziehung als staatliche Aufgabe; Familie tritt zur

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Erklärungsansätze und Verhinderungsstrategien

Zur Erklärung der Wirksamkeit der NS-Erziehung werden verschiedene Ansätze herangezogen, darunter psychoanalytische und soziologische Perspektiven.

Der psychoanalytische Erklärungsansatz des Ehepaars Mitscherlich basiert auf Freuds Modell der Psyche mit Es, Ich und Über-Ich. Sie argumentieren, dass Hitler als Ich-Ideal fungierte und das Ich der Individuen ersetzte. Dies führte zu einem Zusammenfall von Ich und Ich-Ideal, wodurch das Über-Ich verdrängt wurde.

Definition: Das Ich-Ideal in der Psychoanalyse ist das seelische Selbstbild, wie und was man sein oder werden möchte.

Der soziologische Erklärungsansatz von H. Giesecke betrachtet Identität als soziales Phänomen. Er argumentiert, dass der Nationalsozialismus existenzielle Grundfragen beantwortete und durch Abgrenzung und Feindschaft ein starkes Wir-Gefühl schuf.

Highlight: Die NS-Ideologie bot Antworten auf Fragen wie "Wer bin ich?" (ein Deutscher), "Zu wem gehöre ich?" (zum deutschen Volk) und "Wozu bin ich da?" (um dem deutschen Volk zu dienen).

Theodor W. Adorno entwickelte Strategien zur Verhinderung einer Wiederholung des Nationalsozialismus. Sein zentraler Grundsatz lautet:

Quote: "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste Erziehung."

Adorno analysierte die gesellschaftlichen Bedingungen, die den Nationalsozialismus ermöglichten, und fokussierte sich auf die Persönlichkeitsstruktur der NS-Täter. Er kritisierte die autoritäre Erziehung und den Zerfall alter Autoritäten als Faktoren, die den Faschismus begünstigten.

Seine pädagogischen Ansätze umfassen:

  • Entwicklung eines Bewusstseins für antizivilisatorische Tendenzen in Gesellschaften
  • Förderung von Autonomie und politischer Bildung
  • Verringerung der politischen Manipulierbarkeit

Diese Erklärungsansätze und Verhinderungsstrategien bieten wichtige Einblicke in die Mechanismen der NS-Erziehung und zeigen Wege auf, wie eine Wiederholung solcher totalitären Strukturen verhindert werden kann. Sie unterstreichen die Bedeutung kritischer Bildung und politischer Aufklärung in der modernen Pädagogik.

Q2
Nationalsozialistische Erziehungsansätze/ -Prinzipien
Hitlers Erziehungsgrundsätze:
• Erziehung als staatliche Aufgabe; Familie tritt zur

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Nationalsozialistische Erziehungsansätze und -Prinzipien

Die NS-Erziehung basierte auf klaren Grundsätzen, die Hitler vorgab und die das gesamte Bildungssystem durchdrangen. Der Staat übernahm die Kontrolle über die Erziehung, während die Rolle der Familie in den Hintergrund trat. Im Mittelpunkt stand die rassische Erziehung als völkische Erziehung, die auf die Heranbildung "kerngesunder Körper" abzielte.

Die Entwicklung des Charakters, insbesondere der Willens- und Entschlusskraft, hatte Vorrang vor der Vermittlung geistiger Fähigkeiten. Ein zentrales Ziel war die Erziehung zur Überlegenheit, die den Glauben an die Unbesiegbarkeit des deutschen Volkes fördern sollte. Dabei wurden geschlechtsspezifische Rollen stark betont: Jungen erhielten eine paramilitärische und später soldatische Ausbildung, während Mädchen auf ihre zukünftige Rolle als Mutter vorbereitet wurden.

Highlight: Die NS-Erziehung zielte darauf ab, den "Rassesinn instinktiv- und verstandesmäßig in Herz und Gehirn der ihr anvertrauten Jugend hineinzubrennen".

Die vier Grundprinzipien der NS-Pädagogik waren:

  1. Das Gewaltprinzip
  2. Das Rasseprinzip
  3. Das Führerprinzip
  4. Das Gemeinschaftsprinzip

Diese Prinzipien bildeten das Fundament für eine Erziehung, die auf absolute Loyalität zum Regime und die Verinnerlichung der nationalsozialistischen Ideologie ausgerichtet war.

Definition: Die vier Grundprinzipien der NS-Pädagogik bildeten das ideologische Gerüst der nationalsozialistischen Erziehung und durchdrangen alle Bereiche des Bildungssystems.

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  • Staatliche Erziehung hatte Vorrang vor familiärer Erziehung
  • Fokus auf körperliche Ertüchtigung, Charakterbildung und Rassenlehre
  • Schulen und Jugendorganisationen wie HJ und BDM dienten der Vermittlung der NS-Ideologie
  • Psychoanalytische und soziologische Erklärungsansätze beleuchten die Wirkung dieser Erziehung
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Die Schule im Nationalsozialismus erfuhr tiefgreifende Veränderungen, die auf die Vorbereitung der Jugend für den Krieg und die Verbreitung der NS-Ideologie abzielten. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehörten:

  • Verkürzung der Schulzeit
  • Einführung neuer Fächer wie Deutsche Vorgeschichte, Erblehre und Rassenkunde
  • Ausschluss jüdischer Kinder vom Unterricht, besonders nach November 1938
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Beispiel: Im Sportunterricht wurde der Militarismus betont, in Biologie die Rassenbiologie gelehrt und im Geschichtsunterricht das Führerprinzip verherrlicht.

Die Lehrerschaft wurde einer strengen Kontrolle unterworfen. Jüdische und politisch unerwünschte Lehrer wurden entlassen. Die überwiegende Mehrheit der Lehrer trat dem Nationalsozialistischen Lehrerbund (NSLB) bei, und ein Drittel wurde Mitglied der NSDAP.

Highlight: 98% der Lehrer traten dem NSLB bei, was die umfassende Gleichschaltung des Bildungssystems verdeutlicht.

Die Erziehung in HJ und BDM spielte eine zentrale Rolle in der nationalsozialistischen Jugenderziehung. Ab 1933 waren diese die einzigen erlaubten Jugendorganisationen, und ab 1936 wurde die Teilnahme gesetzlich verpflichtend.

Die Hitler-Jugend (HJ) für Jungen konzentrierte sich auf:

  • Körperliche Ertüchtigung für den Kriegsdienst
  • Ideologische Schulung
  • Paramilitärische Ausbildung

Der Bund Deutscher Mädel (BDM) für Mädchen legte den Schwerpunkt auf:

  • Handarbeit und Werkarbeit
  • Körpererziehung zur Erhaltung von Gesundheit und Fitness
  • Vorbereitung auf die Mutterrolle

Vocabulary: BDM steht für "Bund Deutscher Mädel", die weibliche Jugendorganisation im Nationalsozialismus.

Diese umfassende Kontrolle über die Jugend ermöglichte es dem Regime, eine ganze Generation im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie zu formen und für seine Zwecke zu instrumentalisieren.

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Zur Erklärung der Wirksamkeit der NS-Erziehung werden verschiedene Ansätze herangezogen, darunter psychoanalytische und soziologische Perspektiven.

Der psychoanalytische Erklärungsansatz des Ehepaars Mitscherlich basiert auf Freuds Modell der Psyche mit Es, Ich und Über-Ich. Sie argumentieren, dass Hitler als Ich-Ideal fungierte und das Ich der Individuen ersetzte. Dies führte zu einem Zusammenfall von Ich und Ich-Ideal, wodurch das Über-Ich verdrängt wurde.

Definition: Das Ich-Ideal in der Psychoanalyse ist das seelische Selbstbild, wie und was man sein oder werden möchte.

Der soziologische Erklärungsansatz von H. Giesecke betrachtet Identität als soziales Phänomen. Er argumentiert, dass der Nationalsozialismus existenzielle Grundfragen beantwortete und durch Abgrenzung und Feindschaft ein starkes Wir-Gefühl schuf.

Highlight: Die NS-Ideologie bot Antworten auf Fragen wie "Wer bin ich?" (ein Deutscher), "Zu wem gehöre ich?" (zum deutschen Volk) und "Wozu bin ich da?" (um dem deutschen Volk zu dienen).

Theodor W. Adorno entwickelte Strategien zur Verhinderung einer Wiederholung des Nationalsozialismus. Sein zentraler Grundsatz lautet:

Quote: "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste Erziehung."

Adorno analysierte die gesellschaftlichen Bedingungen, die den Nationalsozialismus ermöglichten, und fokussierte sich auf die Persönlichkeitsstruktur der NS-Täter. Er kritisierte die autoritäre Erziehung und den Zerfall alter Autoritäten als Faktoren, die den Faschismus begünstigten.

Seine pädagogischen Ansätze umfassen:

  • Entwicklung eines Bewusstseins für antizivilisatorische Tendenzen in Gesellschaften
  • Förderung von Autonomie und politischer Bildung
  • Verringerung der politischen Manipulierbarkeit

Diese Erklärungsansätze und Verhinderungsstrategien bieten wichtige Einblicke in die Mechanismen der NS-Erziehung und zeigen Wege auf, wie eine Wiederholung solcher totalitären Strukturen verhindert werden kann. Sie unterstreichen die Bedeutung kritischer Bildung und politischer Aufklärung in der modernen Pädagogik.

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Nationalsozialistische Erziehungsansätze und -Prinzipien

Die NS-Erziehung basierte auf klaren Grundsätzen, die Hitler vorgab und die das gesamte Bildungssystem durchdrangen. Der Staat übernahm die Kontrolle über die Erziehung, während die Rolle der Familie in den Hintergrund trat. Im Mittelpunkt stand die rassische Erziehung als völkische Erziehung, die auf die Heranbildung "kerngesunder Körper" abzielte.

Die Entwicklung des Charakters, insbesondere der Willens- und Entschlusskraft, hatte Vorrang vor der Vermittlung geistiger Fähigkeiten. Ein zentrales Ziel war die Erziehung zur Überlegenheit, die den Glauben an die Unbesiegbarkeit des deutschen Volkes fördern sollte. Dabei wurden geschlechtsspezifische Rollen stark betont: Jungen erhielten eine paramilitärische und später soldatische Ausbildung, während Mädchen auf ihre zukünftige Rolle als Mutter vorbereitet wurden.

Highlight: Die NS-Erziehung zielte darauf ab, den "Rassesinn instinktiv- und verstandesmäßig in Herz und Gehirn der ihr anvertrauten Jugend hineinzubrennen".

Die vier Grundprinzipien der NS-Pädagogik waren:

  1. Das Gewaltprinzip
  2. Das Rasseprinzip
  3. Das Führerprinzip
  4. Das Gemeinschaftsprinzip

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