Die verschiedenen Erziehungsstile haben einen maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung von Kindern und deren Persönlichkeit.
Der autoritative Erziehungsstil gilt als besonders ausgewogen und förderlich für die kindliche Entwicklung. Er zeichnet sich durch klare Regeln und Grenzen aus, berücksichtigt aber gleichzeitig die Bedürfnisse und Gefühle des Kindes. Im Gegensatz dazu steht der autoritäre Erziehungsstil, bei dem strikte Regeln ohne Erklärungen durchgesetzt werden. Die antiautoritäre Erziehung, die besonders in den 70er Jahren populär war, verzichtet weitgehend auf Regeln und Grenzen. Dies kann zwar die Kreativität und Selbstständigkeit fördern, birgt aber auch Risiken wie mangelnde Orientierung und Schwierigkeiten bei der Entwicklung von Selbstdisziplin.
Kurt Lewin entwickelte mit seinen Kollegen die klassische Typologie der 4 Erziehungsstile: autoritär, autoritativ, permissiv und vernachlässigend. Diese Erziehungsstile nach Lewin bilden bis heute die Grundlage der modernen Pädagogik und Erziehungsforschung. Jeder Stil hat spezifische Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes: Während der autoritative Stil oft zu selbstbewussten, sozial kompetenten Kindern führt, kann der autoritäre Stil Unsicherheit und Abhängigkeit fördern. Der permissive oder egalitäre Erziehungsstil kann zwar zu hoher Kreativität führen, erschwert aber oft die Entwicklung von Strukturen und Grenzen. Die moderne Erziehungsmethoden basieren auf diesen Erkenntnissen und streben meist einen ausgewogenen, situationsangepassten Ansatz an, der die individuellen Bedürfnisse des Kindes berücksichtigt und gleichzeitig klare Orientierung bietet. Der Zusammenhang zwischen Erziehung und Entwicklung zeigt sich besonders deutlich in der emotionalen und sozialen Kompetenz der Kinder sowie in ihrer Fähigkeit, später selbst gesunde Beziehungen aufzubauen.